Sandhäuser Frühlingsfest startete mit „Hopfedrähdeln“ am Tag des Bieres
(jd – 25.4.22) Der Hopfenanbau gehört in Sandhausen zum alten Kulturgut der Gemeinde, doch als tatsächlicher Beruf ist der Hopfenbauer in Sandhausen bereits ausgestorben. Aber die Hopfen-Demonstrationsanlage im Südosten Sandhausens hält die Erinnerung an diesen ehemals so wichtigen Wirtschaftszweig am Leben.
Das jährliche gemeinsame Hopfenzopfe auf dem Festplatz, also die Ernte der Dolden, gehört seit Bestehen der Demonstrationsanlage zum liebgewonnenen Brauchtum der Gemeinde. Auch wenn es in den letzten zwei Jahren wegen Corona ausfallen musste.
Woher der Hopfen fürs Zopfen kommt ist also allgemein bekannt und auch die weitere Verarbeitung zu hopfenwürzigem Welde-Kerwebier ist allgemein geläufig.
Allein die Frage, wie die Demonstrationsanlage auf das neue Wachstumsjahr vorbereitet wird, war bisher nur den ehrenamtlichen Hopfenbauern bekannt.
Dieser erste Schritt ins neue Hopfenjahr wird „Hopfedrähdeln“ genannt und bezeichnet das Anbringen der langen Drähte an der Anlage, an denen dann später der Hopfen nach oben wächst. Dieses Hopfedrähdeln wurde am letzten Samstag erstmalig mit einem eigenen kleinen Fest an der Demonstrationsanlage gewürdigt. Da passte es auch sehr gut, dass am Samstag der „Tag des deutschen Bieres“ begangen wurde.
Bei heißen Würstchen und Bierspezialitäten der Welde Braumanufaktur konnten interessierte Bürgerinnen und Bürger den ehrenamtlichen Hopfenbauern des Männergesangvereins 1869 Germania e.V. bei der Vorbereitung des Hopfenfeldes und dem Anbringen der Drähte, dem Hopfedrähdeln beobachten. Auch Bürgermeister Hakan Günes nahm die Arbeiten in Augenschein und bedankte sich bei den Ehrenamtlichen vor Ort für ihren Einsatz.
Ob das Hopfedrähdeln künftig zum Jahreskalender der Gemeinde gehören wird, ist noch nicht entschieden, allerdings kann man jederzeit an der Hopfenanlage alles Wesentliche über den Hopfenanbau erfahren. Ein gutes Dutzend Informationsschilder erläutert alle Aspekte des Anbaus.
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