Schwarze Hardune nutzen private „Wärmequelle“ im Zoo Heidelberg

(zoo – 12.2.23) Dass sich zwei Tierarten ein Gehege teilen, kommt in modernen Zoos immer öfter vor. Im Zoo Heidelberg gibt es gleich mehrere Tierarten in Vergesellschaftung: Die Lemuren leben gemeinsam mit den Strahlenschildkröten auf einer Anlage und die Roten Pandas teilen sich ihr Gehege mit den Schopfhirschen. Das Miteinander sorgt für Beschäftigung und Abwechslung im Zoo-Alltag, wenn die Tiere sich begegnen. Eine ganz besondere Wohngemeinschaft, bei der die eine Tierart exklusive Vorteile genießen kann, lebt im Afrikahaus im Zoo Heidelberg: Hier können Zoobesucher die Ägyptischen Landschildkröten gemeinsam in einem Terrarium mit den Schwarzen Hardunen beobachten.

Die Schwarzen Hardune genießen die Zeit auf ihrer privaten „Wärmequelle“, dem Panzer der Ägyptischen Landschildkröten. (Foto: Heidrun Knigge/Zoo Heidelberg)

Beide Reptilienarten mögen es gerne warm und trocken. In ihren natürlichen Lebensräumen findet man sie in Gebieten mit ähnlichen klimatischen Verhältnissen – gute Voraussetzungen für eine funktionierende Vergesellschaftung. Wie bei allen Reptilien üblich, benötigen sowohl die Schildkröten als auch die Schwarzen Hardune ausreichend Wärme, um ihren Stoffwechsel in Gang zu bringen. Für die Schildkröten sorgen spezielle Lampen über dem sandigen Boden für ausreichend Wärme und UV-Strahlung. Die Hardune sind gute Kletterer und bevorzugen sonnige Felsspalten oder Baumstämme, um Wärme zu tanken. Im Terrarium wird daher die steinige Rückwand mit Nischen und Vorsprüngen durch die speziellen Lampen bestrahlt.

Doch was wäre eine Wohngemeinschaft, wenn nicht zumindest eine Tierart von der anderen besonders gut profitieren könnte? Die Schwarzen Hardune haben noch eine weitere, ganz „private“ Wärmequelle entdeckt: Statt den vermutlich eher beschwerlicheren Weg auf die Felswand auf sich zu nehmen, sieht man die Echsen oft ganz entspannt auf dem Panzer der Ägyptischen Landschildkröten sitzen. Dort ist es nämlich besonders warm und bequem! Stundenlang können die Hardune so auf den Schildkröten verharren und hier die notwendige Wärme tanken.

Eric Diener, Kurator für Vögel, Reptilien und Amphibien im Zoo Heidelberg, erklärt: „Dass manche Tierarten den Schildkrötenpanzer als Aussichtspunkt oder Mitfahrgelegenheit nutzen, ist bereits bekannt. So sitzen z. B. Greifvögel gerne auf Riesenschildkröten, um von dort aus ihre Jagdflüge zu starten. Aber dass sich der Panzer unserer Ägyptischen Landschildkröten – immerhin eine der kleinsten Schildkrötenarten überhaupt – zum Lieblingsplatz für Echsen entwickelt, hat uns doch sehr überrascht“.

Den Schildkröten macht das Verhalten ihrer Mitbewohner übrigens nicht aus, sie bleiben ruhig und setzen ihren täglichen Aktivitäten fort. Beim nächsten Zoobesuch lohnt sich also ein Blick in das Terrarium im Afrikahaus. Vielleicht sind dort die Schwarzen Hardune dabei zu beobachten, wie sie ihre private „Wärmequelle“ nutzen.

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