Polizeioberrat Uwe Schrötel präsentierte Leimener Kriminalitäts-Statistik 2017

Polizeioberrat Uwe Schrötel

Polizeioberrat Uwe Schrötel, Leiter des Polizeirevieres Wiesloch, in dessen Verantwortungsbereich auch die Große Kreisstadt Leimen fällt, berichtete am gestrigen Donnerstagabend dem Leimener Gemeinderat über die Entwicklung der Kriminalität im Jahre 2017. Nach der sehr ausführlichen und detaillierten Präsentation dankte die Verhandlungsleiterin Bürgermeisterin Claudia Felden Polizeioberrat Uwe Schrötel im Namen von Verwaltung und Gemeinderat für die gute Zusammenarbeit in den letzten 10 Jahren, in denen er das Polizeirevier Wiesloch führte. Schrötel verläßt Wiesloch und wechselt nach Heidelberg, so dass künftige Präsentationen von seinem Nachfolger erfolgen werden.


Alle nachfolgenden Texte und Grafiken wurden der Präsentation von Polizeioberrat Uwe Schrötel entnommen.


Eckpunkte der Kriminalitäts-Statistik 2017 für Leimen

Insgesamt wurden 931 Straftaten polizeilich registriert

Rückgang der Straftaten um 328 Fälle (-26,05%)
Aufklärungsquote bei 61,22% (Vorjahr 64,10%)
Häufigkeitsziffer sinkt auf 3438 Straftaten pro 100.000 Einwohner

Gesamt-Kriminalitäts-Entwicklung Leimen von 2008-2017

532 Tatverdächtige ermittelt (Vorjahr 608)

23,68% der Tatverdächtigen sind unter 21 Jahre, Bevölkerungsanteil ca. 21,0%

Nichtdeutsche Tatverdächtige zu 36,65% beteiligt, Bevölkerungsanteil 14,70%

Anstieg der Körperverletzungsdelikte auf 135 Fälle (Vorjahr 120)

davon 129 Fälle (95,6%) geklärt

Gesamt-Kriminalitäts-Entwicklung Leimen von 2008-2017 – Tatverdächtige

  • Rückgang der Diebstahlsdelikte jetzt bei 300 Fällen (Vorjahr 422)
  • Rückgang der Fahrraddiebstähle von 67 auf 65 Fälle (-3,0%)
  • Rückgang bei den Ladendiebstählen von 49 auf 32 Fälle (-34,69%)
  • Rückgang bei den Kfz-Aufbrüchen von 31 auf 17 Fälle (-45,16%)
  • Rückgang bei den Wohnungseinbrüchen von 60 auf 14 Fälle (-76,67%)
  • Rückgang der Vermögens- u. Fälschungsdelikte von 267 Fälle auf 157 Fälle (-41,20%)
  • Warenkreditbetrügereien; Rückgang von 50 auf 36 Fälle; (-28,0%)
  • Unterschlagung; Rückgang von 31 auf 16 Fälle; (-48,4%)
  • Tankbetrug steigt von 12 auf 13 Fälle; (+8,33%)
  • Urkundenfälschung steigt von 14 auf 17 Fälle; (+21,43%)
  • Rückgang der Sachbeschädigungsdelikte von 159 auf 94 Fälle (-40,9%)
  • Rückgang der Rauschgiftkriminalität von 61 auf 52 Fälle (-14,75%)

Straßenkriminalität sinkt deutlich von 254 auf 179 Fälle (-29,50%)

Die Kriminalität im öffentlichen Raum (auf Straßen, Wegen und Plätzen, sowie in öffentlichen Verkehrsmitteln, in Einkaufsmärkten, in Schulen, Sportstätten) erreicht im Jahr 2017 mit 179 Delikten den niedrigsten Stand der letzten zehn Jahre.

Dieser Wert liegt damit auch deutlich unter dem zehn-Jahres-Mittelwert von 289 Fällen.

Gezählt werden unter diesem Summenschlüssel Rohheits- und Eigentumsdelikte, sowie Sachbeschädigungen, aber auch Raubdelikte, die sich im öffentlichen Raum ereignet haben.

