Mammutprojekt beginnt: Festhalle wächst zum Sport- und Kulturzentrum
(mb – 6.6.25) Jetzt geht’s los, „Mitte Juni werden die Bauzäune aufgestellt“, sagt Alexander Born, der im Ortsbauamt der Gemeinde Sandhausen für das Projekt Sanierung und Erweiterung der Turn- und Festhalle zu einem Sport- und Kulturzentrum zuständig ist.
Die durch das Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ geförderte Baumaßnahme erwächst als bisheriges Mammutprojekt der Hopfengemeinde, das mit knapp 16 Millionen Euro veranschlagt ist. Dabei wird ein Mittelpunkt des Gemeindelebens größer und schöner gestaltet – die Bruttogrundfläche der Festhalle beläuft sich auf 2.615 Quadratmeter, nach der Sanierung und der Erweiterung besitzt das Sport- und Kulturzentrum rund 3.500 Quadratmeter Bruttogrundfläche.
Die größere Dimensionierung ist nicht zuletzt das Resultat des Gedankens, dass der Geist, der bei der Nutzung der ehemaligen Dorfschänke mitschwang sowie während Veranstaltungen im alten Feuerwehrhaus nach wie vor existiert, auch im neuen Zentrum zu spüren sein soll. Insbesondere der aktuell mangelnde Brandschutz ist ausschlaggebend für die anstehenden Investitionen, um weiterhin einen attraktiven und für viele nutzbaren sozialen Treffpunkt zu bieten.
„Neben den vielen kleineren, nicht minder wichtigen Projekten startet nun dieses große, zukunftsträchtige Projekt. Die Vorfreude ist riesengroß, denn wenn das Gebäude wieder zur Verfügung steht, ist ein Meilenstein für unsere Hopfengemeinde erreicht“, sagt Bürgermeister Hakan Günes. Dem Rathauschef ist wichtig zu betonen, dass „die Baustelleneinrichtung dem Rundlauf unserer beliebten Sandhäuser Vereinskerwe grundsätzlich nicht im Wege steht“.
Mit dem Aufstellen des Bauzauns geht gleichwohl eine Reduktion der Parkplätze auf dem Festplatz einher: Rund ein Drittel aller Parkbuchten fallen weg. Zunächst wird das Gebäude entrümpelt, ehe ab Mitte Juli die verfahrensfreie Schadstoffsanierung und Entkernung im Innern ansteht. Der Teilabbruch – beispielsweise wird das heutige Restaurant abgerissen – soll ab November nach der Kerwe in Angriff genommen werden.
„Der Hallenkörper und der Keller bleiben stehen“, erklärt Alexander Born. Auf den Teilabbruch folgt der Rohbau, dessen Beginn für Ende März, Anfang April 2026 vorgesehen ist. Die „Drei Architekten“ aus Stuttgart haben die neue Sport- und Begegnungsstätte im Herzen der Hopfengemeinde so geplant, dass die Halle von Foyer, Küche oder Multifunktionsraum geeignet ergänzt werden. Im zweiten Stock finden sich Vereinsräume, die den Geist der Dorfschänke aufleben lassen. Durch die Bündelung der Vereine an einem gut erreichbaren Standort werden synergetische Effekte geschaffen. Es entsteht ein lebendiger Treffpunkt für Menschen unterschiedlicher Altersgruppen, Herkunft und Interessen. Die Gemeinde als Bauherr und Vermieter stellt den lokalen Vereinen die notwendigen Räumlichkeiten zur Verfügung und fördert somit aktiv den sozialen Austausch.
Ein weiterer zentraler Aspekt des Projekts ist die Förderung der Inklusion: Der barrierefreie Zugang zur Festhalle und zu den neuen Vereinsräumen sorgt dafür, dass alle Bürger, unabhängig von körperlichen Einschränkungen, aktiv an der Gemeinschaft teilhaben können.
Wie Alexander Born erklärt, sei geplant, dass das Gebäude mittels PV-Anlage in Kombination mit Grundwassergeothermie geheizt und gekühlt werden soll. „Der Anteil erneuerbarer Energien vor Beginn des Projekts beläuft sich auf ca. 30 Prozent, der Anteil erneuerbarer Energien nach Abschluss des Projekts macht über 90 Prozent aus“, sagt Born.
Auf Basis der aktuellen Bauplanung ist das neue Sport- und Kulturzentrum, das der Bund mit maximal 5.512.500 Euro fördert, voraussichtlich bis 2028 fertiggestellt. Und das kann so mancher in Sandhausen schon jetzt kaum erwarten.
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