Mobile Prävention: Interaktives Theaterstück „Jungfrau ohne Paradies“

8607-theaterbild1(mk – 19.10.16) Mit den Möglichkeiten des Theaters, die Waffen des Terrors zu bekämpfen, das hat sich das Künstlernetzwerk „New Limes und WIR! e.V.“ zum Ziel gesetzt. Auf Initiative der Otto-Graf-Realschule und der Schulsoziarbeit des Friedrichstift setzten sich die achten und neunten Klassen mit der brisanten Frage auseinander, wie aus einem Jungen von nebenan ein Dschihadist werden kann.

Das interaktive Theaterstück „Jungfrau ohne Paradies“, das durch die Unterstützung des Vereins Kommunale Kriminalprävention Rhein-Neckar, des Deutschen Demokratiezentrums Stuttgart und der Stadt Leimen aufgeführt werden konnte, zeigt, wie aus dem Jugendlichen Paul, der von einem Leben als Rapper träumt, ein religiöser Fanatiker wird, der bereit ist, Andersgläubigen gewaltsam ihre Träume zu rauben. Während er immer mehr in die starre Frontlinie einer Schwarz-Weiß-Weltsicht verfällt, hält sein Freund Cem die bunte Farbpalette eines toleranten Lebens dagegen.

Dazwischen oszilliert Pauls Freundin Johanna. In diesen hitzigen Streit hinein, wurden die Schüler aufgefordert, aktiv nach Auswegen zu suchen. Die große Stärke des Stücks ist, diejenigen Fehler zu vermeiden, die bei Jugendlichen zu einer Art „Teflonbeschichtung“ führen, an der nichts haften und hängen bleibt. Denn der gängelnde, moralinsaure pädagogische Zeigefinger bleibt durchweg eingezogen. Vielmehr wird den Schülern die Hand gereicht, um eine offene Diskussion über Heldenverehrung und Krieg, über Toleranz und Emanzipation zu führen. Auf einseitige Erklärungsmuster wird verzichtet.

Die aufgeworfenen Fragen sind zu groß, als dass sie durch einfache Schuldzuweisungen „kleingeredet“ werden können. Das in jugendlichem Slang gesprochene Stück stößt Gedanken über Wertefragen, über Selbst- und Fremdverstehen an, die für reichlich Gesprächsstoff innerhalb und außerhalb der Schule sorgen. Deutlich wurde, wie Jugendliche in Krisensituationen empfänglich für „vielversprechende“ Auswege werden.

Richtungsweisend dürfen aber nicht radikale Gesinnungen jeglicher Couleur sein, sondern Eltern, Freunde und alle Akteure der Zivilgesellschaft müssen hier Angebote machen. Leitmotivisch für ein friedliches Zusammenleben Aller bleibt die Hoffnung eines Achtklässlers, dass man erkennen möge, dass „Krieg die dümmste Sache auf der Welt“ sei. Es gibt schließlich nur Verlierer.

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