Pfarrer Arul Lourdu mit feierlichem Gottesdienst aus Leimen verabschiedet

(10.1.25) Am vergangenen Sonntag wurde Pfarrer Arul Lourdu in der katholischen Herz-Jesu-Kirche von Leimen mit einem feierlichen Gottesdienst und einem anschließenden Empfang offiziell verabschiedet. Die Kirche war bis auf den letzten Platz gefüllt, zahlreiche Gemeindemitglieder, Freunde und Weggefährten fanden sich ein, um ihm die Ehre zu erweisen. „Eure Anwesenheit bewegt mich sehr“, gestand Lourdu sichtlich ergriffen. Der scheidende Pfarrer erhielt im Rahmen der Feierlichkeiten die Leimener Stadtmedaille in Gold.


Der vollständige Gottesdienst wurde life ins Internet gestreamt und steht hier als Videoaufnahme zur Verfügung


Der Gottesdienst war von großer Feierlichkeit geprägt. Lourdu wurde von Diakonen und Priestern aus den umliegenden Gemeinden begleitet. Weihrauch erfüllte den Kirchenraum, während zahlreiche Vertreter der Kirchengemeinde, darunter Ministranten, Ordensschwestern und Pfarrsekretärinnen, an der Zeremonie teilnahmen. Besonders hervorgehoben wurde die Anwesenheit von Vertretern der Bundes-, Landes- und Kommunalpolitik. Auch Josef Christ, Richter am Bundesverfassungsgericht, zählte zu den Gästen.

In seiner Ansprache erinnerte Pfarrer Lourdu an seine Anfänge in Deutschland. 1999 sei er in das Land gekommen, um in einem christlichen Umfeld zu leben und den Glauben mit vielen Menschen zu teilen. Zu jener Zeit waren die Kirchen noch gut besucht. Lourdu wurde 2008 deutscher Staatsbürger und zeigte sich dankbar für die vielen wunderbaren Menschen, die er in seiner Zeit in Deutschland kennenlernen durfte.

Er betonte, dass er es als großes Geschenk empfand, seinen priesterlichen Dienst in Leimen ausüben zu dürfen. Doch er verwies auch auf die Veränderungen der Zeit. „Wir leben in einer zerrissenen Welt, es ist unsere Aufgabe, als Christen für den Frieden zu beten.“ Lourdu beklagte den zunehmenden Kirchenaustritt vieler Menschen und die Müdigkeit, die sich sowohl in der Politik als auch in den Kirchen breit gemacht habe. Seine Hoffnung sei es, dass das Christentum wieder an Bedeutung gewinne und Menschen auch in Zukunft in der Öffentlichkeit beten können. „Dass alle Missionare werden, dafür bete ich“, sagte er.

Der anschließende Empfang bot den Rahmen für zahlreiche Würdigungen. Dieter Dumtzlaff, Vorsitzender des Pfarrgemeinderats, verlas ein Grußwort des emeritierten Weihbischofs Prof. Paul Wehrle und hob Lourdus Engagement hervor. Wöchentlich habe er in allen vier Gemeinden Gottesdienste abgehalten. Während der Coronapandemie begann Lourdu zudem, die Sonntagsmessen aus der Herz-Jesu-Kirche in Leimen zu streamen, um den Gläubigen die Teilnahme zu ermöglichen. Dumtzlaff lobte auch das von Lourdu initiierte Projekt „Katholische Kirche kocht“ (KKK), bei dem ehrenamtliche Helfer jeden Mittwoch für bedürftige Menschen kochten.

Oberbürgermeister Hans Reinwald überreichte die Stadtmedaille in Gold und übergab ein Gemälde der Stadt Leimen. In seiner Rede sprach er Lourdu seinen Dank für dessen unermüdliches Engagement aus. Lourdu habe stets als Impulsgeber und Vorbild für Menschen unterschiedlicher Herkunft fungiert. „Pfarrer Lourdu hat vielen Menschen, unabhängig von Herkunft und Glauben, Hoffnung gegeben“, betonte Reinwald. Lourdu öffnete die Kirche auch für die syrisch-orthodoxe Gemeinde und engagierte sich durch die Gründung des Fördervereins „Arul Trust“ für Hilfsbedürftige.

Dekan Uwe Lüttinger sprach im Namen des Erzbischofs Stephan Burger und forderte die Anwesenden auf, Lourdu mit einem gemeinsamen Gebet Gottes Segen zu wünschen. Natalie Wiesner, Pfarrerin der evangelischen Kirchengemeinde Leimen, lobte die Beharrlichkeit und Ruhe Lourdus. Sie sprach von einer „Hoffnungssturheit“, die auch in ihrer eigenen Gemeinde inspirierend wirke. Wiesner wies darauf hin, dass evangelische Kirchengemeinden ebenfalls vermehrt zu größeren Einheiten gebündelt werden. Der „Arul Trust“ spendete 400 Euro an das Familienpaten-Programm der evangelischen Gemeinde.

Weitere Reden wurden vom Bundestagsabgeordnetem Moritz Oppelt, der auch für die ebenfalls anwesende Landtagsabgeordnete Christiane Staab sprach und Landtagsabgeordnetem Norbert Knopf gehalten. Oppelt lobte Lourdu als Brückenbauer zwischen Kirche, Gesellschaft und Politik. Knopf betonte, dass Lourdu stets den kritischen Dialog gesucht habe und sich aktiv in gesellschaftliche Themen einbrachte.

Pfarrsekretärin Nicole Senger verabschiedete sich im Namen ihres Teams und beschrieb Lourdu als „Seelsorger mit Herz und Vision“. Die emotionale Rede wurde von Tränen begleitet. Senger hob die menschliche Art, den tiefen Glauben und die Hingabe Lourdus hervor.

Auch Diakon Christian Sych, Hans-Jörg Groß von der evangelischen Kirchengemeinde Nußloch, Messnerinnen und die Ordensschwestern des Konvents Nußloch fanden während des Empfangs sehr persönliche Worte des Abschieds. Lourdu sei tatsächlich in den vielen Jahren ein Familienmitglied geworden und habe ihn auch dazu bewegt, Diakon zu werden.

Herausgeber Friedrich Uthe

Video 1 der New Delhi-Staffel

Leimen-Lokal-Herausgeber Friedrich Uthe schilderte kurz die langjährige Zusammenarbeit und wies darauf hin, dass er Pfarrer Lourdu wohl weniger als andere vermissen werde, da die Zusammenarbeit mit ihm in der Video-Kolumne „Das Geistliche Wort“ auf wöchentlicher Basis auch in seiner Zeit in Neu Delhi fortgesetzt werde.

Ulrich Laier, stellvertretender Vorsitzender des Stiftungsrats, erwähnte die geplante Innenrenovierung der Herz-Jesu-Kirche, die seit 2017 vorbereitet werde. Ein Zuschuss der Pfälzer Katholischen Kirchenschaffnei kurz vor Weihnachten lasse den Beginn der Arbeiten im zweiten Quartal 2025 erwarten.

Pfarrer Lourdu verlässt Leimen in der Hoffnung, dass seine Arbeit und sein Gebet in der Gemeinde weiterwirken. Mit großer Dankbarkeit verabschiedet sich die Stadt von einem Geistlichen, der nicht nur in der Kirche, sondern in der gesamten Gemeinschaft Spuren hinterlassen hat.

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