Diese Zahl kann auch als Parameter für die objektive Sicherheitslage im öffentlichen Raum und zur Bewertung des subjektiven Sicherheitsgefühls herangezogen werden, weil sich hieran einerseits das Opferrisiko und andererseits auch die subjektive Wahrnehmung der Kriminalität ableiten lassen.

Durch zusätzliche Streifentätigkeit und gelegentlich auch mit Unterstützung durch Kräfte der Bereitschaftspolizeien versucht die Polizei hier eine Verbesserung des objektiven und subjektiven Sicherheitsgefühls zu erreichen.


Allgemeine Trends

In Baden-Württemberg fiel die Anzahl der Straftaten im Jahr 2017 um knapp 4,8% auf insgesamt 579.953 Fälle, nachdem bereits im Jahr 2016 ein Rückgang um 3,8% auf 609.133 Straftaten zu konstatieren war! Noch günstiger ist die Kriminalitätsentwicklung im Bereich des Regierungspräsidiums Karlsruhe und im Rhein-Neckar-Kreis, in denen die Fallzahlen um 5,2% auf jetzt 162.780 Straftaten bzw. 6,35% auf 23.601 Straftaten (Rhein-Neckar-Kreis) im Jahr 2017 zurückgegangen sind.

Gleichwohl konnten die Aufklärungsquote sowohl im Land Baden-Württemberg um 2,2% auf einen Wert von 62,4%, als auch Bereich des Regierungspräsidiums Karlsruhe um +3,2% auf 60,5% und im Rhein-Neckar-Kreis um +3,9% auf 57,7% gesteigert werden.

Polizeirevier Wiesloch im Detail

Im Zuständigkeitsbereich des Polizeireviers Wiesloch mit den Städten und Gemeinden Wiesloch, Leimen, Walldorf, Dielheim, Malsch, Mühlhausen, Nußloch, Rauenberg, Sandhausen und St. Leon-Rot ist eine unterschiedliche Entwicklung der Fallzahlen und Aufklärungsquoten festzustellen.

Während in den Gemeinden Dielheim, Nußloch, und St. Leon-Rot steigende Fallzahlen registriert wurden, sind in den übrigen Städten und Gemeinden die Straftaten rückläufig.

Die Gesamtstraftaten im Bereich des Polizeireviers Wiesloch lagen im Jahr 2017 mit 5211 Fällen über 10% unter den Fallzahlen von 2016. Außerdem konnte die Aufklärungsquote um 1% auf 58,5% gesteigert werden und liegt damit höher als im Rhein-Neckar-Kreis.

Deliktische Schwerpunkte im Jahr 2017 waren die Diebstahlskriminalität, die Vermögens-/Fälschungsdelikte und die Körperverletzungen.

Kriminalitätsbelastung

Die Kriminalitätsbelastung in einem Bereich oder in einer Gemeinde wird mit der Häufigkeitsziffer ausgedrückt. Hierbei wird die Anzahl der registrierten Straftaten auf 100.000 Einwohner hochgerechnet, um sie so vergleichbar zu machen. Im Jahr 2017 liegt die Häufigkeitszahl für den Bereich des Polizeireviers Wiesloch bei 3772 Straftaten pro 100.000 Einwohner.

Der Wert fiel damit um 471 Zähler im Vergleich zum Vorjahr. Im Vergleich hierzu beträgt die Häufigkeitszahl im Rhein-Neckar-Kreis 4335 und im gesamten Land Baden-Württemberg 5559. Regelmäßig ist die Kriminalitätsbelastung in Ballungsräumen und großen Städten höher als in den ländlichen Gebieten. Im Bereich des Polizeireviers Wiesloch liegt die Häufigkeitszahl in den Städten Wiesloch, Walldorf, Leimen und in den Gemeinden Sandhausen und St. Leon-Rot höher als der Durchschnitt aller Gemeinden.

Im Jahresvergleich ist zu erkennen, dass sich die Kriminalitätsbelastung in sieben Städten und Gemeinden verringerte, während sie in drei Gemeinden angestiegen ist.

