Massenschlägerei ohne Massen: Leichtverletzte nach Rangelei mit Betrunkenem
(fwu – 25.1.16) Die Meldung vom Wochenende „Massenschlägerei in Leimener Notunterkunft – Polizei im Großeinsatz – 5 Verletzte“ klang richtig erschreckend. Wenn 100-200 Menschen aufeinander einschlagen (würden), wäre das nicht nur eine Massenschlägerei, sondern schon fast kriegsähnlich (bis auf den Waffengebrauch). Allein, so war es dann doch nicht in der Leimener Notunterkunft.
Wie uns Augenzeugen auf Anfrage berichteten, entzündete sich der Ärger in der Unterkunft an einem (1) betrunkenen Bewohner, der sich Vorwürfe und Beleidigungen ob seines Zustandes durch eine kleine Gruppe anderer Bewohner anhören mußte und darauf agressiv reagierte. Es kam zu Schubsereien zwischen den Beteiligten und die Security ging dazwischen um den agressiven Betrunkenen zu schützen. Hierdurch fühlte sich die andere Gruppe von der Security nicht fair behandelt und insgesamt 15-18 Personen auf beiden Seiten wurden körperlich, wobei fünf Personen verletzt wurden.
Die Security hatte inzwischen die Polizei verständigt, die mit einem Großaufgebot (32 Fahrzeuge) anrückte und auch Notarzt (2x) und Rettungswagen anforderte. Von den fünf Verletzten konnten drei sofort wieder aus dem Krankenhaus, in das sie vorsichtshalber eingeliefert wordern waren, entlassen werden. Ein Verletzter besitzt wohl Vorerkrankungen, die seinen Verbleib im Krankenhaus notwendig machten.
Die Polizei nahm ca. 8-9 Personen fest und entließ davon 6 wieder im Laufe der Nacht. 2 Personen blieben über Nacht in Polizeigewahrsam.
So unangenehm diese Auseinandersetzung in der Notunterkunft auch war, der große Polizeieinsatz und das bundesweite Medienecho dazu, zeichnen ein völlig falsches Bild von den Tatsachen. Jede mittelprächtige Kerweschlägerei hält mit den Ereignissen locker mit. Es waren nicht 100-200 Männer an der Massenschlägerei beteiligt, sondern es handeltes sich um eine relativ kleine Gruppe.
Laut unseren Informanten ist die Lage in der Unterkunft zwar nicht einfach mit 500 Männern auf engstem Raum, aber es geht für die vorliegenden Umstände dort, noch ausgesprochen gesittet und diszipliniert zu. Leider scheint das deutsche Organisationstalent bei der Versorgung der Bewohner dort manchmal nicht gut zu funktionieren, was zu Ärger führt. Würde auf berechtigte Klagen schneller reagiert, würde das wohl mehr helfen als übertriebene Meldungen.
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