Liedertafel Leimen – Zeitsplitter: Das Dreamteam um Erhard Renner
Von der langjährigen fruchtbaren Zusammenarbeit der Liedertafel mit ihrem Dirigenten Werner Kaiser haben wir bereits erzählt. Auf der Gegenseite stand als Partner ebenfalls eine langjährig im Amt tätige Vorstandschaft. Prägende Persönlichkeit im Vorstand der Liedertafel war der Vorsitzende Erhard Renner – Mister Liedertafel. Erhard Renner lenkte über 50 Jahre die Geschicke des Vereins.
Erhard Renner war 1936 mit 14 Jahren in die Liedertafel eingetreten, seit 1949 war er stimmberechtigter Vertreter des 1.+2. Vorsitzenden, danach 2.Vorsitzender von 1951 bis 53 und 1.Vorsitzender bis ins Jahr 2000.
Die Liedertafel dankte ihm diese Lebensleistung mit der Wahl zum Ehrenvorsitzenden und benannte schon zu Lebzeiten den Saal des Vereinsheims nach ihm: „Erhard Renner Saal“. Das Wirken Erhard Renners im Zusammenspiel mit Werner Kaiser ist schon oft und ausgiebig beschrieben worden und keine weitere Aufzählung kann dem mehr gerecht werden.
Doch lohnt der Blick hinter diese beiden Protagonisten, in die sogenannte 2.Reihe. Damit große Werke gelingen, bedarf es neben eines kühnen Baumeisters auch eines fähigen und engagierten Teams. Und dies fand sich im Vorstand neben Erhard Renner in ganz besonderer Weise.
In den vielen Jahren seiner Vorstandschaft konnte er sich nicht nur immer auf den 2. Vorsitzenden, Dieter Kettenmann und den Schatzmeister der Liedertafel, Rolf Zuber verlassen (beide ebenfalls über 50 Jahre im Vorstand), sondern auch alle anderen Vorstands-mitglieder waren auffallend lange in ihren Ämtern. Erwähnt sei insbesondere der Veranstaltungsausschuss unter der Verantwortung von Herbert Schuppel und Günter Refior, der einen ganz besonderen Stellenwert für die Liedertafel und deren öffentliche Wahrnehmung hatte. So bildete sich ein eingespieltes Team, mit der auch große Aufgaben bewältigt werden konnten.
Und Großes hatte die Liedertafel auch vor – träumte man doch schon seit Jahren von einem eigenen Vereinsheim! Die Geschichte der Liedertafel ist auch immer eine Geschichte der Vereinslokale, in der die Liedertafel für Proben, Feiern und Aufführungen ein Zuhause fand.
Im Leimen der 50er Jahre gab es eine ganze Reihe Gasthäuser mit einem Saal. Nur groß genug musste er für die Probe auch sein, fanden sich doch zeitweise über 90 Sänger zu den Proben ein. Mit dem dazu notwendigen Klavier oder Flügel und dann noch etwas Platz für den Dirigenten, brauchte es schon einen größeren Raum.
Nicht zu vergessen: Aufbewahrungsmöglichkeiten für Noten, Pokale und was man halt als Verein so hat und braucht. So zwang der größer werdende Chor zum Umzug vom ersten Vereinslokal „Zum Rössel“ weiter zum Gasthof „Zum Weinberg“ und als dieser im Jahr 1965 der Verlegung der L600 zum Opfer fiel, musste man wieder nach neuen Räumlichkeiten Ausschau halten. In diese Zeit fielen die ersten Überlegungen zum Thema Sängerheim.
Der Vorstand verhandelte mit Herrn Georg Bähr über den Kauf dessen „Turnhalle“ in der Nußlocher Straße und hatte von ihm auch schon eine mündliche Zusage erhalten. In den Protokollen wurde als Ziel „der Beginn der Arbeiten in der Turnhalle im Januar 1965“ genannt. Da jedoch auch die Gemeinde Leimen das Objekt erwerben wollte, zog man sich daraus wieder zurück.
Man fand zwischenzeitlich eine Probemöglichkeit in der Aula der örtlichen Schule, bis man am 2.September mit „Flügel und Notenschrank“ ins neue Vereinslokal „Zur Rose“ umziehen konnte. Eine Konsequenz aus diesen Kaufüberlegungen war die Erkenntnis, dass die Umwandlung in einen e.V. Voraussetzung für einen solchen Eigentumserwerb als Verein notwendig wäre.
Der Beschluss dazu fiel in der Jahreshauptversammlung am 6. Januar 1965. Bis zur Eintragung des Vereins im Vereinsregister am 12. August 1965 dauerte es dann noch ein bisschen, aber die Weichen waren gestellt.
RK
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