Die Kriminalitätsbelastung im Bereich des Polizeireviers Wiesloch ist insgesamt um knapp 11 Prozent gesunken.

Positiv entwickelten sich die Häufigkeitszahlen in Rauenberg, (-32,5%), Mühlhausen (-28,0%), Leimen (-26,1%), Wiesloch (-11,4%), Sandhausen (-8,2%), Walldorf (-2,9%) und Malsch (-1,4%). Negative Tendenzen und damit verbunden ein Anstieg der Kriminalitätsbelastung waren in Dielheim (+31,6%), St. Leon-Rot (+5,5%) und Nußloch (+3,2%) zu verzeichnen.

Herausragende Fälle

Im vergangenen Jahr haben sich im Bereich des Polizeireviers Wiesloch drei Tötungsdelikte ereignet, von denen zwei im Versuchsstadium blieben.
Anfang März kam es in Dielheim zu einer Beziehungstat, bei der der Täter versuchte das Opfer zu vergiften.

Ende September kam es dann in Leimen auf offener Straße zu einer Auseinandersetzung zwischen zwei Männern, in deren Verlauf der Tatverdächtige mehrfach mit einem Messer auf sein Opfer einstach, das schließlich seinen schweren Verletzungen erlag.

Anfang Oktober ereignete sich in Wiesloch eine Messerstecherei, an der mehrere Personen beteiligt waren. Auch hier wurde die Tat nicht vollendet.

Entwicklung in der Großen Kreisstadt Leimen

Die Anzahl der registrierten Straftaten im Bereich der Großen Kreisstadt Leimen entwickelte sich im vergangenen Jahr äußerst positiv und liegt mit 931 Fällen auf dem niedrigsten Stand der vergangenen zehn Jahre. Das entspricht einem Rückgang von 26,05% zum Jahr 2016, im dem 1259 Straftaten zur Anzeige gebracht worden waren.

Auch die Aufklärungsquote lag bei 61,22%, geringfügig unter dem Wert des Vorjahres von 64,1%.

Der Rückgang der Gesamtzahl an Straftaten ist in fast allen Deliktsfeldern zu beobachten. Lediglich in den Bereichen der Sexualstraftaten und der Straftaten gegen das Leben gab es geringfügige Zunahmen.

Ermittelte Tatverdächtige

Im Jahr 2017 gelangten 532 Tatverdächtige zur Anzeige. Dies sind 76 Personen weniger als im Jahr 2016. Diesen Tatverdächtigen konnten 570 der 931 angezeigten Straftaten zugeordnet werden.

75,56% der tatverdächtigen Personen waren Männer (402) und 24,44% waren Frauen (130).

Die Anzahl der Jungtäter unter 21 Jahren stieg im Jahr 2017 geringfügig an. Nach 124 Personen im Jahr 2016 wurden nun 126 Personen in dieser Altersgruppe 
ermittelt. Diese 126 Tatverdächtigen entsprechen 23,68% der Gesamtzahl aller Tatverdächtigen. Der Bevölkerungsanteil dieser Altersgruppe liegt bei ca. 21%.
Differenziert auf die einzelnen Altersgruppen traten 2017 in Leimen 34 Jugendliche (Vorjahr 48), 29 Kinder (Vorjahr 14) und 63 Heranwachsende (Vorjahr 62) als Straftäter in Erscheinung.

Der Ausländeranteil in Leimen liegt bei 14,7% der Gesamtbevölkerung. An den geklärten Straftaten waren 195 nichtdeutsche Tatverdächtige beteiligt, dies entspricht einem Anteil von 36,65%. Damit ist dieser Personenkreis bei den Tatverdächtigen deutlich überrepräsentiert. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Zahl der ermittelten nichtdeutschen Tatverdächtigen deutlich von 244 auf 195 Personen verringert. Er liegt aber immer noch auf einem hohen Niveau.

Vor allem in den Deliktsbereichen der Rohheit, des Diebstahls, der Rauschgiftkriminalität und der Vermögens- und Fälschungsdelikte traten Nichtdeutsche als Tatverdächtige in Erscheinung.

