Schulschließung erst ab Dienstag? Konsequentes Vorgehen sieht anders aus. Ein Kommentar
(Kommentar von Friedrich-Wilhelm Uthe – 14.3.20) Die Schulen in Baden-Württemberg sind amtlicherseits erst ab Dienstag, nicht ab Montag wie in anderen Bundeländern geschlossen. Auf der Internetseite der Landsregierung verkündet Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann zum Grund dafür:
„Wir haben entschieden, die Schulen, Kindertageseinrichtungen und die Kindertagespflege erst ab kommenden Dienstag komplett zu schließen, um allen Einrichtungen einen einigermaßen geordneten Übergang zu ermöglichen.“ Diese Entscheidung sei vor allem auch vor dem Hintergrund zu sehen, dass die Schulen und Lehrkräfte am Montag noch Zeit haben, den Schülerinnen und Schülern in geeigneter Form Vorbereitungsinhalte, Lernpakete, Aufgaben oder Lernpläne zusammenstellen und übermitteln zu können.“
Seit Freitag, meist ab dem frühem Nachmittag, sind alle Schülerinnen und Schüler des Landes wegen des Wochenendes bereits von weiten Teilen ihrer Mitschüler/innen getrennt. Bis Montag morgen sind das also fast drei Tage. Ab Dienstag soll das dann für mindestens bis nach Ostern so bleiben, weil dringend geboten. Ab Dienstag? AB DIENSTAG?
AM MONTAG sollen alle Schülerinnen und Schüler noch einmal an dem Ort zusammenkommen, der einen Tag später aus Infektionsschutzgünden nicht mehr tragbar ist? Und zwar damit – man lasse es sich auf der Zunge zergehen -: „die Schulen und Lehrkräfte am Montag noch Zeit haben, den Schülerinnen und Schülern in geeigneter Form Vorbereitungsinhalte, Lernpakete, Aufgaben oder Lernpläne zusammenstellen und übermitteln zu können.“
Überall wird vermittelt, dass es momentan um Leben und Tod geht und soziale Kontakte dringend vermieden werden sollen. Das öffentliche Leben kommt mehr oder weniger zum Erliegen und die Kultusministerin will für Montag nach fast drei Tagen erfolgreicher Kontaktreduktion nochmal wieder Schule veranstalten, damit „die Schulen und Lehrkräfte am Montag noch Zeit haben, den Schülerinnen und Schülern in geeigneter Form Vorbereitungsinhalte, Lernpakete, Aufgaben oder Lernpläne zusammenstellen und übermitteln zu können.“.
Das ist vollkommen unverständlich. Das gefährdet die Gesundheit der Bevölkerung und es ist völlig verfehlt.
Der Montag setzt sinnvollerweise die Kontaktreduktion vom Wochenende fort und unterbricht sie nicht noch einmal.
Es ist jetzt schwierig genug, Kindern beizubringen, dass jetzt nicht wochenlange Ferien anbrechen, sondern wochen- oder monatelange Zeiten des immensen Einschnitts in Jedermanns Leben und, dass das Gebot der Stunde tatsächlich die „Verminderung sozialer Kontakte“ ist, um die Großeltern-Generation zu schützen.
Daher sollte die Kultusministerin konsequent den als richtig erkannten Weg gehen und nicht Montag noch einmal die Fluttore öffnen!
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Lieber Herr Uthe,
ich kann Ihnen da nur zustimmen.