Landgut Lingentalerhof: Eröffnung im Mai – Mieter behindern Teilmaßnahmen
(fwu) In Lingental entsteht derzeit ein sehr ambitioniertes Bauvorhaben mit dem klingenden Namen „Landgut Lingentalerhof“ (wir berichteten <hier>). Aus mehreren ehemaligen und schwer sanierungsbedürftigen Scheunen und Bauernhäusern sowie Freiflächen soll bis Ende April 2013 eine Art kleines Dorf mit vielfältiger Gastronomie und Läden entstehen. Die vorhandenen und zum Teil baufälligen Gebäude wurden bereits gesichert und die maroden Dachstühle und Dächer saniert und neu eingedeckt.
Auch an den geplanten Außenanlagen wird bereits fleißig gearbeitet. So enstand bereits ein ca. 80 x 30 Meter großer See, der zwar noch nicht mit Wasser gefüllt ist, aber bereits als idyllisches Plätzchen gut erkennbar ist. Mehrere Terrassen und Wege am See sollten bereits im Frühling nutzbar sein und Besucher anziehen.
Als gastronomische Eckpfeiler des Gesamtensembles entstehen eine Gaststätte, ein Restaurant, ein Cafe und eine Vinothek, jeweils mit zugehöriger Terrasse. Besonderen Wert legt Bauherr Dr. Michael Hofbauer dabei auf die Erhaltung des ursprünglichen Charakters der Gebäude. So bleiben z. B. die original Balken selbst dort erhalten, wo sie keine tragende Funktion mehr ausüben können.
In der ehemaligen Heuscheuer entsteht ein komfortabler Eventbereich mit großem Konferenzraum für bis zu 250 Personen, in dem auch eine zusätzliche Eventküche eingerichtet wird.
Produkte aus der Region wird man im Hofladen und Einrichtungszubehör in der Landhausstil-Boutique einkaufen können. Eine Patisserie, die Vinothek und eine Gärtnerei mit Greenhouse erweitern das Erlebnis- und Einkaufsangebot.
Das Landgut Lingentalerhof wird nach Fertigstellung im wahrsten Sinne des Wortes für ganz Lingental ortsbildprägend sein und Lingental als Wohnort deutlich aufwerten und attraktiver machen, weswegen das Projekt auch von der lingentaler Nachbarschaft begrüßt wird. Auch Gaiberg und Gauangelloch dürften davon profitieren, wenn nach dem Ausflugsziel Berghof Weinäcker (Ortsrand Gaiberg) dann auch ein Landgut Lingentalerhof Ausflügler anzieht.
Lediglich die Mieter des ebenfalls von Dr. Hofbauer erworbenen Grunstückes „Lingentaler Hof 10“ sind wohl nicht begeistert. Ihnen wurde wegen Eigenbedarfs gekündigt und die Bauarbeiten auf den Nachbargrunstücken, insbesondere auf dem unbebauten Grundstück „Lingentaler Hof 8“, auf dem ein Parkplatz entstehen wird, finden nicht ihre Zustimmung. Sie haben mit einer einstweiligen Verfügung vor dem Amtsgericht Heidelberg einen Baustopp für das von ihnen gemietete Grundtück erwirkt, gegen den seitens des Erwerbers des Grundstückes (Dr. Hofbauer) wiederum Einspruch eingelegt wurde.
Streitpunkt ist hier insbesondere die Frage, ob der Mietvertrag über den „Lingentaler Hof 10“ (lt. Mietvertrag), wo derzeit keine Baumaßnahmen vorgesehen sind, auch das Grundstück „Lingentaler Hof 8“ umfaßt, auf dem der Parkplatz entstehen und weiter gearbeitet werden soll. Hier führen die Mieter „Gewohnheitsrecht“ als Begründung an, da sie dieses Grundstück in den vergangenen Jahren stets mitgenutzt haben. Außerdem berufen sie sich darauf, daß der Grundstückserwerber noch nicht als Eigentümer in das Grundbuch eingetragen sei, und deswegen auch nicht über die Grunstücke verfügen dürfe.
Ob die bereits gekündigten Mieter mit Ihrer Verhinderungstaktik Erfolg haben und das Projekt erfolgreich verzögern können, wird am kommenden Dienstag im Hauptverfahren vor dem Amtsgericht entschieden.
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