Präsentationsabend der Äthiopienfahrer am Friedrich-Ebert-Gymnasium
(Paul Eckartz – 26.6.18) „Warum in die Ferne schweifen?“ fragt das Sprichwort. Während eines Abendvortrags gaben Schülerinnen und Schüler des Friedrich-Ebert-Gymnasiums am 20.6.2018 eine eindrückliche Antwort auf diese Frage.
Im Rahmen einer langjährigen Schulpartnerschaft des FEG hatten die Jugendlichen im März die German Church School in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba besucht und ein Sozialpraktikum absolviert. Nach ihrer Rückkehr teilten sie ihre Erfahrungen nun in der voll besetzten Gemeindebücherei mit einem interessierten Publikum.
Betreut durch die Lehrer Markus Wild und Dietmar Müller-Praefcke – diesmal zusätzlich verstärkt durch Schulleiter Peter Schnitzler – begleiteten die Sandhäuser äthiopische Schüler im Unterricht oder unterstützen die Kinderbetreuung in Kindergärten und Waisenhäusern. Gemeinsame Exkursionen, etwa zum Sitz der Afrikanischen Union, standen ebenso auf dem Programm wie Besuche bei den Familien der Partnerschüler. Bei dieser hautnahen Begegnung mit der äthiopischen Lebensrealität fanden sich die Sandhäuser häufig in unvertrauten Situationen – von der Navigation im äthiopischen Alltag über das Kennenlernen der Partnerschüler bis hin zur Betreuung junger Kinder, die eine andere Sprache sprechen. Und doch gelang es den Schülerinnen und Schülern mit viel Offenheit und Improvisation stets, diese Herausforderungen zu meistern.
Entsprechend beeindruckt zeigten sich die zahlreichen Ehemaligen des FEG – Lehrer wie Schüler –, die den Anlass nutzten, um den Kontakt zu ihrer ehemaligen Wirkungsstätte zu pflegen. Auch die anwesenden Gemeinderäte Sandhausens zollten den Schülerinnen und Schülern Anerkennung – und überreichten zugleich einen Spendenscheck über 400 Euro zur weiteren Förderung der Schulpartnerschaft.
Doch weshalb lohnt sich nun das Schweifen in die Ferne? Auch heute noch halten die Schülerinnen und Schüler Kontakt mit ihren Partnern in Äthiopien. Außerdem verschaffte ihnen der Blick über den Tellerrand, das Erleben einer anderen Kultur, eine neue Perspektive auf die eigene „Normalität“. Was von der Begegnung also bleibt, sind neue Freundschaften und unschätzbare Erfahrungen. Und am Ende die Erkenntnis, dass auch in der vermeintlichen Fremde Menschen leben wie Du und Ich.
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