Leserbrief „Hannover „zerstört den Hardtwald“
(wm – 22.5.17) Die RNZ titelte „Hannover stürmt den Hardtwald“. Die Überschrift hätte aber auch lauten können: „Hannover 96 Rowdies zerstören Teile des Hardtwaldstadions“. Zumindest standen nach der Party auf dem Spielfeld keine Tore mehr, die überdachte Auswechselbank des SV Sandhausen war ruiniert sowie zahlreiche Werbebanden demoliert.
Mit ausgelassener Freude hatte dies nichts mehr zu tun, eher mit Spaß am Vandalismus. Und das Ganze wurde teilweise gelassen und wie als selbstverständlich von Polizei und Sicherheitskräften hingenommen, als wenn es einfach dazu gehörte. Und dabei hatten sich die SVS-Verantwortlichen alle Mühe gegeben und sich als tolle Gastgeber erwiesen. Sie spielten vor Spielbeginn die Vereinshymne der Gäste aus Niedersachsen ab, sie liehen deren Stadionsprecher das Mikrofon, sie taten alles, dass die „Gäste“ aus Hannover ihre Aufstiegsfeier am Hardtwald feiern konnten, so als wären sie zu Hause in der Stadt an der Leine.
Aber dem wurde wahrlich nicht mit Anstand gedankt. Und auch wenn man schon duldete, dass der Alkohol vor Spielbeginn in Strömen floss und die Stadioneingänge einem Sammelplatz ausgeleerter Glascontainer glichen, dass Shuttle Busse teilweise beschädigt und beschmiert wurden, aber dort, wo Vandalismus und massive Zerstörung beginnt, da sollte man – bei allem Deeskalations-Verständnis – Einhalt gebieten. Dafür gibt es Polizei und Ordnungskräfte. Denn am Tag danach verbleibt mehr als nur Katerstimmung. Es gab teilweise schwer Verletzte, einen Sachschaden von geschätzten 200.000 Euro (!!!) und es wird sicherlich zudem empfindliche Strafen für beide Vereine geben. Die Spirale der Gewalt der Fußball Rowdies hat somit auch den beschaulichen Hardtwald und den liebenswerten Dorfverein erreicht.
Wolfgang Müller, Leimen
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