Ratsbeschluss: Leimen erhält „Helene-Weber-Weg“ und „Elly-Heuss-Knapp-Straße“
(fwu – 2.10.15) Einstimmig beschloss der Leimener Gemeinderat in seiner letzten Sitzung die Namensgebung für zwei neue Straßen im Leimener Stadtgebiet.
„Helene-Weber-Weg“
Der „Helene-Weber-Weg“ dient zum einen der Erschließung des Innenhofes des neuen Verwaltungsgebäudes (Neues Rathaus) und zum anderen der Zugänglichkeit der Passage des Turmgasse Centers. Außerdem führt der Notausgang der Tiefgarage Turmgasse Center zu diesem Weg. Mit Pollern an den Einmündungen zur Rathausstraße wird Fahrzeugverkehr unterbunden.
Helene Weber war eine langjährige Stadträtin und Ehrenbürgerin Leimens und wurde am 19. Mai 1934 in Leimen geboren. Seit dem Zusammenschluss von Leimen und Sankt Ilgen 1975 engagierte sie sich im Gemeinderat und war damit bis zu ihrem Verzicht auf eine erneute Kandidatur 2004 eines der am längsten amtierenden Mitglieder des Leimener Gemeinderates. Sie war auch über viele Jahre hinweg eine kompetente, souveräne und umsichtige Stellvertreterin des Oberbürgermeisters. Ihre stets ausgeglichene Haltung und ihre pragmatische Sicht der Dinge über alle Parteigrenzen hinweg, machte sie zu einer geschätzten Ansprechpartnerin für Bürgerinnen und Bürger, die Wogen glättete und dazu beitrug, Probleme zu lösen und idealerweise gar nicht erst entstehen zu lassen. Zahlreiche Leimener Vereine und Organisationen zählten sie zu ihren führenden Mitgliedern. Sie war für viele Jahre zweite Vorsitzende der KuSG, war Gründung und Vorstandsmitglied im Partnerschaftskomitee für Tinqueux und Vorstand im renommierten Kunstverein Leimens.
Ihr besonderes Engagement galt immer den Hilfsbedürftigen in ihrer Stadt, denen sie still und unermüdlich über viele Jahrzehnte hinweghalf, ohne hierüber viele Worte zu verlieren. Zusammen mit Freundinnen organisierte sie Veranstaltungen und sammelte so beträchtliche Spenden für viele wohltätige Zwecke, zum Beispiel Kinderheime. Über viele Jahre hinweg war sie die treibende Kraft der Kleiderstube Leimens, gut erhaltene Bekleidungsstücke sammelte und verkaufte, um mit dem Erlös ebenfalls soziale Einrichtungen unterstützen.
Hilfe gab es zudem auch für die Menschen in Weißrussland, die heute noch unter der Katastrophe von Tschernobyl von 1986 leiden. Für den Verein Hilfe für Weißrussland, den sie mit gründete, packte sie über viele Jahre die Kleiderkisten und begleitete selbst die beschwerlichen Hilfskonvois, um sich unmittelbar vor Ort zu überzeugen, dass die Hilfsgüter auch tatsächlich die hilfsbedürftigen Menschen erreichten, die sie nötig hatten.
Zahlreich sind die Ehrungen, mit denen Helene Weber für ihre vielfältigen Verdienste ausgezeichnet wurde. Die Leimener Partnerschaft und Stadtmedaille in Gold oder Ehrennadel des Gemeindetages Baden-Württemberg für langjähriges kommunalpolitisches Engagement gehörten ebenso selbstverständlich dazu wie die beiden höchst Auszeichnungen ihrer Heimatstadt. 1999 erhielt sie den Ehrenring der Stadt Leimen, 2005 zeichnete sie der Gemeinderat für ihre vielfältigen Verdienste einhellig mit der höchsten Ehrung aus, die die Stadt zu vergeben hat. Helene Weber wurde Ehrenbürgerin Leimens. Kurz vor ihrem 77. Geburtstag verstarb Helene Weber am 4. Mai 2011 nach langer und geduldig ertragener Krankheit.
Die geplante Straße (Länge ca. 570 m) dient der Erschließung des Gewerbegebietes „Süd II“ und führt von der Senefelder Straße bis zum geplanten Kreisverkehr an der St.-Ilgener-Straße (K 4155). Elisabeth Eleonore Anna Justine „Elly“ Heuss-Knapp (geborene Knapp; * 25. Januar 1881 in Straßburg; † 19. Juli 1952 in Bonn), Frau des ersten deutschen Bundespräsidenten Theodor Heuss, war eine deutsche Politikerin, Sozialreformerin und die Gründerin des Müttergenesungswerks.
Weitere Informationen zu „Elly“ Heuss-Knapp finden Sie in der Wikipedia
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