„Räuberhöhle“ Rebstock bleibt nach Razzia versiegelt. Eintritt verboten!
(fwu) Die im Rahmen der gestrigen Polizei-Razzia durchsuchte „Cafe – Lounge“ wurde von der Polizei amtlich versiegelt. Bis auf weiteres werden hier also keine „Veranstaltungen“ mehr stattfinden können. Wie die Polizei auf Anfrage mitteilte, bleibt der Tatort so lange versiegelt, bis die Ermittler ihre Untersuchungen abgeschlossen haben. Unter Umständen könne eine nochmalige, eingehende Inspektion des Tatortes erforderlich sein um nach weiteren Beweisen zu suchen.
Davon unabhängig und ganz vorsichtig formuliert, scheint der Gaststättenbetreiber auch nicht die Gewähr für einen ordentlichen (legalen!) Geschäftsbetrieb zu bieten, so daß geprüft werden könnte (und sollte!), ob nicht ein Entzug der Gaststättenkonsession durch die Stadt erfolgen könnte. Da die Stadt zudem auch noch Teileigentümerin des Gebäudes ist – gemeinsam mit der Volksbank – kämen so möglicherweise bereits geplante Veränderungen schneller zum Tragen. Das Gebäude soll nämlich früher oder später abgerissen werden um einer zusätzlichen Abbiegespur und Volksbank-Parkplätzen Raum zu geben. Auch ein Verkehrskreisel an dieser zentralen Stelle Leimens ist planerisch angedacht.
Das bei der Razzia beschlagnahmte Geld – ca. 12.000 € – wird voraussichtlich als „Tatmittel“ eingezogen. Natürlich werden hier im Prozeß seitens der Betroffenen die üblichen Ausreden gebraucht werden, z. B. daß das Geld zum Kauf eines Autos bestimmt gewesen sei und sowieso jemand ganz anderem gehört … Meist funktioniert das aber nicht und das Geld wird tatsächlich endgültig eingezogen. Die für illegales Glücksspiel verhängten Strafen sind üblicherweise eher moderat. Meist kommt dabei eine hohe und dem aus den Straftaten erzielten Gewinnen angemessene Geldstrafe plus Bewährungsstrafe heraus.
Wie die RNZ schreibt handelt es sich bei den Beschuldigten überwiegend um türkischstämmige Personen. Auch in anderen auf diese Zielgruppe ausgerichteten Lokalitäten Leimens wird nicht nur in den Hinterzimmern gerne „Karten gespielt“ und es liegt dabei auch nicht nur Hartgeld auf den Tischen. Es bleibt also abzuwarten, ob die Razzia-Einheiten der Polizei noch öfter die große Kreisstadt „besuchen“.
Die allseits „beliebten“ legalen Wettgeschäfte Leimens („Sportwetten“) am und im Kurpfalzcentrum geben sich übrigens große werbetechnische Mühe, spiel- und wettafine Zielgruppen anzuziehen. Auch gegenüber dem versiegelten Rebstock ist ein entsprechendes Plakat zu bewundern.
Ob das die „Pokerfreunde“ letztendlich vom verbotenen Glücksspiel zu den erlaubten Sportwetten ziehen kann, bleibt ebenfalls abzuwarten.
Ihre lokale Internetzeitung für Leimen, Nußloch, Sandhausen
Kurz-URL: https://leimenblog.de/?p=19212