Episode 9„Der Plan eines wahrhaften Schurkens“
Diabolo war gerade in seinem Hauptquartier dabei, die letzten Vorbereitungen für seinen bitterbösen Plan zu treffen. Das Hauptquartier war eine Kobel, die er von einem Eichhörnchen ergaunert hatte. Seine Helfer, die listigen, aber nicht ganz so cleveren Ameisen, halfen ihm dabei, die Kobel zu seiner Festung zu machen. Sie war sehr gut versteckt und nur der scharfsinnigste Raubvogel konnte sie erspähen.
Keiner wusste, dass die Kobel einst dem Erfinder-Eichhörnchen Denni Denkscharf gehörte. Denni Denkscharf machte aus seinem Zuhause nicht nur ein Eichhörnchenparadies, sondern auch eine hochmoderne Festung, die über viele Geheimgänge verfügte und hoch oben versteckt in einer Baumkrone lag. Keiner würde das Versteck jemals finden, dachte Diabolo. Die schrecklich gemeine Spinne und die Ameisen Armin, Armando und Ami waren gerade dabei, ein monatelang fein gesponnenes Netz zu kontrollieren. Jetzt würde nur noch fehlen, die Pollen auf ihre Reise zu schicken und die Insekten der Goldglückwiese würden in Scharen angeflogen kommen- und damit in der Falle sitzen.
In seinen bösen Träumen, bei denen Diabolo immer ganz zufrieden lächelte, sah er schon alle seine Widersacher kleben und ihn um Gnade bitten- König Diabolo den I. und einzigen.
Plötzlich hörte Amando ein lautes Lachen und schaute durch ein Fernrohr. Dabei entdeckte er Mirabella und Erich. Die beiden flogen in Windeseile hin und her und hatten eine Menge Spaß. Amando beobachtete die beiden und vergaß ganz, dass keiner in die Nähe ihres Hauptquartiers kommen durfte und das es das letzte Mal schon eine Menge Ärger dafür gab, wenn er bei seiner Wache träumte. Daher rief er sofort Diabolo: „Boss, hier sind zwei angemalte Fliegen!“
Diabolo schubste ihn zur Seite, schaute durch das Fernglas und schimpfte: „Du Nichtsnutz! Das sind zwei Hummeln, die gerade dabei sind, unserem Hauptquartier gefährlich nahe zu kommen!“ Der Bösewicht wollte gerade seine Gehilfen losschicken, um den Kleinen ein bisschen Angst zu machen und sie zu vertreiben, doch dann erinnerte eine der Hummeln ihn an jemanden. Diabolo sprang auf und schrie: „Bato!“
Die drei Ameisen darauf im Chor: „Bato? Was oder wer ist das denn, Boss?“ Doch ohne lange Erklärungen kommandierte er sie nur noch herum und erdachte blitzschnell eine gemeine List. Armin, Amando und Ami sahen sich nur an und verstanden, wie meistens, gar nichts.
Mirabella und Erich waren gerade dabei, in Windeseile über die Wiese zu fliegen und neue Flugmanöver zu üben. Jäh wurden sie dabei unterbrochen, denn sie hörten ein lautes und ganz hässliches Lachen, man konnte es nicht überhören. Es klang furchtbar. Es war seltsam, denn es kam mitten aus einem Baum- und das ein Baum lacht, erlebt man nicht so oft.
So versuchten die beiden Hummeln, neugierig und ängstlich zugleich, dem Lachen zu folgen und schließlich nach langem Hoch und Runter entdeckten sie etwas. Es war eine Kobel. Sie war die größte, die Erich und Mirabella je gesehen hatten, aber hätten die beiden nicht so nach ihr gesucht, hätten sie sie niemals gefunden. Aber was sie darin auf einem kleinen Balkon sahen, ließ sie erschaudern.
Dort standen Diabolo und eine Ameise, sie hatten sie scheinbar nicht bemerkt. Sie flüsterten irgendetwas Komisches, aber es war seltsam, da sie davor so laut gelacht hatten, dass selbst Bato es auf der anderen Seite der Goldglückwiese hören konnte. Also flogen sie so nah ran, wie es nur ging, um zu hören, was die beiden sprachen.
Diabolo sagte: „Das Netz muss heute Nacht auf den Baum am anderen Ende gespannt werden, wie besprochen. Die Pollen werden aus den Sammelpilzen rausgeschossen, wenn wir die Löcher öffnen. Alle Bewohner werden nur so in Scharen auf das Netz zu fliegen. Dann wird es nicht mehr lange dauern, bis Ich der Herrscher von ihnen bin und sie meine Untertarnen.“
Erich konnte nicht glauben, was er da hörte. Als er sich umdrehte, sah er zwei Ameisen, die sich an einem Netz festhielten. Erich versuchte noch Mirabella wegzuziehen, doch die Ameisen hatten sie schon gefangen. Diabolos Plan hatte funktioniert. Er tönte: „Da seid ihr mir schön in die Falle gegangen. Meinen Plan könnt ihr nur leider niemanden mehr erzählen!“
Weiterlesen: Teil III – „Mirabella in Gefahr“