Leimbachroute von Sinsheim nach Schwetzingen hat eigenes Logo!
(rl – 22.03.2014) Der Nachbarschaftsverband Heidelberg-Mannheim entwickelt mit den angrenzenden Kommunen auf etwa 45 Kilometern entlang des Leimbach einen neuen, durchgängigen Rad- und Wanderweg, die „Leimbachroute“.
Neben den großen Themen wie Renaturierung und Hochwasserschutz galt es auch ein Logo für diese Strecke zu entwickeln. Dabei wollte man einmal einen ungewöhnlichen Weg gehen und schrieb einen Ideenwettbewerb aus, der sich an die Schülerinnen und Schüler der Schulen in den Kommunen entlang des Leimbachs richtete.
Hinsichtlich der Gestaltung gab es Vorgaben: So sollten die Bilder originell sein und einen Bezug zum Thema Bach / Natur am Bach aufweisen. Radfahrer sollen das Logo als verkleinerte Plakette von 15 x 15 cm am Radwegweiser gut (wieder)erkennen können.
25 Klassen aus 7 Gemeinden nahmen an dem Wettbewerb teil und entwarfen insgesamt 115 Vorschläge, die es zu bewerten galt. Angesichts dieser Menge wurde eine Jury eingerichtet, welche die Bilder sichten und bewerten musste. Insgesamt wurden 9 Entwürfe besonders gewürdigt.
Diese wurden im Palais Hirsch in Schwetzingen in Anwesenheit aller Oberbürgermeister und Bürgermeister der anliegenden Kommunen der Öffentlichkeit vorgestellt. Gastgeber OB René Pöltl (Schwetzingen) eröffnete die Preisverleihung und dankte den Schülerinnen und Schülern, sowie ihren Lehrerinnen und Lehrern für das große Engagement bei Entwurf und Gestaltung der Bilder und Zeichnungen. Launig wies er darauf hin, das der Leimbach in Schwetzingen sein Geschlecht ändere und „die Leimbach“ heiße und schon der Kurfürst in ihr (!) ein (unfreiwilliges) Bad genommen hätte.
Die Laudatio und Besprechung der Siegerlogos hielt anschließend Frau Cornelia Hoffmann-Dodt von der Jugendkunstschule Heidelberg-Bergstraße ( www.jukusch.de ), die uns auch die Jurybegründungen zukommen ließ (Danke!). Insgesamt wurden sechs gleichwertige Anerkennungspreise vergeben, sodann zwei zweite Preise und der Gewinner gekürt, dessen Entwurf auf dem neuen Schild umgesetzt wird.
Alle Siegerinnen und Sieger erhielten aus der Hand ihrer jeweiligen Stadtoberhäupter eine Urkunde und einen Geld- oder Sachpreis. Für Dielheim von BM Hans-Dieter Weis, für Leimen von OB Wolfgang Ernst, für Oftersheim von BM Helmut Baust, für Sandhausen BM Georg Kletti (gleich drei Mal!), für Brühl der frisch wiedergewählte BM Dr. Ralf Göck, für Nußloch BM-Stellvertreter Gerhard Leypold (in Vertretung von BM Karl Rühl) und für Schwetzingen OB Dr. René Pöltl an die Gesamtsiegerin Ann-Kathrin Sohn.
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Hier die Preisträger im Einzelnen:
Die sechs Anerkennungspreise:
Nadine Romanow, 3c Leimbachtalschule (GS) , Dielheim
Nadine Romanoro hat in ihrem Bild vor allem die im Wettbewerb erwünschten Bezüge zu Bach und Natur sehr vielseitig dargestellt. Es werden zahlreiche Tiere, wie Salamander und Fische gezeigt, der Bach, Pflanzen – sogar ein Stück Straße, Wege und Brücken. Interessant ist die sternenfrörmige Anordnung der Teilbereiche sowie der Slogan in der Mitte „Natur am Bach“. Die farbliche Aufteilung ist sehr ausgeglichen; so verteilt sich das Blau des Baches über das gesamte Bild im Wechsel mit dem Grün der Wiesen und Blumen und im Kontrast zum Rot des Hauses und derPicknickdecke.
Es ist außerordentlich phantasievoll und zeigt, dass sich die Schülerin sehr intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt hat. Sie hat es mit ihrer Bildaufteilung geschafft, gleich acht Bereiche darzustellen, die ihr wichtig waren zu zeigen. Dies konnte sie mit feinen Buntstiften umsetzen.
