Mehr Geld für VHS und KiKuSch

Mittel für Volkshochschulen und Kinderkunstschulen werden deutlich aufgestockt – Dr. Schmidt-Eisenlohr im Gespräch mit Dr. Annette Feuchter (vhs) und Elke Ditton (KiKusch)

Die Landtagsabgeordneten Dr. Kai Schmidt-Eisenlohr (Grüne) für den Wahlkreis Wiesloch begrüßt, dass die Landesregierung erneut die Mittel für die Weiterbildungsförderung sowie die Kinderkunstschulen deutlich erhöht.  In konkreten Zahlen bedeutet das: Für die Volkshochschulen werden nach 2,2 Millionen Euro in 2012 die Ansätze 2013 nochmals um 0,8 Millionen Euro und 2014 um weitere 1,3 Millionen Euro aufgestockt. Damit werden die Volkshochschulen finanziell nachhaltig unterstützt. Die Jugendkunstschulen im Land erhalten für die nächsten beiden Jahre insgesamt 300.000 Euro zusätzlich.

Für Schmidt-Eisenlohr ist es neben den Zahlen wichtig zu erfahren wofür die Gelder zukünftig verwendet werden oder wo die Landesregierung noch verstärkt Unterstützung leisten kann. Deshalb traf sich der Abgeordnete Anfang Dezember mit Dr. Annette Feuchter, Leiterin der vhs Südliche Bergstraße und Elke Ditton, Leiterin der Kinder- und Jugendkunstschule Walldorf sowie Gemeinderätin Britta Eger von Bündnis 90 / Die Grünen zu einem Gespräch.

Neben der Freude über die zusätzlichen Fördermittel ergänzte Dr. Annette Feuchter, dass zu Beginn ihrer Amtszeit vor gut 6 Jahren die Landesförderung für die vhs dramatisch gekürzt wurde. Der Anteil der Förderung durch das Land beträgt derzeit 6,5 %. „Damit liegen wir noch weit vom Bundesdurchschnitt entfernt, der bei 13,8 % liegt. Vor diesem Hintergrund wäre es wünschenswert, dass der Haushaltsplan fortgeschrieben werde. Nichtsdestotrotz freuen wir uns, dass die Landesregierung in ihrem Haushaltsplan die nächsten Schritte der Anhebung der Grundförderung beschlossen hat. Ein Dankeschön auch an Herrn Schmidt-Eisenlohr, der sich dafür einsetzt“, betonte Feuchter.

Im Laufe des Gesprächs wurde darauf eingegangen, was die Anhebung für die vhs Südliche Bergstraße e.V. heißt: Die Zuschusserhöhung beläuft sich für die Volkshochschule Südliche Bergstraße e. V. auf bis zu 7.000 Euro, wodurch beispielsweise die Beiträge für Schulgeld beim Abendgymnasium und bei der Abendrealschule etwas gesenkt werden können. Ferner sollen für Bedürftige Bildungsgutscheine ausgegeben werden, mit dem Ziel, alle Bürger gleichermaßen an Bildung teilhaben zu lassen – seien es Kinder, Senioren oder Menschen mit und ohne Migrationshintergrund.

„In der Vergangenheit waren wir auch schon mal gezwungen, Mehrkosten und Mehraufwendungen auf die Kursgebühren umzulegen. Dies ist durch die Erhöhung der Landeszuschüsse aktuell nicht erforderlich“, hob Feuchter positiv hervor.

Weiter werden die zusätzlichen Landesmittel für die Dozenten benötigt. Eine flächendeckende Honorarerhöhung ist zwar nicht geplant, aber die Mittel sollen für Weiterqualifizierungsmaßnahmen und Anschaffung von Lehrmitteln verwendet werden. „Mit dieser Maßnahme kann man zumindest ein wenig die vorbildliche Arbeit, der oft für ein geringes Honorar arbeitenden Dozentinnen und Dozenten wertschätzen“, ergänzte die Leiterin der vhs.

Eine dritte Säule der Zusatzmittel wird für die anfallenden Mehrkosten der Volkshochschule Verwendung finden.

Schmidt-Eisenlohr führte weiter aus, dass die Regierungsfraktionen zusätzliche Sondermittel in Höhe von 200.000 € für eine Alphabetisierungskampagne bereitgestellt hat. Eine bundesweite Studie der Universität Hamburg hatte nachgewiesen, dass 7,5 Millionen der erwerbsfähigen Bevölkerung in Deutschland trotz Schulbesuchs nicht in der Lage sind, flüssig zu lesen, zu schreiben oder zu rechnen. Für die Gemeinderätin Britta Eger ist klar, dass „nur durch die Beherrschung der Schriftsprache und der anderen grundlegenden Kulturtechniken es den Menschen gelingen kann, sich in allen Lebensbereichen adäquat in die Gesellschaft einzubringen und an allem Teil zu haben“. Von daher begrüßte die grüne Gemeinderätin, dass die Mittel nochmals erhöht worden sind.

