Namensgebung für Platz gegenüber Rathaus: Wenig überraschend „Mauritiusplatz“

Das Martyrium des Mauritius – Bild von El Greco (ca. 1580)

(fwu – 29.9.17) Nach dem Abriss der Anwesen Rathausstr. 9 und 11 und dem nun nahezu fertiggestellten Neubau entstand in Leimen ein neuer Platz, der aufgrund seiner Gestaltung bisher unter dem Arbeitstitel „Taschenplatz“ geführt wurde. In einem Wettbewerb wurden die Leimener Bürgerinnen und Bürger gefragt, welchen neuen Namen sie für die Freifläche gegenüber dem historischen Rathaus wünschten.

Insgesamt gingen bis zum Meldeschluss am 30. August 2017 33 Vorschläge ein. Die meistgenannten Namen waren Michaelisplatz, Aaron-Elias-Seligmann-Platz und Mauritiusplatz. Von Klaus Feuchter wurde in der gestrigen Sitzung des Gemeinderates alternativ der Name Elisabeth-Selbert-Platz, nach der sozialdemokratischen „Mutter des Grundgesetzes“, vorgeschlagen. Nachdem allerdings selbst die SPD diesem Vorschlag nicht folgen wollte, stimmte der Rat über die drei aus der Bürgerschaft am häufigsten vorgeschlagenen Vorschläge in geheimer, schriftlicher Wahl ab.

Wenig überraschend setzte sich dabei mit 10 Stimmen der Namen „Mauritiusplatz“ durch (Michaelis 6x, Elisabeth-Selbert 6x, Aaron-Seligmann 2x).

Die benachbarte heute evangelische Kirche, die ursprünglich als katholische Kirche erbaut wurde, ist nach dem heiligen Mauritius benannt. Über diesen schreibt Wikipedia:

Mauritius war der Legende nach der Anführer der Thebaischen Legion und wird in der katholischen und der orthodoxen Kirche seit dem 4. Jahrhundert als Heiliger verehrt. (…) Der heilige Mauritius war ein Schutzheiliger des Heeres, der Infanterie, der Messer- und Waffenschmiede und wurde angerufen vor Kämpfen, Gefechten und Schlachten.

Außerdem soll der hlg. Mauritus schwarz gewesen sein (siehe beispielsweise die Darstellung des hl. Mauritius als „Mohr“ im Dom St. Mauritius, Magdeburg) und die Geschichte(n) über ihn sollen ursprünglich aus Syrien stammen.

Mit Mauritius-Kirche (ev.), Mauritius-Kindergarten (kath.) und Mauritius-Platz (städtisch) dürften nun das Mauritius-Soll in Leimen wohl erfüllt sein.