Mira Pfeifer, 1c Turmschule (GS), Leimen
Der Entwurf von Mira Pfeifer ist durch seine intensive und flächige Farbigkeit ausgesprochen prägnant. Es handelt sich um eine Papiercollage, d.h. es wurden farbige Papiere in Formen geschnitten und aufgeklebt. Die diagonale Bildaufteilung ist besonders auffallend und wird durch den Kontrast der Farbigkeit in der oberen Bildhälfte zum weiß gelassenen Papier im unteren Bildbereich noch betont. Hier gehen Pflanzenwelt und Bach eine kompositorische Einheit ein. Künstlerisch besonders geschickt gelöst ist das Ineinandergreifen der Blautöne im Wasser. Gelbe, rote und blaue Blumen und Fische o.a. Formen stehen kontrastreich zusammen nebeneinander. Die Verwendung von reinen Farben bringen das Bild zum Leuchten.
Evelyn Schlegel, 5a Theodor-Heuss-Schule (GHS), Oftersheim
Evelyn Schlegel hat gleich mehrere kompositorische Aufgaben in einem Entwurf gelöst. Während sie sich mit der quadratischen Grundform den Wettbewerbsanforderungen gestellt hat, entscheidet sie sich in ihrer bildnerischen Darstellung für einen Kreis, der wiederrum akkurat mit senkrecht und waagerecht angelegten Formen gefüllt wurde. Besonders auffallend ist hier der L-förmige Verlauf des Baches, womit zugleich sein Name symbolisiert wird: L wie Leimbach. Bäume, Wiese, Tiere und Wasser, also Natur und Bach sind durch ihre gradlinige Anordnung mit wenigen Überschneidungen sehr prägnant dargestellt. Auffallend ist auch das Fahrrad, das auf den Fahrradweg hinweist und durch seine weißen Aussparungen in den Reifen, zusammen mit dem gelben Fähnchen, kontrastreich ins Auge fällt. Durch die Verwendung von Filzstiften konnte sie einen satten Farbauftrag erzielen.
Mara Reichel, 9c Friedrich-Ebert-Gymn., Sandhausen
Die Buntstiftzeichnung von Mara Reichel besticht durch ihre ausgewogene Grafik, durch die zarte Farbigkeit und die klare Formensprache. Wir sehen ein stilisiertes Fahrrad, vor einer blauen Welle, die den Bach symbolisiert. Im Vordergrund lässt sie mit wenigen, zum unteren Bildrand offenen Formen und zart in einander überlaufenden Farben Wiese, Sand und Buschwerk erkennen. Ihr Bild erhält innerhalb des vorgegebenen Quadrats einen zusätzlichen Rahmen, um es klar von dem darüber befindlichen Schriftzug „Leimbach“ zu trennen. Es ist eine farblich sowie grafisch sehr reizvolle Arbeit entstanden.
Franziska Schell, 6c Friedrich-Ebert-Gymn., Sandhausen
Die Buntstiftzeichnung von Franziska Schell erzählt uns viel: Wenn man genau hinschaut erkennen wir einen stehenden Hasen mit einer Karotte in den Pfoten, ein Eichhörnchen im Baum, einige Blumen auf der Wiese, einen Maulwurfhaufen, Fisch und Enten im Bach sowie einen Igel und einen Hund, die über die Brücke gehen. In der oberen Bildmitte und damit zentral und auffällig platziert, sehen wir einen orange gekleideten Fahrradfahrer mit rotem Helm auf einem exakt gezeichneten schwarzen Fahrrad, der gerade in der Mitte der Brücke über den Bach fährt. Er hat ein fröhliches Lächeln im Gesicht und zeigt uns damit seine Freude an der Natur.
Andonita Murtaj, 8a Schillerschule (GS), Brühl
Bei der Zeichnung von Andonita Murtaj handelt es sich um eine Filzstiftzeichnung. Sie hat mit einem einzigen Symbol Bach und Mensch zum Ausdruck gebracht. Sie verzichtet auf das farbige Ausmalen von Flächen, wodurch sich der Betrachter ganz auf die Zeichnung selbst konzentriert. Der Bauch des fröhlich lächelnden Menschen erinnert an einen Ball. Der Mensch selbst steht im Wasser, so dass wir die Assoziation von einem ballspielendem Kind im Bach erhalten. In ihrem Bild wird der Bach nicht nur betrachtet, sondern taucht der Mensch mit seinen Beinen hinein und geht so mit ihm eine Verbindung ein. Dieses Bild hat durch seine Symbolträchtigkeit die Jury besonders beeindruckt.
