Neue Berufe und Humor: „Gesundheits- und Krankenpflegehilfe“
(fwu – 14.2.14 – Satire/Humor) Die Pressemeldung der GRN-Kliniken, in denen der neue Ausbildungsgang „Gesundheits- und Krankenpflegehilfe“ erläutert und angepriesen wurde, verwirrte uns leicht. Und das aus mehreren Gründen. Nehmen wir nur einmal die Tatsache, daß dieser Beruf offensichtlich nur für Männer konzipiert wurde. Es werden ja explizit „Gehilfen“ gesucht. Warum nicht auch „Gehilfinnen“? Ist der Job für Frauen etwa nicht geeignet? Oder sieht das Wort zu merkwürdig aus. Käme man möglicherweise auf die Idee, das Wort anderes zu interpretieren? So in dem Sinne von „Gehil-Finnen“, „Gehil-Norweger“, „Gehil-Schweden“? Fragen über Fragen. Und wieso ist eigentlich der Gehilfe männlich und die Gehhilfe weiblich? Sollte es nicht eventuell statt Pfleg-Gehilfe besser Pflege-Gehilfe heißen?
Genauso verwirrend ist auch der erste Teil des Ausbildungsganges. Was macht „Gesundheits-“ hier? Gesundheit und Krankheit sind wohl die zwei Worte und Gegensätze, um die es sich hier drehen soll. Oder besser noch „Gesunde- und Kranke“, da ja die Kranken von dem Gehülfen gepflegt werden sollen. Aber nochmal, was macht „Gesundheit“ hier? Wenn man von Krankenpflege(ge)hilfe das „Kranken-“ wegnimmt und durch „Gesundheits-“ ersetzt, kommt als neuer Beruf „Gesundheitspflegehilfe“ heraus. Oder etwa „Gesundheitshilfe“? Oder „Gesundheits-Geh(h)ilfe“? Gegebenenfalls käme auch Gesunden-Pflege-(ge)-Hilfe in Frage. Wirklich verwirrend. Wir wissen uns keinen anderen Rat, als die letzte Autorität der Deutschen Sprache anzurufen: Belles Lettres.
Vielleicht erhalten wir von dort Verständnishilfen. Dann wäre wohl Belles Lettres unser Verständnisgehilfe. Immerhin.
Ihre lokale Internetzeitung für Leimen, Nußloch, Sandhausen
Kurz-URL: https://leimenblog.de/?p=45569