Durch die Sondermittel soll es den Trägern von Alphabetisierung- und Grundbildungsmaßnahmen, insbesondere den Volkshochschulen, ermöglicht werden, im Jahr 2013 weitere Qualifizierungsmaßnahmen durchzuführen. Die Volkshochschulen arbeiteten bereits in den letzten Jahrzehnten unermüdlich daran, den in Deutschland lebenden funktionalen Analphabeten eine zweite Chance zu geben, die Grundfertigkeiten des Lesens, Schreibens und Rechnens zu erwerben.

Man war sich einig, dass die Volkshochschule Wiesloch hier bereits gute und wichtige Arbeit geleistet hat. Nichtsdestotrotz müssen die Maßnahmen weiter verstärkt werden. „In erster Linie gilt es das Thema „Analphabetismus“ aus der Tabuzone herauszuholen. Betroffene müssen über Kampagnen leichter erreicht werden und es gilt, die Ausbildung des Lehrpersonals weiter zu professionalisieren“, ergänzte Schmidt-Eisenlohr.

Dr. Annette Feuchter begrüßte ebenfalls die Initiative der Landesregierung, das Thema Alphabetisierung gezielt anzugehen. Feuchter führte aus, dass mit der Durchführung von Integrationskursen und Alphabetisierungskursen für Menschen mit Migrationshintergrund die vhs Südliche Bergstraße dieses Jahr 800 Teilnehmende erreichen konnte. „Dies ist ein wichtiger Beitrag, zumal es sich meist um Eltern handelt, deren Kinder in Wiesloch zur Schule gehen und die aus meiner Sicht allein schon der Bildungschancen ihrer Kinder wegen die deutsche Sprache erlernen sollten, betonte Feuchter. Feuchter wünscht sich aber für die Zukunft, dass auch Alphabetisierungskurse für Muttersprachler stattfinden, da sie hier einen wachsenden Bedarf sieht.

Zweiter Schwerpunkt des Gesprächs waren die zusätzlichen Landesmittel für die Kinderkunstschulen. Die grün-rote Koalition lassen den Jugendkunstschulen im Land für die nächsten beiden Jahre insgesamt 300.000 Euro zusätzlich zukommen.

Schmidt-Eisenlohr betonte, dass die Jugendkunstschulen einen wichtigen Beitrag für die Jugendkulturarbeit des Landes leisten. Bei einem Besuch in der Kikusch Walldorf im Februar dieses Jahres konnte ich mich selbst von der ausgezeichneten pädagogischen Arbeit überzeugen. Unter Anleitung pädagogisch-künstlerischer Fachkräfte können Kinder und Jugendliche sich mit verschiedensten Materialien, Werkzeugen und künstlerischen Techniken auseinandersetzen und ihrer individuellen Ausdrucksweise und Phantasie freien Lauf lassen. Die im neuen Haushalt bereitgestellten Fördergelder unterstreichen von daher die gute Arbeit dieser Einrichtungen“. Weiter betonte Schmidt-Eisenlohr: „Uns ist es ein großes Anliegen, dass Projekte für Kinder- und Jugendliche im künstlerisch-gestalterischen Bereich auch zukünftig angeboten werden können und damit Bestandteil eines umfassenden Bildungsangebots bleiben. Kunst ist für die Entwicklung junger Menschen genauso wichtig wie Naturwissenschaften, Sprachen und Musik“. Elke Ditton, Leiterin der Kinderkunstschule freut sich ebenfalls über die Fortschreibung der Mittel. Sie relativierte aber die Zahlen ein wenig, indem sie vorrechnete, dass man lediglich von einer Summe in Höhe von 4.000 Euro pro Jugendkunstschule und pro Jahr ausgehen könne.

Laut Ditton werden die Mittel projektbezogen ausgeschüttet. „Für uns ist es zunächst ein erheblicher Aufwand, Kooperationspartner wie Schulen und Kindergärten zu finden, an denen wir dann Kunstprojekte durchführen können. Die Projekte selbst sind finanziell abgedeckt, der Mehraufwand der Koordination durch die KiKusch-Leitung muss aber von der Einrichtung selbst getragen werden. Dafür wären projektunabhängige Landesmittel erforderlich.

„Schulkooperationen wie beispielsweise die „Künstler-Wertstatt“ mit der Bertha-Benz-Realschule Wiesloch oder „Claude Monet“ mit der Mönchsbergschule St. Leon-Rot hatten unzweifelhaft Signalwirkung auf die Schüler und haben insbesondere das soziale Miteinander an den Schulen positiv verstärkt“, so Elke Ditton weiter. Für zukünftige Projekte wünscht sich die Leiterin auch mehr Unterstützung seitens der Kommunen.

Zum Abschluss bedanke sich Schmidt-Eisenlohr bei allen Beteiligten für das sehr offene und konstruktive Gespräch und sichererte seine Unterstützung auch in Zukunft zu.

 

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