Unter den 195 nichtdeutschen Tatverdächtigen befanden sich auch 79 Flüchtlinge. Diese fielen vorrangig bei Diebstahlsdelikten (15 TV), Rohheitsdelikten (16 TV), Vermögens- /Fälschungsdelikten (9 TV) und Verstößen gegen ausländerrechtliche Bestimmungen (39 TV) auf.

Sexualstraftaten

Im Jahr 2017 wurden in Leimen 14 Sexualstraftaten (Vorjahr 13) registriert. Es konnten acht Fälle (Vorjahr elf) aufgeklärt werden. Der Schwerpunkt lag eindeutig im Bereich des sexuellen Missbrauchs mit sechs Fällen, Verbreitung pornografischer Schriften und der sexuellen Belästigung mit jeweils vier Delikten.

Rohheitsdelikte / Körperverletzungen

Nachdem in den vergangenen Jahren die Rohheitsdelikte (umfasst die Deliktsfelder Bedrohung, Nötigung, Raub, Freiheitsberaubung und Körperverletzungen) immer eine Steigerung erfahren hatten, konnte dieser Trend gestoppt und sogar ein leichter Rückgang festgestellt werden. Nach 176 Fällen im Jahr 2016 wurden im Jahr 2017 insgesamt 169 Rohheitsdelikte zur Anzeige gebracht. Bemerkenswert in diesem Deliktsfeld ist die Aufklärungsquote, die bei 95,9% liegt.

Von den 169 angezeigten Rohheitsdelikten waren allein 135 Straftaten im Bereich der Körperverletzung angesiedelt. Im Vergleich zum Jahr 2016 waren das 15 Taten mehr (+12,5%).

Die Altersgruppen der Tatverdächtigen gliedern sich in diesem Deliktsfeld wie folgt: sieben Kinder bis unter 14 Jahren (4,12%), 13 Jugendliche zwischen 14 und unter 18 Jahren (7,64%), 13 Heranwachsende zwischen 18 und unter 21 Jahren (7,64%) sowie 137 Erwachsene (80,60%). Das Gros bei den Erwachsenen sind die 21 – 40- Jährigen, mit 78 Tatverdächtigen.

Unter den Tatverdächtigen sind 51 Nichtdeutsche registriert, dies entspricht einem Anteil von 30,0% aller Tatverdächtigen in diesem Deliktsbereich.Von den 51 nichtdeutschen Tatverdächtigen befanden sich 16 Flüchtlinge.

Zur Verhinderung von Gewaltstraftaten in der Öffentlichkeit werden bei unzähligen Veranstaltungen regelmäßig zusätzliche Ordnungsstreifen eingesetzt. Über die Strafverfolgung hinaus kommen präventive Angebote zum Einsatz, im schulischen Bereich beispielsweise das Aktionsprogramms „Herausforderung Gewalt“.

Bei der Gesamtzahl der Körperverletzungsdelikte sind auch die Delikte von „Gewalt im sozialen Nahraum“ enthalten. 

In Leimen wurden 23 Fälle von Gewalt im sozialen Nahraum im Jahr 2017 zur Anzeige gebracht. Das waren fünf Straftaten (-17,79%) weniger als im Jahr zuvor.
Seit Einführung des Gewaltschutzgesetzes und der dadurch wesentlich verbesserten Stellung des Opfers, schlägt sich diese weitere Facette der Gewaltkriminalität auch deutlicher in der Straftatenstatistik nieder.

Allerdings konnte durch die gesetzliche Verankerung des Grundsatzes „wer schlägt, der geht!“ und die konsequente Anwendung des Wohnungsverweises durch die Polizei der Opferschutz bei Fällen häuslicher Gewalt verbessert werden.

Diebstahlsdelikte

Im Jahr 2017 wurde mit 300 Fällen der niedrigste Wert der letzten zehn Jahre registriert. Im Berichtsjahr liegt dieser Deliktsbereich auch weit unter dem Zehnjahresmittel von 438 Diebstahlsdelikten. Die Aufklärungsquote beträgt 24%.

