Liturgietag der Seelsorgeeinheit zu Symbolen und Haltungen in der Liturgie
35 ehren- und hauptamtlich in der Liturgie tätige folgten am 24.1. der Einladung zum „Liturgietag“ der Seelsorgeeinheit Leimen-Nußloch-Sandhausen mit Dr. Bernhard Höffner, Liturgiewissenschaftler aus Trier. Die Leitfrage des Tages, der im Haus der Begegnung „Sancta Maria“ in Nußloch stattfand: Welche tiefere Bedeutung steckt hinter den Zeichen, Symbolen und Haltungen in der Liturgie?
Über dem ganzen Tag stand eine Ermutigung, die Bernhard Höffner den TeilnehmerInnen gleich zu Beginn mitgab: „Schauen Sie hinter die sichtbare Ebene, nicht nur in der Liturgie, sondern auch im Alltag!“ Das erste zentrale Zeichen für das Christentum sei das Kreuz als Zeichen des Glaubens, so Bernhard Höffner in Anlehnung an einen Text von Romano Guardini, der im Mittelpunkt einer Meditation zu Beginn stand. Danach erläuterte er Zugänge zum Thema „Zeichen“. Körpersprache, Zeichen und Symbole seien eigentlich alltägliche menschliche Kommunikationsweisen und haben auch mit der Wahrnehmung unserer Welt über die fünf unterschiedlichen Sinne zu tun. Werden Zeichen miteinander verbunden, können Zeichenhandlungen entstehen. Folgen diese einer komplexen Form und werden zu festgelegten Gegebenheiten wiederholt, entwickeln sich Rituale.
Einen ersten praktischen Zugang bot eine Gruppenarbeit, in der die Feier der Osternacht auf die fünf Sinne hin angeschaut werden sollte. Es ergaben sich spannende Erkenntnisse, wenn man der Frage nachging: was gibt es in der Osternacht alles zu ertasten? Was gibt es in der Osternacht zu schmecken? Wie fühlt es sich an, wenn ein Sinn zurückgefahren wird, wie das Sehen in einer dunklen Kirche?
In einem weiteren Schritt erläuterte Bernhard Höffner die Aufgabe von Zeichen in einem Kommunikationsgeschehen. Im Zusammenspiel von Sender und Empfänger, von Kommunikation, können Zeichen den Inhalt der Kommunikation verstärken oder behindern. Die Kommunikationsebenen und Zeichen können sich ergänzen oder widersprechen. Eine wichtige Erkenntnis für die Liturgie, in der die Zeichenebene ja Ausdruck für das Gesagte und Gemeinte sein soll.
Auch hier bot wiederum ein praktischer Austausch Gelegenheit, die Probe aufs Exempel zu machen: Welche Zeichen, Symbole, Rituale und Zeichenhandlungen könnten die Erinnerung an die Weihe der Kirche verdeutlichen? Welchen symbolischen Ausdruck könnte das Fest des Heiligen Josef erhalten? Mit welchen Zeichen und Symbolen könnte ein Gottesdienst an Fasnacht gestaltet werden?
Sowohl in der Gruppenarbeit als auch in den Gesprächen in den Pausen bot der Liturgietag die Gelegenheit, dass die engagierten Menschen aus den Gemeinden miteinander ins Gespräch kommen konnten und sich gegenseitig bereicherten. Am Ende des Tages dankte Pfarrer Lourdu sowohl dem Referenten, als auch Felicitas Stegmaier, der Organisatorin des Tages, sowie den Helferinnen und Helfern in der Küche.
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