Kreisforstamt: Die Mehlbeere, eine wertvolle Seltenheit in unseren Wäldern
(rnk – 14.9.24) Die Dr. Silvius Wodarz Stiftung ruft alljährlich den „Baum des Jahres“ aus. Dadurch soll das Interesse für eine besondere Baumart und grundsätzlich für die Natur geweckt werden. Für das Jahr 2024 ist die Entscheidung zugunsten der Mehlbeere (Sorbus aria) getroffen worden, informiert das Kreisforstamt.
Viele Insektenarten fühlen sich im Frühling magisch von den vielen kleinen, weißen, duftenden Blüten angezogen. Im Herbst bietet der Baum mit seinen roten „Miniaturäpfelchen“ Nahrung für zahlreiche Vögel und kleine vierbeinige Feinschmecker wie etwa Igel und Siebenschläfer. Die Mehlbeere ist in den Wäldern des Rhein-Neckar-Kreises – wie übrigens generell in unseren heimischen Wäldern – noch eine Rarität.
Doch die Zeichen der Zeit stehen quasi auf „Mehlbeere“ und so könnte sie in Zukunft häufiger zu finden sein. Als wärme- und sonnenliebende Baumart ist die Mehlbeere prädestiniert, den Klimaveränderungen und der Erderwärmung standzuhalten. In lichten Waldbeständen und an Waldrändern fühlt sie sich besonders wohl und kommt sehr gut mit trockenen Standorten zurecht. Kalkhaltigen Boden bevorzugt sie, aber auch auf allen anderen Böden gedeiht sie gut. Mit einer Wuchshöhe von bis zu 15 Metern gehört die Mehlbeere eher zu den kleineren Bäumen.
Die Herkunft ihres Namens ist nicht zweifelsfrei geklärt, es gibt aber folgende naheliegende Vermutungen: Zum einen sind die jungen Triebe und die Blattunterseiten hell behaart und wirken daher wie bemehlt. Zum anderen wurde früher in Notzeiten das Mehl mit den getrockneten und gemahlenen Früchten der Mehlbeere gestreckt.
Wegen ihrer Toleranz gegenüber Trockenheit und Hitze wird die Mehlbeere gerne von Städte- und Landschaftsplanern als pflegeleichter Stadt- oder Parkbaum verwendet. Im privaten Bereich findet man sie als dekorativen Gartenbaum.
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