Nachruf auf Jürgen Kohr – „Ein echter und aufrechter Sozialdemokrat“
(psa – 4.5.24) Die SPD-Gemeinderatsfraktion trauert zusammen mit dem SPD-Ortsverein um ihr langjähriges Mitglied Jürgen Kohr, der in seinem 84. Lebensjahr verstorben ist.
Jürgen war in den 60er Jahren in die Partei eingetreten, war damals bei den örtlichen Jusos aktiv, mehrere Jahre auch als deren Vorsitzender, und arbeitete in den 70er Jahren intensiv in der Vorstandschaft des Ortsvereins mit. Dieses Engagement in der Partei und wohl auch in der örtlichen AWO, um die er sich zusammen mit seiner Frau Ritta von 1971 an über 50 Jahre lang verdient gemacht hat, wurde bei den Kommunalwahlen im Jahr 1980 dadurch honoriert, dass er für die SPD in den Gemeinderat gewählt wurde.
Diesem Gremium gehörte er 35 Jahre lang an. Von 1980 bis 1989 und dann wieder von 2009 bis 2019 war er Mitglied der SPD-Fraktion, von 1989 bis 2004 saß er für eine andere Wählervereinigung im Rat. Im Ortsverein waren Spannungen zwischen älteren Genossen und jüngeren Mitgliedern entstanden, man stritt über die kommunalpolitischen Ziele, die verfolgt werden sollten. Dieser Konflikt trat bei der Kandidatenaufstellung zur Kommunalwahl 1989 offen zutage traten. Trotz einiger Schlichtungsversuche trat zur Wahl eine neue Wählervereinigung an, die überwiegend aus ehemaligen SPD-Gemeinderäten bestand. Auch Jürgen gehörte zu ihnen und vertrat die Gruppierung bis 2004 im Gemeinderat. Dann löste sich die Wählervereinigung auf.
Als sich dies schon im Vorfeld der Wahl abzeichnete, streckte Jürgen seine Fühler aus und äußerte seinen Wunsch, in den Schoß seiner alten Partei zurückzukehren. Man einigte sich darauf, dass Jürgen erst 2009 wieder für die SPD zur Wahl antreten sollte. Er wurde gewählt und es folgten 10 Jahre, in denen er wieder intensiv in der SPD-Fraktion mitarbeitete. Dabei stellte er stets die Bedürfnisse der Menschen, vor allem der älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger in den Mittelpunkt seiner Entscheidungen. Auch setzte er sich leidenschaftlich für einen besseren Umgang miteinander im täglichen Leben ein, das nicht von Rücksichslosigkeit und Egoismus, sondern von Empathie und Solidarität geprägt sein sollte.
In diesem Sinne ein echter und aufrechter Sozialdemokrat, den wir vermissen und dem wir ein ehrendes Andenken bewahren werden.
Für die SPD-Gemeinderatsfraktion und den SPD-Ortsverein
Dr. Peter Sandner
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