Kultur- und Sportgemeinde Leimen (KuSG) feierte 75jähriges Jubiläum

(kusg- 28.1.20) Aus heutiger Sicht ist es kaum vorstellbar, dass der Sport im Jahr 1945 fast vollständig zum Erliegen gekommen ist. Doch beschäftigt man sich mit Geschichte und ordnet das Jahr in den zeitlichen wie historischen Kontext ein, so wird jedem klar, wie grausam und menschenverachtend die ersten Jahre der 40er und ersten Monate von 1945 waren. Der Zweite Weltkrieg hielt Europa weiterhin in Atem. Viele Sportler waren in den Krieg eingezogen worden. Andere packten ihr Hab und Gut zusammen und versuchten das Land zu verlassen. Bei all der Not war in den Köpfen der Menschen verständlicherweise kein Platz für Sport.

Doch das Bild änderte sich 1945 mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa. Der Geist für den Sport wurde neu geweckt und so wurden auch in Leimen die Sportbegeisterten aktiv und gründeten im Oktober die „Sport – und Kulturgemeinde Leimen“. Die Folgejahre waren Zeugen einer unvergleichlichen Vereinsgeschichte, die Erfolge wie auch Misserfolge, Höhen wie auch Tiefen aushielt. Ein Werdegang, der den Verein zu dem gemacht hat, was er heute – nach 75 Jahren immer noch ist: eine feste Größe in der Vereinslandschaft Baden Württembergs, die sowohl im leistungssportlichen wie auch dem breitensportlichen Bereich über Jahrzehnte hinweg außerordentliche Arbeit leistete.

75 Jahre nach dem Gründungsjahr feiert die KuSG zusammen mit ihren Mitgliedern, Ehrenmitgliedern, Sportfunktionären, Freunden und der Stadt ihr großes Jubiläum in drei Akten. Den Startschuss machte der Neujahrsempfang im Rosensaal im Bürgerhaus in Leimen am Freitag, den 17.Januar.

Neben musikalischen Auftritten der noch jungen – aber schon äußerst talentierten Sängerin der Musikschule Leimen – Ylan Bähr kamen sowohl der 1. Vorsitzende des KuSG Bernd Müller als auch der Oberbürgermeister der Stadt Hans D. Reinwald zu Wort, die dem Verein für ihren langen Weg durch die deutsche Sportgeschichte gratulierten.

v.l.: Oberbürgermeister Hans Reinwald und Heinz Janalik

Den Festvortrag hielt Heinz Janalik, der von 2001 bis 2016 der Präsident des Badischen Sportbundes war und damals an die 2450 Sportvereine repräsentierte. Mit seiner Rede zum Thema „Vereine in Deutschland und deren Bedeutung in der Vergangenheit, Gegenwart und auch Zukunft“ warf er einen analytischen Blick auf das Vereinswesen und dessen Entwicklung auch in Zeiten von sozialen Medien und moderner Gesellschaft, die leider häufiger den Fokus auf das Individuum zu richten, als den Teamgeist zu fördern scheinen.

Dass der Verein international aufgestellt ist und hinter dem Motto „Sport kennt keine Grenzen“ steht, wurde deutlich als die – aus verschiedenen Nationen stammenden – KuSG-Kinder in ihrer jeweiligen Muttersprache Grußworte an das Publikum richteten. Ein fast schon magischer Moment, der nicht nur für Gänsehaut gesorgt, sondern auch gezeigt hat, dass Sport mehr ist als nur Wettkampf. Sport verbindet Menschen verschiedener Herkunft, Hautfarbe, Sprache und Religion und schafft etwas, was der Politik oft nicht gelingt: Zusammenhalt, Annäherung, Verständigung!

Es war ein gelungener Neujahrsempfang, der sich nicht nur durch ein buntes, lockeres, aber auch kritisches Programm auszeichnete, sondern auch durch die Teilnahme vieler, mit dem Verein langjährig verbundener Menschen.

Josef Zeitler +

Einer, der leider nicht mehr teilnehmen konnte, war Josef Zeitler, der seit Jahrzehnten untrennbar mit der KuSG verbunden war und sich für den Verein einsetzte wie kaum ein zweiter. Von 1977 bis 1994 war er Vorsitzender der Kultur – und Sportgemeinde und bis zu seinem Tod im Dezember 2019 war es „Seppl“, der sich maßgeblich an der Organisation der Feierlichkeiten für das Jubiläumsjahr beteiligte, sie sozusagen vorantrieb. Sein großes Ziel war es 2020 zu einem denkwürdigen Geburtstagsjahr zu machen.

Wie viel Schweiß, Herzblut und Ideen er hineingesteckt hat, wurde den Besuchern des Neujahrsempfangs spätestens dann klar, als sie die Vereinschronik in Händen hielten. „75 Jahre Kultur und Sportgemeinde KuSG“ wurde an diesem Abend das erste Mal in Umlauf gebracht und ist so viel mehr als nur eine Aneinanderreihung der Erfolge des Vereins. Die Chronik zeigt mehr als „nur“ die Geschichte der KuSG. Sie zeigt, wie groß Josef Zeitlers Liebe zu diesem Verein war und wie ungebrochen sie bis zu seinem Tode blieb. Und sie zeigt auch die Liebe aller Sportbegeisterten, die aus dieser Gemeinde eine tragende Säule des Baden Württembergischen Sportlebens gemacht hat.

Das Jubiläumsjahr der KuSG Leimen hat begonnen. Akt 1 ist beendet, doch folgen im April und im Oktober 2020 weitere Festlichkeiten, die Freunde, Mitglieder, Politiker – kurzum – die große KuSG-Familie anlocken werden, um 75 Jahre Teamgeist, Fairness, Toleranz und Verantwortung zu zelebrieren. Die Kultur – und Sportgemeinde Leimen bleibt sicherlich auch in den kommenden Jahrzehnten jung, aufstrebend und erfolgreich. Die Zeit wird Zeuge sein.

Außerdem ein ganz großes Dankeschön geht an unseren Moderator Max Peter, der toll durch das Programm führte. Max, wir freuen uns schon alle auf die weiteren Veranstaltungen mit Dir!

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