Die drei Hauptpreise (von denen zwei als gleichwertig zu betrachten sind)
3. Jonas Malzach, 7e Friedrich-Ebert-Gymnasium, Sandhausen
Die Bleistift- und Buntstiftzeichnung von Jonas Malzach, setzt sich aus dem Schriftzug „Leimbach-Route“, einem Weg mit Fahrradfahrer und Baum sowie farblich angedeuteter Wiese und Bach zusammen. Jonas lässt viel Weiß stehen, wodurch die zarten Farben und die kräftige Lineatur im Bild besonders herausstechen. Sehr elegant nimmt er mit der Schrift den Schwung des Hügels, bzw. Weges wieder auf, auf dessen Grat sich der Fahrradfahrer sowie der Baum befinden. Auffallend ist die stilisierte Bleistift-Zeichnung des Fahrradfahrers, bei der er auf jede Farbigkeit verzichtet, die das Auge vom Grün des Baumes und der Wiese sowie vom Blau des Baches ablenken könnte. Der Baum selbst erhält durch Hell-Dunkel-Verläufe im Grün der Baumkrone eine dreidimensionale Plastizität. Den gleichen Effekt erhält er im grünen Hügel, dessen Farbverlauf zum Radfahrer bzw. Weg hin markant kräftiger und damit dunkler angelegt ist. Das Blau des Baches verdunkelt sich ebenfalls in Richtung des Weges, so dass er mit seiner Farbigkeit die zeichnerische Darstellung unterstützt. Geschickt ist auch seine Lösung durch den Verlauf des Hügels, bzw. Weges, Wiese und Bach von einander zu trennen, ohne diese durch Konturen markieren zu müssen. Es ist eine sehr schöne und ausgewogene Arbeit.
2. Marla Greiner, 3b Schillerschule (GS), Nußloch
Bei Marla Greiner geht die Sonne auf. In ihrer Buntstiftzeichnung lacht uns ein blondes Mädchen auf einem interessant durchkonstruierten Fahrrad an. Man bekommt Lust am Leimbach entlang zu radeln und den tief blauen Himmel, die Wärme und Natur zu genießen, die ihr Bild erfüllen. Der Bach selbst, als wichtigstes Element der Route, hat ein strahlendes und sehr kräftig aufgetragenes Dunkelblau erhalten, in dem wir den Schriftzug Leimbachroute lesen können. Der hochgewachsene Baum am Wegesrand weist sogar einzelne Verzweigungen vom Stamm auf. Schmetterlinge und Vögel am wolkenlosen Himmel fühlen sich ebenso wohl, wie das Mädchen. Im Hintergrund zeigt uns Marla ein buntes Zelt auf der Wiese, das sorgfältig mit Leinen und Haken im Boden verankert ist. Die junge Künstlerin schafft es mit ihrem Bild Fröhlichkeit und Lust an der Natur zu vermitteln.
Der Sieger-Entwurf von Ann-Kathrin Sohn, 4c Südstadtschule (GS), Schwetzingen
Nun zum 1. Preis, dessen Entwurf auf dem Schild umgesetzt werden soll. Er ist von Ann-Kathrin Sohn und mit weichen farbintensiven Wachskreiden hergestellt. Dieses Bild vereint in seiner Darstellung den Leimbach mit der Route, also dem Weg am Bach. Beides, Bach und Weg dominieren das Bild in kräftigen Blau- und Brauntönen. Auffallend ist die Verjüngung beider Elemente von links unten zur rechten Bildmitte, wodurch sie eine bildnerische Perspektive schafft. Wir haben also den Eindruck der Weg und der Bach sind lang und führen noch viel weiter in die Ferne. Wir befinden uns hier in einem kleinen Ausschnitt auf der gesamten Route. Dies wird noch unterstützt durch den Fahrradfahrer auf dem Weg in der linken Bildhälfte, den wir von hinten sehen. Die Figur ist so schwarz wie das Fahrrad. Allein der goldblonde Kopf leuchtet sonnenähnlich aus dem Bild heraus. Auch der Radfahrer hat die Strecke noch vor sich und schaut in Richtung der langen Route. Das fließende Wasser des Bachs markiert sie durch schwarze wellenförmige Linien. Der naturbelassene Weg wird durch das Auftragen kleiner schwarzer Steine verdeutlicht. Bach und Weg werden durch das warme Gelbgrün einer Wiese getrennt, deren Gräser in Wuchsrichtung mit feinen Linien in kräftigem Farbauftrag gezeichnet wurden. Auch die beiden Bäume am Wegesrand sind deutlich sichtbar und haben einen kräftigen Farbauftrag erhalten. Ann-Kathrin verzichtet auf eine Bemalung des Hintergrundes, wodurch das Gemeinte noch deutlicher hervorsticht. Die bewegte kräftige Schrift „Leimbachroute“ über der Zeichnung nimmt die organischen Bewegungen der Zeichnung wieder auf und bildet so ein harmonisches Ganzes mit der Darstellung.
Ann-Kathrin Sohns Entwurf enthält alle gewünschten Kriterien. Das Bild vereint Bach, Natur und Mensch miteinander, konzentriert sich auf die wesentlichen Elemente und ist durch seinen kräftigen Farbauftrag auch aus der Entfernung gut zu erkennen.
Eine Ausführliche Dokumentation über die Leimbachroute finden Sie unter http://www.nachbarschaftsverband.de/landschaft/landschaft_leimbachroute.html
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