Leserbrief: AWO Straßenbeleuchtung gekappt! Vertrauensvoll geht anders!
Dass die AWO St Ilgen soziale Dienste leistet und damit die Stadt entlastet, ist bekannt. Mahlzeitendienst und Seniorennachmittage kommen nicht von ungefähr und sparen der Stadt Haushaltsmittel. Deshalb sollte sich die Große Kreisstadt Leimen glücklich schätzen, dass es die AWO in St. Ilgen und ihre Pfalzstube gibt. Denn schließlich wurde dieses Gebäude in Eigenleistung von ihren Mitgliedern errichtet und im letzten Jahr in Eigenregie sogar noch ausgebaut.
Doch ausgerechnet jetzt ist vor der Pfalzstube das Licht ausgegangen – und die Stadt Leimen, die sonst die AWO über alle Töne lobt, ist nicht bereit, Abhilfe zu schaffen. Ein Zustand, den die Stadt letztendlich selbst verschuldet hat: Die Stromleitung, die seit eh und je die Straßenbeleuchtung auf der AWO-Seite mitversorgte, wurde im Zusammenhang bei Rodungsarbeiten auf dem Nachbargrundstück – das die Stadt an die Baufinanz verkauft hat – gekappt. Damit, so die Antwort der Stadt an die AWO-Vorsitzende Karin Hack, sei die Stadt nicht mehr zuständig. Vertrauensvolle Zusammenarbeit sieht anders aus! Zudem ist dieses Vorgehen der Stadt mehr als zynisch, denn beim Verkauf eines Grundstücks hat der Verkäufer die sich daraus ergebenden Folgen mit zu bedenken. Der Gemeinderat wurde vor dem Verkaufsbeschluss darüber nicht informiert.
Die Krone setzte die Stadt dem Ganzen auf, indem sie der AWO mitteilte, dass die Stadt nicht die Notwendigkeit sehe, zwei Leuchten beim Eingang des Gebäudes brennen zu lassen – die Straßenlampe gegenüber sorge für genug Licht. Sollte die AWO dennoch zusätzliches Licht benötigen, müsse sie das selbst organisieren und bezahlen – so ein entsprechender Bescheid an die AWO-Vorsitzende Karin Hack. Die Stadt müsste, um neue Leitungen zu verlegen, die Straße extra aufgraben. Dafür fehlt der AWO das Geld. Viele ältere Menschen, welche die Pfalzstube besuchen, sind in ihrer Sehleistung so eingeschränkt, dass für sie das Licht der gegenüberliegenden Straßenlaterne nicht ausreicht.
Es drängt sich der Verdacht auf, dass die Stadt Leimen die AWO St. Ilgen loswerden will. Obwohl die AWO am 3. Oktober 2013 wieder ein gelungenes Schlachtfest auf dem hinteren freien Platz ihres Vereinsheims mit über 400 Besuchern ausgerichtet hat, hat die Stadt ihr für dieses Gelände – obwohl die AWO mehrmals darum gebeten hat – bis heute keinen entsprechenden Erbpachtvertrag unterbreitet.
Joachim Buchholz – www.dielinke-leimen.de
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