Noch eine Gebietsreform? Gewerbegebiet Leimen-Süd 2 in die Pfalz eingegliedert?

So, so …: das „verkaufte“ Gewerbegebiet von Leimen

(fwu – 27.12.24) Da wunderte sich Apotheker Wolfgang Müller doch sehr, als er heute am Eingang des Gewerbegebiets Leimen-Süd 2 (beim Autohaus Geisser) ein Ortsschild „Leimen, Kreis Südwestpfalz“ sah und uns dieses Novum gleich zur Prüfung mitteilte.

Eine Nachschau vor Ort bestätigte den Sachverhalt. Mehr noch: Vom Gewerbegebiet Leimen aus sind es jetzt nur noch 12 Kilometer bis Waldfischbach-Burgalben! So die neue Ausschilderung.

Der erste Gedanke war natürlich, dass Leimen (Rhein-Neckar-Kreis, unser Leimen) das Gewerbegebiet gewinnbringend zur Sanierung der klammen Stadtkassen an das kleine Leimen/Pfalz verkauft haben könnte. Doch das würde die arg geschrumpfte Entfernung nach Waldfischbach-Burgalben ja nicht ausreichend erklären können. Das sind tatsächlich nämlich 122 Kilometer.

Eine Nachfrage bei der (unserer) Stadtverwaltung gestaltete sich zunächst schwierig, da das Rathaus geschlossen ist. Die diensthabende Bürgermeisterin Claudia Felden konnte schließlich erreicht werden und zeigte sich amüsiert und überrascht. Eine Gebietsreform oder den Verkauf des Gewerbegebietes konnte sie sofort ausschließen. Auch einen Irrtum unseres Bauhofes konnte sie ausschließen und vermutete einen vorgezogenen Aprilscherz.

Eine Rückfrage beim Leimener (Pfalz) Ortsbürgermeister Alexander Frey ergab, dass bereits vor einigen Wochen dort ein Ortsschild abmontiert worden war, das jedoch später im Wald aufgefunden wurde.

„Unser“ Ortsschild steht momentan in Leimen/Pfalz

Er ließ nach unserer Meldung gleich seinen Ortseingang überprüfen und siehe da: Sein Leimen ist jetzt (laut Ortsschild) eine Große Kreisstadt! Wir gratulieren!

Allerdings zeigte er sich weniger amüsiert und brachte die Angelegenheit unverzüglich bei der Polizei zur Anzeige, da die Kosten eines Ortsschildes doch beträchtlich sind und auch eine Rückabwicklung des Schildertausches auf Gemeindebasis nicht unerhebliche Kosten verursache.

Somit dürfte nun klar sein, dass es sich tatsächlich um einen Scherz handelt, der zumindest hier in der großen Kreisstadt viele fröhliche Gesichter bei humorvollen Mitmenschen hervorrufen dürfte (unsere Redaktion eingeschlossen).

Den Scherzkeksen / Scherzkeksinnen sei dennoch dringend empfohlen, jetzt, wo sie den Ruhm (hoffentlich im Stillen) genossen haben, den Tausch in einen weiteren Nacht- und Nebelaktion rückgängig zu machen! Dann war es ein (gelungener) Scherz und keine Straftat oder es gibt zumindest mildernde Umschläge (Umstände).

PS: Das „Noch eine Gebietsreform“ in der Überschrift bezieht sich auf diese (vermeindliche) Gebietsreform von vor 10 Jahren.

PPS: Die Stadtverwaltung Leimen (von unserem Leimen) hat unverzüglich reagiert und die (örtlich hier) nicht zutreffenden Schildinformationen überklebt. Danke!

PPPS: Es wäre nett, wenn sich die Scherzkekse / Scherzkesinnen bei der Redaktion (gerne anonym) meldeten, um über die Hintergründe des Scherzes aufzuklären. Tel.: 0172-9663283 oder [email protected]