Kriminalitätsbericht Nußloch: Geringe Belastung – hohe Aufklärungsquote

Aus dem Protokoll der Nußlocher Gemeinderats-Sitzung vom 17. Juli 2013.

TOP 8 – Kriminalitätsbericht 2012 – Vorstellung durch das Polizeirevier Wiesloch und die Kriminalaußenstelle Wiesloch.

Im Rahmen der heutigen Sitzung des Gemeinderates heißt BM Rühl die Herren Schrötel (Leiter des Polizeireviers Wiesloch) und Mayer (Leiter der Kriminalaußenstelle Wiesloch) herzlich willkommen. Diese stellen in der Folge den Kriminalitätsbericht für das Jahr 2012 vor.

Polizeiwagen 1200Nach den von Herrn Schrötel ausgewiesenen Zahlen liegt die Kriminalitätsbelastung in Nußloch deutlich unter dem Landesdurchschnitt. Entgegen dem Landestrend ist jedoch in Nußloch ein leichter Anstieg der Kriminalitätsbelastung im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen. So wurden im vergangenen Jahr 36 Straftaten mehr zur Anzeige gebracht als im Jahr 2011. Dies entspricht einer Zunahme von 12,3%. Allerdings konnte auch die Aufklärungsquote erheblich gesteigert werden. Diese liegt jetzt bei sehr guten 57,6%. Im Jahr 2011 lag die Aufklärungsquote im Vergleich hierzu noch bei 46,9%.

Als besorgniserregend wird im Gesamtbereich des Polizeireviers Wiesloch der Anstieg der Tatverdächtigen unter 21 Jahren angesehen. Hier seien alle gesellschaftlichen Träger gefordert, diesem Trend vorbeugend durch eine entsprechende Jugendarbeit sowie die Betreuung in Schulen und Kindergärten entgegenzuwirken. Neben dem Anteil der Jugendtäter, welcher über dem Bevölkerungsanteil liegt, wird auch die Entwicklung bei den Gewaltdelikten mit Sorge betrachtet.

Herr Schrötel hält abschließend fest, dass Nußloch im Vergleich zu anderen Gemeinden eine sehr geringe Kriminalitätsbelastung aufweist. Schwerpunkte der Polizeiarbeit werden auch künftig im Bereich der Eigentumskriminalität, der Rauschgiftkriminalität und in der Reduzierung von Ordnungsstörungen und Vandalismustaten liegen.

Herr Mayer berichtet über die Fälle der Kriminalpolizei – Außenstelle Wiesloch – in der Gemeinde Nußloch. Zusammenfassend könne festgehalten werden, dass die Kriminalitätsbelastung in Nußloch in Relation zu den Vorjahren nahezu unverändert ist und eine hohe Aufklärungsquote von ca. 79 % realisiert werden konnte. Die Gewaltkriminalität in

der Gemeinde sei verhältnismäßig gering und auch aufgeklärt. Präventionsmaßnahmen in Bezug auf Eigentumssicherung sind seiner Meinung nach sinnvoll.

GR Dr. Neuweiler möchte in Erfahrung bringen, wie die von Herrn Schrötel angesprochene geringe Aufklärungsquote bei Massenbeschädigungen zustande kommt.

Herr Schrötel erklärt, dass dies in Nußloch insbesondere den Bereich der Sachbeschädigung und Fahrraddiebstähle betrifft. Im Bereich der Sachbeschädigung wäre es oftmals hilfreicher, wenn von Seiten der Bevölkerung eine Alarmierung der Polizei erfolgen würde, anstatt die Täter zu vertreiben. Im Bereich der Fahrraddiebstähle besteht die Problematik dahingehend, dass die Fahrräder oftmals nicht codiert sind bzw. den Eigentümern die Fahrradnummer nicht bekannt ist, was eine Aufklärung derartiger Fälle sehr schwierig macht.

GR Kazmaier erläutert, dass seiner Meinung nach auffällig ist, dass in den Orten ohne Polizeiposten, also auch in Nußloch, weniger Anzeigen zu verzeichnen sind. Er stellt in diesem Zusammenhang die Ausrichtung der Polizei bzw. insbesondere die Schließung des Polizeipostens in Nußloch infrage.

Herr Schrötel führt aus, dass die Anzeigenhäufigkeit mit der persönlichen Betroffenheit des Einzelnen steigt. Hier besteht eine deliktische Abhängigkeit. Entscheidend für die Aufgabe von Polizeiposten waren zum einen die Fallzahlen und zum anderen die Entfernung zur nächsten Polizeidienststelle.

GR Anweiler möchte in Erfahrung bringen, ob das Polizeirevier Wiesloch auch nach der geplanten Umstrukturierung Bestand haben wird.

Herr Schrötel bejaht dies. Die Polizeireviere sind grundsätzlich von den Umstrukturierungen nicht betroffen. Das Polizeirevier Wiesloch wird voraussichtlich sogar eine personelle Aufstockung erfahren. Jedoch werden die Kriminalaußenstellen im Land zusammengeführt. Für den Rhein-Neckar-Kreis wird die Kriminalpolizei zukünftig zentral in Heidelberg stationiert sein.

GR Kumler kritisiert die geplanten landesweiten Umstrukturierungen. Hierdurch wird es seiner Einschätzung nach zu einem weiteren Verlust an Bürgernähe kommen. Zudem möchte er in Erfahrung bringen, ob vonseiten der Polizei weiterhin Programme zur Vorbeugung von Gewalt gegenüber Frauen unterstützt werden.

Herr Schrötel bejaht dies. Wenn hier ein entsprechender Bedarf besteht, sollte dies der Polizei über die Verwaltungsspitze mitgeteilt werden. Voraussetzung für die Durchführung derartiger Kurse ist eine Mindestteilnehmerzahl von ca. 15 Teilnehmerinnen.

BM Rühl dankt den Herren Schrötel und Mayer abschließend für die ausführliche Berichterstattung. Es sei festzuhalten, dass in Nußloch weiterhin eine geringe Kriminalitätsbelastung zu verzeichnen ist, wobei jede Straftat eine Straftat zu viel sei. Auch wenn die geringen Fallzahlen erfreulich sind, so darf jedoch nicht die persönliche Betroffenheit Einzelner außer Acht gelassen werden. Dementsprechend sei es gut zu wissen, dass die hiesige Polizei auch mit entsprechenden Aufklärungswerten aufwarten kann.

Abschließend nimmt der Gemeinderat den Kriminalitätsbericht 2012 zur Kenntnis.

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