Neu bei uns: Die Zeus Leih-E-Scooter – Großes Abenteuer auf kleinen Rädern

(fwu – 15.12.20) Das Timing mitten im zweiten Lockdown ist wahrscheinlich nicht so richtig gelungen, aber jetzt sind sie nunmal da: Die an vielen Stellen in  Leimen, Nußloch und Sandhausen unübersehbar herumstehenden Leih-E-Scooter von Zeus. 

Gestatten: Zeus der stille Donnerer aus der Kleinstfahrzeug-Verordnung

Sie stehen dort seit letzter Woche und warten auf Menschen, die diese neue Mobilitätsart nutzen möchten. Oder zumindest einmal ausprobieren. Und das hat unsere mutige Investigativ-Redaktion am Sonntag getan. Unser Chefreporter (der Einzige) mit 45 Jahren Motorrad-Erfahrung und ständig unterwegs mit dem Redaktions-Elektroroller „Snailer II“ wurde zum  Ausprobieren der neuen Miniaturfahrzeuge ausgeschickt.  

Doch vor dem Ausprobieren, muss man erst einmal studieren. Nämlich, wie man an so einen Zeus-Donnerer  (ZEUS!) rankommt und ihn in Betrieb nimmt. Und dann die Fragen: Wer darf das überhaupt? Braucht man einen Führerschein? Muss man Helm tragen? Wo darf oder muss man mit den komischen Dingern rumfahren?

Klären wir also diese Fragen kurz auf. Nach der Elektro-Kleinsfahrzeug-Verordnung, die Mitte letzten Jahres verabschiedet wurde, dürfen die hier benannten Kleinstfahrzeug bereits ab 14 Jahren (!) (Die Zeus-Scooter allerdings laut Zeus-AGBs erst ab 18 Jahren) und ohne Führerschein (!) im Straßenverkehr (!) benutzt werden. Sogar ohne Helmzwang! Dafür darf diese Fahrzeugklasse allerdings auch nicht schneller als mit 20 km/Stunde unterwegs sein. Also auf sehr mäßigem Fahrrad-Niveau, aber immerhin elektrisch und ohne Mitstrampeln. Nachlesen kann man die Verordnungs-Details beim zuständigen Verkehrsministerium. Die Zeus-Scooter

Doch zurück zum Selbstversuch. Um einen Zeus-Scooter nutzen zu können, muss man zunächst die Zeus-App auf das Smartphone laden und sich registrieren. Wenn das erledigt ist und man die App startet, sieht man eine Landkarte, auf der die verfügbaren Scooter eingeblendet werden. Außerdem sind Gebiete eingegrenzt und andere Gebiete rot markiert. Da hilft nur, sich einzulesen. Die Hilfe-Datei ist über die App einfach erreichbar, gut strukturiert und logisch aufgebaut. 

Reichlich E-Scooter zur Auswahl

Also: Erstens darf man die Roller nur im umgrenzten „Vertragsgebiet“ nutzen und zweitens nicht in den roten Gebieten und dort auch nicht parken. Recht versteckt findet man auch die Kosten des Vergnügens. 1,- € Startgebühr pro Fahrt plus 19 Cent pro Minute. Aber dazu später – bei der Abrechnung – mehr.

Doch zurück zum Selbstversuch: Sonntag, schlechtes Wetter, direkt vor EDEKA-Walter (großer Parkplatz!) steht der aus der Landkarte auserwählte Scooter. Man kommt sich schon in Motorradklamotten, mit Helm und Handschuhen auf dem kleinen Ding sehr merkwürdig vor, aber was solls. Wie macht das an?

Nachzulesen in der App. Dann den QR-Code scannen, durchklicken und scharfschalten. Easy! Draufstellen und los. Los. LOS. LOS!!! Irgendwas geht nicht. Hilfedatei nochmal lesen. AHA! (Nicht das Corona-AHA, sondern das andere). Man muss das Scooterchen erst anschubsen, damit es aus dem Winterschlaf erwacht. Dann kann man mit einem Druck auf den per rechtem Daumen bedienbaren „Gashebel“ den Motor mitteilen, sich  (und den Scooter) zu bewegen.

Nun, im Stehen zu fahren ist gelinde gesagt gewöhnungsbedürftig. Der Scooter hat keine Federung, keine Rückspiegel, keine Blinker, keine Hupe aber dafür kleine Räder, für die quasi jedes Schlagloch ein unüberwindliches Hindernis darstellt. Also immer „Uffbasse“! Und nicht nach hinten schauen, sonst fährt man automatisch eine Kurve. 

Natürlich ist die Beschreibung des Fahrgefühls sehr subjektiv und andere (jüngere?) Menschen mögen nicht so kritisch sein. Aber auch nur 20 km/h Geschwindigkeit auf diesen Miniscootern sind ernst zu nehmen. Und das Tragen eines Helmes und einiger Protektoren ist eine wirklich gute Idee. So wie beim Inliner fahren etwa. Dann ist man halbwegs auf der sicheren Seite. Ohne das winkt beim E-Scootern ein echtes Abenteuer. Vor allem, wenn man sich an die StVo halten möchte. Also zum Beispiel „Blinken“ beim Abbiegen. Also Hand rausstrecken und umblicken. Das ist fast nicht möglich oder zumindest recht gefährlich.

Tja – und nun zu den Kosten. 1 € plus 19 Cent pro Minute klingt ja nicht viel. Aber es summiert sich. Wer regelmäßig die „letzte Meile“ mit einem Elektro-Kleinstfahrzeug zurücklegen will, kauft sich besser eins.

Ob sich Zeus und Kollegen durchsetzen werden, bleibt abzuwarten.  Aber jetzt sind sie erst einmal da – hatten wir ja schon erwähnt. Mal sehen, ob man nach dem Lockdown und bei besserem Wetter Nutzer im täglichen Verkehr sehen wird. Das wird dann interessant …


PS: Das Beenden der Fahrt ist lustig und erfolgt in der App. Allerdings kann man klicken, wie man will. Nix passiert. Man muss nämlich wischen, nicht klicken, dann geht’s. Und bis man das geschnallt hat, läuft der Gebührenzähler. Ach ja  – und am Ende, nach dem Wischen, muss man noch ein Foto machen. Vom Scooter. Nicht vom Fahrer. Man muss dabei allerdings kein Weihnachtslied singen. Da waren die Programmierer dann doch gnädig. 

In diesem Sinne: Viel Spaß mit Zeus.

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