Leimener Neujahrsempfang – Festredner Folker Zöller betont europäische Werte
(28.1.20 – swb) Der diesjährige Neujahrsempfang der Stadt Leimen, am 24. Januar 2020, stand ganz im Zeichen der Städtepartnerschafts-Jubiläen mit Tigy (50. Jubiläum) und Mafra (30. Jubiläum).
Etwa 200 Gäste konnte Oberbürgermeister Hans D. Reinwald in der Festhalle begrüßen, darunter Gastredner Folker Zöller, Honorarkonsul der Französischen Republik. In seinem Grußwort erklärte er, dass Freundschaft und Vertrauen die Grundpfeiler der deutsch-französischen Beziehung seien, und dass diese in Europa eine zunehmend wichtige Rolle spielen müsse. Zudem lobte er die aktive und vorbildliche Städtepartnerschaft mit Tigy.
Oberbürgermeister Reinwald bezeichnete in seiner Rede (siehe unten) den Klimawandel als eine der großen Herausforderungen der kommenden Jahre. Jeder müsse einen kleinen Teil zum Schutz des Klimas beitragen. Wichtig sei auch der Zusammenhalt der Gesellschaft.
Auch der Rückblick auf die lokalen Ereignisse durfte nicht fehlen: die Eröffnung des Evolutionspfads, „Blaues Wasser“, Renovierung des Spiegelsaals, Gewinn des Kreispokals durch den VfB Leimen, Gemeinderatswahl, Kampfhundeattacke, Weißburgunderfestival und diverse Bauprojekte.
Zudem gab der Oberbürgermeister einen Ausblick auf die in diesem Jahr anstehenden (Bau-)Projekte und Entscheidungen. Die größten Einzelmaßnahmen im Jahr 2020, mit einem Investitionsvolumen über 1 Million Euro, werden mit 4,6 Millionen Euro der Neubau an der Geschwister-Scholl-Schule und mit 1,5 Millionen Euro die Sanierung der Otto-Graf-Realschule sein. 1,2 Millionen Euro fließen in die Erschließung des Gewerbegebiets Süd II, 1 Million Euro werden in den Neubau des Ludwig-Uhland-Kindergartens investiert.
Zwei Entscheidungen werden bereits Ende März erwartet: Zum einen konkrete Investorenvorschläge zur Bebauung des Rathausplatzes und zum anderen die Entscheidung zur gemeinsamen Gartenschaubewerbung mit Nußloch. Weitere Informationen hierzu erhalten Sie auf www.gartenschau-leimen-nussloch.de.
Zum Abschluß des Neujahrsempfanges nahme Oberbürgermeister Hans Reinwald noch die Ehrung zweier verdienter Leimener Bürgerinnen vor, die mit der Stadtplakette in Gold ausgezeichnet wurden. Dies waren Elfriede Hellinger und Hildegard Scheiwein.
Elfriede Hellinger
Die geborene Mannheimerin lebt seit 1947 in Leimen. Sie ist Vorsitzende des Seniorenkreises und engagiert sich seit vielen Jahren im Seniorenbeirat. Es ist ihr wichtig, die Erfahrungen, die sie selbst und ihre Altersgenossen machten, weiterzugeben.
„Aufschreiben, damit nichts vergessen wird“, so das Motto, das sie und ihre Mitstreiter veranlassten, mittlerweile drei interessante und aufschlussreiche Broschüren zur Ortskunde zu verfassen:
- Leimener Dorfgeschichten
- Alt-Leimen – Menschen, Gebäude, Ereignisse
- Schulgeschichte Leimen ab 1910
Vergnüglich und unterhaltsam, lehrreich, aber nicht belehrend, lassen die Hefte das Panorama vergangener Jahrzehnte Revue passieren und zeigen den heute Lebenden, wie Leimen früher einmal war.
Hildegard Scheiwein
Seit 1971 lebt die geborene Thüringerin in St. Ilgen und zeigte von Anfang an gesellschaftliches Engagement. 1979 wurde sie Elternbeiratsvorsitzende des Pestalozzi-Kindergartens, wo sie Busfahrten und Ausflüge für Kinder und Eltern organisierte, wie Theaterfahrten ins Mannheimer Puppentheater oder in die Kinderoper. Ihre Liebe zu Marionettenfiguren und deren Bau vermittelte sie in zahllosen VHS-Kursen an andere Interessierte weiter.
1980 wurde Mitglied im Kulturkreis Leimen, wo sie bereits kurz nach ihrem Beitritt im Vorstand mitarbeitete und bald darauf Vorsitzende wurde – ein Amt, dass sie noch heute bekleidet. Man kann mit Fug und Recht sagen, dass sie inzwischen das „Gesicht“ des Kulturkreises ist. Es ist schier unmöglich, all die kulturellen Veranstaltungen aufzuzählen, die in diesen vier Jahrzehnten unter ihrer Ägide in Leimen durchgeführt wurden.
Dies ist umso bemerkenswerter, weil sie sich auch im Vorstand des Partnerschaftskomitees St. Ilgen – Tigy ab 1995 über viele Jahre hinweg sehr aktiv einbrachte.
Das Leimener Kulturleben wäre ohne Hildegard Scheiwein nicht nur ärmer, sondern schlechterdings kaum vorstellbar. 2001 erhielt sie die Landesehrennadel Baden-Württemberg für ihre langjährigen Verdienste im Ehrenamt.
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