Es wurden 145 Fälle einfacher Diebstahl (Vorjahr 193 Fälle), mit den Schwerpunkten Diebstahl an/aus Kraftfahrzeug (22 Fälle), Taschendiebstahl (vier Fälle) und Ladendiebstahl (32 Fälle) registriert. Geklärt wurden insgesamt 62 Fälle im Deliktsbereich einfacher Diebstahl (42,8%).

Außerdem fanden 155 Fälle schwerer Diebstahl, mit den Schwerpunkten Besonders schwerer Fall des Diebstahls von Fahrrad (56 Fälle), schwerer Fall des Diebstahls an/aus Kfz (17 Fälle) und Wohnungseinbruch (14 Fälle) Aufnahme in der Kriminalstatistik. Die Aufklärungsquote beträgt bei der Deliktsgruppe besonders schwerer Fall des Diebstahls 6,5%.

Kraftfahrzeugaufbruch

Nach einem deutlichen Anstieg der Fallzahlen in diesem Deliktsfeld im Jahr 2016, erfuhr dieser Bereich im Jahr 2017 wieder einen deutliche Rückgang und schlug mit 17 Delikten (-45,16%) sich in der Kriminalstatistik von Leimen nieder.
Ziel der Täter waren hierbei hauptsächlich Fahrzeugteile (Lenkräder, fest eingebaute Navigationsgeräte und Airbags), die von südosteuropäischen Tätergruppen fachgerecht ausgebaut und entwendet wurden. Leider konnte bislang keine dieser Taten geklärt werden.

Wohnungseinbrüche

Nach einer großen Anzahl an Wohnungseinbrüchen im Jahr 2016 wurden in Leimen im Jahr 2017 gerade noch 14 Fälle von Wohnungseinbruch zur Anzeige gebracht, das waren 46 Fälle (-76,7%) weniger als im Jahr zuvor.

Davon sind vier Taten im Versuchsstadium „stecken“ geblieben, ein Einbruch (AQ 7,10%) konnte aufgeklärt werden.

Da die Folgen der Wohnungseinbrüche weit über den materiellen Schaden hinaus bei den Bewohnern häufig auch posttraumatische Folgen verursachen, versucht die Polizei lagebedingt immer wieder durch Kontrollen und Streifen Einfluss auf das Geschehen zu nehmen.

Etwa ⅓ der Einbruchsversuche scheitern, weil oftmals technische Sicherungen den vom Täter gesuchten schnellen Erfolg vereitelten. Die Beratungsstelle der Kriminalpolizei Mannheim mit Standort Heidelberg (0621/174-1234) führt vor Ort Schwachstellenanalysen durch und berät kostenlos zu individuellen Sicherungsmöglichkeiten.

Fahrraddiebstahl

Der Diebstahl von Fahrrädern sank im Jahr 2017 nochmals und schlug mit 65 Fällen (Vorjahr 67 Fälle) sich in der Kriminalstatistik nieder. Damit erreichte dieses Deliktsfeld den niedersten Wert der vergangenen zehn Jahre.

Örtliche Schwerpunkte in diesem Deliktsbereich sind eindeutig die Leimbachstraße und die Bahnhofstraße, rund um den Bahnhof St. Ilgen / Sandhausen.
Im Zuge der Ermittlungen wird immer wieder festgestellt, dass die Fahrräder nicht oder nur unzureichend gegen Diebstahl gesichert waren. Immerhin in neun der registrierten Fälle waren die Fahrräder nicht gegen Diebstahl gesichert.

Außerdem stellt die Polizei bei der Anzeigenerstattung fest, dass die Geschädigten oftmals weder die Marke noch sonstige Besonderheiten ihres Rades kennen. So können Fundfahrräder keiner Straftat und dann auch keinem Eigentümer zugeordnet und müssen dann an die Fundbüros der Gemeinden abgegeben werden. In diesem Zusammenhang weisen wir wiederholt darauf hin, dass viele Fahrradhändler Fahrradcodierungen anbieten, die es ermöglichen gestohlene Fahrräder wieder den Eigentümern zuzuordnen.

