Schwärmerische Bienen finden neues Zuhause in schicker Fachwerkhaus-Höhle
(fwu – 25.5.16) Die Monate Mai und Juni sind bei Bienen die sogenannte „Schwarmzeit“. Bevölkerungsreiche Bienenvölker nutzen den Überfluss an Nektar und Pollen, um sich zu teilen. Etwa die Hälfte der Bienen zieht mit der alten Königin aus und setzen sich in der Nachbarschaft als „Schwarmtraube“ in einen Baum oder ein anderes möglicherweise als neue Heimat geeignetes Anwesen. Dies kann durchaus zu Irritationen führen. Erst vor einigen Tagen hinderte ein solcher niedergelassener Bienenschwarm den geregelten Fahrablauf an der Großachterbahn „Expedition GeForce“ im Holiday Park in Haßloch.
Auch in Leimen schwärmte und summte ein ca. 5.000 Bienen großer Schwarm durch die Gärten am Falltorweg und wurde dort von Buchbindermeister Ortlieb gesichtet. Bereits vor einigen Jahren hatte sich ein Schwarm – damals ein bedeutend größerer – an einem Strauch im Falltorweg niedergelassen und war vom durch Ortlieb alarmierten Imker Sensenstein aus St. Ilgen dort abgeholt worden. Sobald sich der neugesichtete Schwarm also einen Platz zum Absetzen gesucht hat, sollte auch diesmal wieder so verfahren werden. Doch dazu musste der Schwarm so lange verfolgt werden, bis er sich absetzt. Keine einfache Aufgabe, da er sich nicht an Straßenführungen hält und konsequent den Luftweg nutzt.
Bei der Verfolgung seines Bienenschwarms darf der Eigentümer übrigens Sonderrechte nutzen und fremde Grundstücke betreten (siehe Bienenrecht im BGB), was im aktuellen Fall allerdings nicht notwendig war. Nur circa 100 Meter Luftlinie vom Ort der ersten Sichtung entfernt setzte sich der Schwarm an einer Hauswand ab und der Imker wurde verständigt. Bis dieser aus St. Ilgen an den Ort des Geschehens gefahren war, hatte sich der Schwarm allerdings wie aus Zauberhand massiv verkleinert, ohne das die Bienen weggeflogen wären. Die meisten Bienen waren einfach weg!
Ein Blick durch das Fernrohr (Teleobjektiv) zeigte den Grund: Eine schicke Höhle neben einem Balken im Fachwerkhaus hatte zum Einzug eingeladen und die Bienenkönigin hatte diese Einladung angenommen. Ihr Volk volkte folgte unverzüglich und so war nach ungefähr einer halten Stunde nur noch normaler Bienen-„Flugverkehr“ zu besichtigen. Die Bienen haben eine neue Heimat, werden sich hier häuslich einrichten (Waben bauen, Necktar und Pollen einlagern) und auch überwintern. Der Hauseigentümer wird seine neuen Mitbewohnern wahrscheinlich vorerst nicht einmal bemerken. Doch je nach Platzangebot im neuen Heim kann ein Bienenvolk auch auf bis zu 50.000 Bienen (und mehr!) anwachsen und dann dürfte der erhöhte Flugverkehr doch auffallen.
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