Nach 31 Jahren im Haus: Welde-Braumeister Thomas Ullrich in Ruhestand verabschiedet
(pm – 6.10.23) Er war und ist Vorbild und Mitdenker, und schaute über jeden Tellerrand hinaus. Welde-Braumeister Thomas Ullrich wurde von der Welde-Geschäftsleitung und dem Betriebsrat in Plankstadt in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Große Wertschätzung und ein herzliches Dankeschön für seine immer hervorragende und stets zuverlässige Zusammenarbeit wurde ihm bei der kleinen Feier im Chef-Büro zuteil.
„Sie waren immer eine feste Burg, auch in schwierigen Zeiten und bei allen Veränderungen,“ lobt Welde-Seniorchef Dr. Hans Spielmann den leidenschaftlichen Brauer. Dem kann Welde-Chef Max Spielmann nur zustimmen: „Wir haben jetzt sechs Jahre intensiv zusammengearbeitet. Sie haben jederzeit und nicht zuletzt während der nicht einfachen Corona-Jahre bewiesen, dass Sie sich nicht scheuen, Verantwortung in schwierigen Zeiten zu übernehmen.“ Spielmann betont die Vorbildfunktion seines Braumeisters in der Produktion.
Wie gut er das Management mit Fremdpersonal in den Sommersaisons jonglierte, wie er jederzeit auf Anstand und Sauberkeit achtete und das entsprechend vorlebte. „Ich habe oft genug ehrfürchtig beobachtet, wie Thomas Ullrich mit Tempo, Leidenschaft und Kraft bis zu seinem letzten Arbeitstag für unsere Welde Braumanufaktur arbeitete. Er ist ein wahrhaftiger und echter Braumeister, wie es ihn heute nicht mehr oft gibt,“ stellt Spielmann fest.
Lob von allen Seiten
Dr. Brigitte Spielmann pflichtet Ehemann und Sohn bei. „Herr Ullrich hat einen vorbildlichen Wertekanon und viele Eigenschaften, die man heute selten findet,“ erklärt die Welde-Justiziarin. Auch Kollege und Braumeister Stephan Dück ist voll des Lobes und betont erneut die Vorbildfunktion, die Ullrich gerade auch für die jungen Kollegen lebte. „Und dann war Thomas Ullrich 15 Jahre lang ein wunderbarer, loyaler Kollege. Und ein wunderbarer Nachbar,“ so Dück weiter. Schließlich arbeiteten die beiden nicht nur lange zusammen, sondern lebten viele Jahre als Nachbarn in den beiden Braumeisterwohnungen auf dem Brauereigelände, bevor Ullrich nach Oftersheim zog. Für Dück war Ullrich auch so etwas wie ein „heimlicher Geist“, der Ordnung macht und das Licht ausschaltet, wenn es mal wieder irgendwer brennen ließ. Betriebsrat Jan Zöller betont Ullrichs konstruktive Streitkultur und seine ansonsten gute Laune und Freude an guten Witzen.
Brauer, Braumeister und Biker
Braumeister Ullrich fing am 1. Januar 1992 bei Welde an. Er kümmerte sich neben dem klassischen Bierbrauen um die Abfüllung, Verpackung und einen reibungslosen Sudhausbetrieb. Außerdem hat er das Brauereilabor aufgebaut und war für dessen Betrieb verantwortlich. „Als ich bei Welde anfing, gab es noch keinen Biergarten. So lange ist das her“, stellt Ullrich kopfschüttelnd fest. Die Zeit sei wie im Flug vergangen und so viel Neues sei in den vergangenen drei Jahrzehnten bei Welde passiert.
1994 der große Umbau der Füllerei, der sehr viel Eigenleistung von ihm und allen Mitarbeitern der Produktion erforderte. 1997 entstand der Biergarten samt Ausschank im Sudhaus und 1999/2000 die Welde-Bierwelt. Letzteres sei aus Produktionssicht am schwierigsten gewesen. „Ständig waren Wege und Türen zugebaut, man kam nirgends mehr durch oder dran.“ Der leidenschaftliche Bierbrauer schätzte die Vielseitigkeit und Flexibilität seines Arbeitsplatzes und die ständige technische Weiterentwicklung der Brauerei.
Ob spannende Biersorten, neue Sudhaussteuerung oder Verpackungsvielfalt, neue Tanks, Maschinen oder Anlagen: mit den nötigen Investitionen werde permanent an der Zukunftsfähigkeit der Braumanufaktur gearbeitet. Die Neuerungen stellten das Team immer wieder vor Herausforderungen. Genau das halte wach und neugierig und mache viel von dem Spaß an der Arbeit aus, erklärt Ullrich.
Gemeinsame Fahrradtour als Abschluss
Apropos Spaß. Ullrich ist begeisterter Radsportler. So hat er beispielsweise schon viermal mit dem Fahrrad die Alpen überquert. Und wer dachte, es sei beim Tschüss-Sagen mit so einer Chef-Feierstunde getan, der irrt gewaltig. In heimlicher Absprache mit Ullrichs Frau bereiteten die Brauereikollegen mit Brauereichef Max Spielmann dem scheidenden Braumeister noch eine richtig tolle Überraschung!
Freitagsmorgens standen 22 Welde-Kollegen vor der Oftersheimer Haustür und holten „ihren“ Braumeister zu einer Fahrradtour ab. Die Überraschung war gelungen, die Freude riesengroß. Da sich Ullrich nach vielen Touren bestens in der Region auskennt, leitete er die große Gruppe auf schönen Nebenwegen nach Wiesloch zu den badischen Winzern. Aus dem Begleitauto gab‘s noch Getränke und Snacks, bevor es nach Heidelberg ins „Hans Hirsch’s Kurpfalzbräu“ am Marktplatz zu einem gutgelaunten Abschluss ging.
Und jetzt?
Mal schauen, es gibt noch so viel zu entdecken. Klar, Sport bleibe wichtig für ihn. Und er freue sich aufs reisen, erklärt Ullrich. Aber vor allem möchte er sich in sozialen Projekten engagieren und hat bereits einige spannende Ideen. Aus den Augen wird man sich nicht verlieren, da ist er sich sicher: „Wir sehen uns beim Haustrunk abholen!“
Ihre lokale Internetzeitung für Leimen, Nußloch, SandhausenKurz-URL: https://leimenblog.de/?p=168807