Leserbrief: Hat Leimen tatsächlich 2.000 Einwohner weniger?

Joachim Buchholz, DIE LINKE Leimen

Joachim Buchholz, DIE LINKE Leimen

(jb – 7.6.13) Wer kennt ihn nicht, den bekannten Spruch: „Trau keiner Statistik, die Du selbst nicht gefälscht hast“. So weiß man, dass bei der offiziellen Arbeitslosenstatistik eine Reihe von Arbeits- und Langzeitarbeitslosen aus der Statistik herausfallen. Eine Statistik ist damit nur so viel wert wie die Genauigkeit der zur Berechnung herangezogenen Daten. Laut neuester offizieller Statistik hat Deutschland 1,5 Mio. Einwohner weniger.

Legt man diese Zahl zugrunde, ist Deutschland von einer überalterten Gesellschaft weit entfernt. Die durchschnittliche Lebenserwartung fällt damit geringer aus als bisher angenommen. Damit müssten Planungen für die Zukunft vollkommen neu überarbeitet werden.

Auch für viele Kommunen im Rhein-Neckar Raum gab es herbe Überraschungen, fast alle Gemeinden im Umkreis von Heidelberg haben plötzlich weniger Einwohner als erwartet. Leimen hat nach dieser Zensusberechnung über 7 % weniger Einwohner als vor zwei Jahren: Statt 27.290 nur noch 25.339 Einwohner.

Am härtesten trifft es jedoch Mannheim: Nach Mitteilung der dortigen Stadtverwaltung betrug zu Ende des Jahres 2011 die amtliche Einwohnerzahl 315.000, nach der Zensusberechnung sind es nur noch 290.000 Einwohner. Wie auch in Leimen hatte man in Mannheim zwar mit einem Rückgang der Bevölkerungszahl gerechnet – jedoch nicht in dieser Höhe. So wird auch hier bereits Kritik laut an der Datenerhebung. Der Mannheimer OB, Dr. Peter Kurz, nennt das Verfahren der Zensuserhebung intransparent und erwägt deshalb, dagegen zu klagen. Nicht ohne Grund – denn je weniger Einwohner eine Gemeinde hat, desto weniger Geld bekommt sie zugewiesen. Und dies setzt sich auf Kreis-, Landes- und sogar Bundesebene fort, da die offiziellen Einwohnerzahlen auch für die Verteilung der EU-Gelder eine Rolle spielen.

Dass Leimen im Verhältnis zu anderen Kommunen in der Region besonders stark geschrumpft ist, ist aus Sicht der LINKEN überhaupt nicht nachvollziehbar. Zwar spielt die ständige Fluktuation von Studenten und anderen Einwohnern eine wichtige Rolle, doch für einen derart starken Einbruch bei der Einwohnerzahl reichen diese Argumente alleine nicht aus. Dass Leimen alles tun muss, um attraktiver zu werden, versteht sich von selbst – und genau dies hat DIE LINKE schon immer gefordert.

So muss die Leimener Innenstadt zwingend „auf Vordermann gebracht“ und das innerstädtische Einzelhandelsangebot deutlich ausgeweitet werden. Damit wurde bereits begonnen. Volkshochschule und Musikschule der Stadt Leimen müssen ihr jeweiliges Angebot dem Niveau anderer Städte vergleichbarer Größe (Sinsheim, Weinheim, Schwetzingen, Hockenheim, Wiesloch/Walldorf) anpassen.

Die Geschwister-Scholl-Schule im Leimener Stadtteil St. Ilgen ist – gemäß dem erfolgreichen Vorbild der Elsenztalschule in der benachbarten Gemeinde Bammental – ebenfalls in eine Gemeinschaftsschule umzuwandeln. Aber all das kostet natürlich Geld. So erhält Leimen über das FAG (Finanzausgleichsgesetz) pro Einwohner ca. 1.000 EUR – Geld, das auf Grund der gesunkenen Einwohnerzahl zukünftig weniger werden wird.

Joachim Buchholz – www.dielinkeleimen.de

 

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