Ladendiebstahl

Die Fallzahlen sind auch im vergangen Jahr, nach mehreren Jahren des starken Anstiegs, zum zweiten Mal in Folge gesunken und lagen im Jahr 2017 bei 32 Fällen (Vorjahr 49 Delikte). Dadurch liegen die Ladendiebstähle wieder deutlich unter dem Zehn-Jahres-Mittelwert von 55 Delikten.

Immer mehr Einzelhandelsbetriebe verzichten allerdings aus Kostengründen auch auf personelle Überwachungsmaßnahmen, deshalb spiegeln die Fallzahlen nicht die Trendentwicklung des Einzelhandels wieder. Nach Schätzungen des Präsidenten von Baden-Württembergs Handelsverband, Hermann Hutter, beläuft sich der Schaden durch Ladendiebstähle auf jährlich 500 bis 700 Millionen Euro im Südwesten. (Quelle: www.stimme.de)

Vermögens- und Fälschungsdelikte

Auch die Anzahl der Vermögens- und Fälschungsdelikte sank im Jahr 2017 deutlich, insgesamt um 110 Fälle auf 157 Straftaten und erreichte damit den niedrigsten Wert der in den letzten zehn Jahren in Leimen registriert worden ist. Der Rückgang ist in erster Linie dem Computerbetrug geschuldet, da bei diesem Delikt im Jahr 2016 insgesamt 59 Fälle erfasst waren und im Jahr 2017 hingegen gerade noch drei Delikte registriert worden sind.

Aber auch im Bereich der Unterschlagung und des Warenbetrugs sind die Fallzahlen deutlich niedriger ausgefallen. Alle nicht explizit in der polizeilichen Kriminalstatistik ausgewiesenen und unter dem Summenschlüssel „Sonstiger Betrug“ erfasst Betrügereien sind ebenfalls rückläufig (von 116 Taten auf 39 Fälle).

Von den 156 erfassten Vermögen- und Fälschungsdelikte konnten 121 (77,1%) aufgeklärt werden.

Sachbeschädigungen

Nachdem im Jahr 2016 die Fallzahlen in diesem Deliktsbereichs deutlich gestiegen waren, fielen sie im Jahr 2017 auf den niedersten Stand der letzten zehn Jahre und schlugen mit 94 Fällen in der Kriminalstatistik zu „Buche“.

27 Sachbeschädigungen konnten aufgeklärt werden, dies entspricht einer Aufklärungsquote von 28,7%.

Eindeutiger Schwerpunkt war mit 34 Fällen die Sachbeschädigung von Kraftfahrzeugen. Hier konnten gerade mal sechs Fälle (17,6%) aufgeklärt werden.
Die Tatzeiten liegen zum größten Teil am Wochenende und überwiegend nachts.

In diesem Deliktsbereich ist die Polizei ganz besonders auf die Aufmerksamkeit der Bevölkerung angewiesen. Insbesondere durch rechtzeitige Hinweise kann schnell interveniert und bestenfalls ein Täter festgenommen werden; mindestens aber werden in diesen Fällen meistens weitere Sachbeschädigungen verhindert.

Rauschgiftkriminalität

Die Fallzahlen der Rauschgiftdelikte haben im Jahr 2017 wieder einen leichten Rückgang von neun Fällen auf 52 Delikte erfahren und liegen trotzdem noch über dem Zehn-Jahresmittelwert von 49 Delikten. Auch die Aufklärungsquote ist mit 98,10% und 51 geklärten Delikten entsprechend hoch, weil hier fast ausnahmslos Initiativermittlungen der Polizei zu Grunde liegen.

30 von 52 Taten fallen in den Bereich „Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz mit Cannabis“. In fünf Fällen handelten die Tatverdächtigen auch mit den Drogen und bestritten damit auch Teile ihres Lebensunterhalts.

Deliktsverteilung allgemein

Mit Hilfe der nachfolgenden Grafik wird sehr deutlich, mit welchen Kriminalitätsschwerpunkten sich die Polizei im Jahr 2017 hauptsächlich zu beschäftigen hatte.

Das Diagramm zeigt eindeutig, dass die Diebstahls-, Rohheits- und Betrugsdelikte den polizeilichen Alltag bestimmen und mehr als ⅔ der Kriminalität in Leimen ausmachen.

 

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