Leserbrief der HIL zur Namensgebung Taschenplatz
(hil – 30.9.17) ) Die Sprecher der Humanistischen Interessengemeinschaft Leimen (HIL) hatten sich auch am Namenswettbewerb „Taschenplatz“ beteiligt. Ihre Vorschläge waren Galileo Galilei und Dr. Carl Djerassi.
Insgesamt ist man bei der HIL über das Ergebnis der Namensgebung enttäuscht, zumal man sogar das Mehrheitsvotum der Bürger ignoriert hat. Die meisten Vorschläge der Bürgerinnen und Bürger sprachen sich schließlich für Michaelisplatz aus.
Gründe für die Vorschläge der HIL:
Der Taschenplatz grenzt an eine Kirche an. In Zeiten der Aufklärung hätte sich die HIL deshalb einen Mann, der unter der Kirche leiden musste, als Namenspatron gewünscht. Z. B. Galileo Galilei. Dieser musste immerhin lebenslang im Hausarrest verbringen, weil seine Publikationen und Erkenntnisse im Widerspruch zur Haltung der Kirche standen. Seine wichtigsten Schriften wurden verbrannt.
Ebenso konnte sich die HIL Dr. Carl Djerassi vorstellen, der Anfang der 50er die erste Antibabypille erfand und damit wesentlich zur Befreiung von kirchlich geprägter und verklemmter Sexualmoral beitrug. Djerassi hat damit einen wesentlich Akzent zur Selbstbestimmung und Befreiung der Frau gesetzt.
Der Namensvorschlag Mauritius, der sich letztlich durchgesetzt hat, ist schließlich völlig abwegig. So weiß man nicht mal, ob Mauritius je gelebt hat. Wikipedia spricht bei Mauritius von einer Legende (Märchen), die mindestens aus dritter Hand stammt. Wollen wir Plätze nach Märchen benennen? Leben wir nicht in einer realen Welt? Wenn wir Märchen den Vorzug geben, sollten wir bei der nächsten Namensvergabe „Zahnfee“ wählen. Denn die Zahnfee kennen womöglich mehr Menschen als Mauritius. Apropos Märchen: Eine Legende ist möglicherweise ebenso die Behauptung, die sozialdemokratische Partei Deutschlands sei sozial.
Eckhard Hennenberger – Gerhard Scheurich
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