Lebenserwartung Neugeborener: Heidelberger leben länger als Mannheimer
(rnk – 3.8.21) Wie das Statistische Landesamt in seiner jüngsten Statistik informiert, hat Baden-Württemberg seit Beginn der siebziger Jahre im bundesweiten Vergleich regelmäßig die höchste Lebenserwartung Neugeborener. Die stetig steigende Lebenserwartung wird dabei nicht nur auf die deutlich gesunkene Säuglingssterblichkeit, sondern auch auf den merklichen Rückgang der Sterblichkeitsrate im höheren Alter aufgrund der verbesserten gesundheitlichen Vorsorge und Versorgung zurückgeführt.
Im direkten Vergleich zum Anfang der siebziger Jahre ist die Lebenserwartung in Baden-Württemberg um rund zehn Jahre bei Frauen und sogar um elf Jahre bei Männern gestiegen.
So kann heutzutage ein neugeborener Junge auf eine durchschnittliche Lebenserwartung von 79,9 Jahre (Anfang der Siebziger 68,5 Jahre) und ein neugeborenes Mädchen auf 84,2 Jahre (Anfang der Siebziger 74,5 Jahre) hoffen. Damit haben baden-württembergische Jungen bei Geburt die Aussicht auf eine 15 Monate höhere Lebenserwartung als im Bundesdurchschnitt und bei den Mädchen sind es immerhin 10 Monate mehr.
Verglichen mit den Bundesländern mit der geringsten Lebenserwartung (Frauen im Saarland: 82,3 Jahre und Männer in Sachsen-Anhalt: 76,5 Jahre) leben Baden-Württembergerinnen im Schnitt 2 Jahre länger und Baden-Württemberger sogar 3 Jahre und 5 Monate.
Innerhalb des Landes weist sowohl die weibliche als auch die männliche Bevölkerung in Heidelberg derzeit die höchste Lebenserwartung auf; am geringsten ist die Lebenserwartung der Frauen und Männer in Mannheim.
Der Rhein-Neckar-Kreis liegt bei der durchschnittlichen Lebenserwartung bei der Geburt eines Jungen mit 79,8 Jahren leicht unter dem Landesdurchschnitt mit 79,9 Jahre; auch bei der Lebenserwartung von neugeborenen Mädchen liegt der Kreis mit 83,9 Jahren leicht unter dem Landesdurchschnitt von 84,2 Jahren. Wie bereits in den Vorjahren liegt der Rhein-Neckar-Kreis damit, im Vergleich zu anderen Stadt- und Landkreisen, stabil im Mittelfeld.
Die Gründe für die regional unterschiedliche Lebenserwartung sind vielfältig. Entscheidend hierfür dürften nicht zuletzt das Bildungsniveau und die daraus resultierende Einkommenssituation sein: Je besser der Bildungsstand, desto niedriger fällt tendenziell die Sterblichkeit aus.
Die immer noch höhere Lebenserwartung von Frauen gegenüber der der Männer ist zwar teilweise genetisch bedingt, vor allem aber auf unterschiedliche Verhaltensweisen zurückzuführen: So ernähren sich Frauen im Schnitt gesünder, setzten sich im Alltag weniger Gefahren aus, verüben deutlich weniger Suizid und nehmen sehr viel häufiger Gesundheitsvorsorgeuntersuchungen in Anspruch.
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