Ohne Ehrenamt keine Kerwe –
St. Ilgen feierte dank engagierter Vereine

(fwu – 18.9.25) Drei Tage lang verwandelte sich St. Ilgen in ein lebendiges Zentrum des Miteinanders: Die Diljemer Kerwe verdankt ihre Strahlkraft nicht zuletzt jenen stillen Helden, die fern vom Scheinwerferlicht wirken – den unermüdlichen Vereinen und ihren freiwilligen Helfern.

Wo Bratwürste duften, Gläser klingen und Lachen durch die Gassen hallt, da ist es das Ehrenamt, das – gleichsam Atlas – diese bunte Welt auf seinen Schultern trägt. Über Stunden, ja Tage hinweg stehen die Mitglieder zahlreicher Vereine an den Ständen, zapfen Getränke, bereiten Speisen zu, bedienen Gäste, räumen auf, bauen auf, bauen ab – mit Hingabe, Verlässlichkeit und einer Freude, die ansteckt.

Dass dieses Engagement nicht selbstverständlich ist, zeigt sich im Schwinden der Kräfte mancher Vereine. In diesem Jahr etwa fehlte bedauerlicherweise der SSV St. Ilgen (Sportschützenverein) – ein Zeichen dafür, wie schwer es wird, das personelle Fundament solcher Veranstaltungen zu sichern. Gerade in Zeiten gesellschaftlicher Zerstreuung und individueller Überlastung ist das Ehrenamt bedroht.

Umso höher verdient das Engagement der teilnehmenden Vereine Anerkennung – ja, Applaus! Ihr Einsatz ist mehr als Arbeit; er ist Ausdruck gelebter Verantwortung für das Gemeinwohl, für das soziale Gefüge unserer Stadt. Sie halten zusammen, was sonst zu zerfallen droht.

So standen sie dort, jung und alt, Männer und Frauen, Schulter an Schulter, in grünen, roten, blauen Shirts – die Farben der Gemeinschaft, nicht des Profits. In jeder Geste, jedem Lächeln, jedem Handgriff wurde sichtbar: Hier ist nicht Konsum, sondern Teilhabe; nicht Pflicht, sondern Überzeugung.

„Ein Mensch ist nicht bloß, was er tut, sondern auch, was er lässt geschehen, was er mitträgt, was er ermöglicht.“ – Dieses Wort, das man Theodor Fontane zuschreiben könnte, spiegelt den Geist jener, die das Rückgrat der St. Ilgener Kerwe bilden.

Es bleibt zu hoffen, dass diese Kultur des Helfens – gleich einer Flamme – weitergereicht wird, von Generation zu Generation, damit auch in den kommenden Jahren das Fest des Dorfes ein Fest des Miteinanders bleibt.