Liberale Hochburg Sandhausen: FDP feiert Gründung des Ortsvereins vor 70 Jahren
(fwu – 20.2.16) Mit berechtigtem Stolz konnte Dr. Michael Kunzmann, 1. Vorsitzender des Ortsverbands, die Feier zum 70-jährigem Jubiläum der FDP Sandhausen in Hotel-Restaurant Bauer eröffnen. Gut 30 Mitglieder, darunter viele ehemalige und gegenwärtige Mandatsträger, waren gekommen, um neben einem Blick auf die lange Geschichte des Ortsverbands auch auf die aktuelle Situation im Wahlkampf zu werfen, der ein Erstarken der Südwest-Liberalen aufzeigt.
Der Stellvertretende Kreisvorsitzende Dietrich Herold lobte zunächst die Sandhäuser FDP, die schon traditionell den stärksten Ortsverband im Rhein-Neckar-Kreis stellt und wünschte sich auf für die anderen Ortsverbände eine solch starke Stellung. Der FPD-Landtagskandidat Jürgen Abt erläuterte in seiner kurzen Ansprache die gegenwärtig wichtigsten Themenfelder der Partei, mit der sie auch in dem zur Zeit stattfindenden Wahlkampf bei vielen Wählerinnen und Wählern sehr gut ankomme.
Geschichtlicher Rückblick
Es war Aufgabe des FDP Urgesteins Dr. Heinz Bahnmüller die 70-jährige Geschichte Revue passieren zu lassen, die am 2.1.1946 mit der Genehmigung der amerikanischen Militärregierung zur Gründung des Ortsvereins begann.
Die FDP (FDP/DVP) verstand sich als liberale Sammlungsbewegung. Es waren, wie Rolf Maier 1986 im Heimatbuch schrieb, vor allem starke evang. Kreise, Selbständige und Arbeiter-Bauern (Nebenerwerb), die der Partei ihr Gepräge gaben. Durch die starke Verankerung in der Bevölkerung, in den Vereinen und mittels größerer Verwandtschaftskreise hat die FDP von Anfang an eine beachtliche Rolle in Sandhausen gespielt und erreichte bis zu 25 % der Stimmen und war entsprechend stark auch im Gemeinderat vertreten. Die Ergebnisse waren weitgehend unabhängig von FDP-Landes- und Bundesereignissen. Sie waren geprägt davon, wie viele Kandidaten aus der „Mitte der Gesellschaft“ gewonnen werden konnten. Die FREIEN DEMOKRATEN verstanden sich in Sandhausen stets auch als „Freie Wähler“, weswegen es in Sandhausen auch keine eigenständige politische Gruppe diesen namens gibt.
Kontinuität als Erfolgsbasis
Grundlage für Erfolg, Wertschätzung und die bes. Stellung als „Liberale Hochburg“ war die hohe personelle Kontinuität. Insgesamt gab es in den vergangenen 70 Jahren nur 9 erste Vorsitzende. Davon L. Schneider mit 20 Jahren und Ernst Klinger mit 22 Jahren. Zehn GR waren jeweils länger als 15 J. Aktiv.: L. Schneider 20 Jahr, A. Lehr, R. Lehr, H. Kolb, A. Diem, A. Eberhard, E. Clausing, G. Diem, E. Klinger (18 J.), H. Hillesheim 41 Jahre und H. Bahnmüller 33 Jahre. Ebenso bei den Kreisräten: L. Schneider 1946 – 71 (25 J.), H. Hillesheim 71 – 89 (18 J.) und H. Bahnmüller 89 – 2004 (25 J.). Diese Kontinuität schaffte eine verlässliche Basis für die Bürger/Innen, wenn es darum ging, Ansprechpartner für ihre Belange zu finden.
In seinen Ausführungen beschrieb Bahnmueller sodann die im Laufe der Jahrzehnte sich jeweils wandelnden Schwerpunkte liberaler Kommunalpolitik, die zu dem Resümee führten, dass es durch das fortlaufende Aufgreifen grundsätzlicher und aktueller Themen der FDP Sandhausen immer gelang, eine attraktive Partei zu bleiben. Aktiv und quicklebendig, immer auf der Basis marktwirtschaftlichen Denkens. Frei von Ideologie aber stets mit sozialem Handeln, Augenmaß und Toleranz.
Der ehemalige Landesvorsitzende und MDB a.D. Roland Kohn fasste in seinem Gastvortrag die Werte und Ziele der Liberalen nochmals zusammen, bevor er gemeinsam mit Doktor Michel Kunzmann langjährige Mitglieder der FDP ehrte. Rudi Sailer zündete zum Abschluss an einer gigantischen Geburtstagstorte zum Jubiläum ein kleines Feuerwerk und gratulierte ebenfalls herzlich.
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