Seltenes Klangerlebnis: Konzert für zwei Oboen und Orgel in der Mauritiuskirche
(fwu – 21.3.25) Am vergangenen Sonntag fand in der evangelischen Mauritiuskirche in Leimen ein Konzert im Rahmen der Reihe „Musik in der Mauritiuskirche“ statt. Barbara Obert und Susanne Roth-Schmidt an den Oboen sowie Michael A. Müller an der Orgel präsentierten ein Programm mit Werken aus Barock, Romantik und Moderne.
Die Kombination von zwei Oboen und Orgel ist selten. Die Oboen bringen eine klare, direkte Klangfarbe ein, während die Orgel mit ihrem breiten Spektrum an Registern unterschiedliche Klangräume schafft. Das Zusammenspiel ermöglicht sowohl harmonische Verschmelzung als auch kontrastierende Strukturen.
Den Auftakt bildete die Sonate B-Dur von Georg Friedrich Händel, eine für zwei Oboen und Basso continuo geschriebene Komposition mit vier kontrastreichen Sätzen. Es folgte das Präludium c-Moll op. 37 Nr. 1 von Felix Mendelssohn Bartholdy für Orgel. Das Stück basiert auf klaren Strukturen und entwickelt sich in einer linearen Dramaturgie.
Jan Dismas Zelenka war mit zwei Sonaten für zwei Oboen und Basso continuo vertreten. Seine Werke zeichnen sich durch dichte Kontrapunktik und harmonische Eigenständigkeit aus. Johann Gottfried Müthel wurde mit einer Fantasie für Orgel in g-Moll vorgestellt. Seine Musik, beeinflusst von Bach, enthält expressive Phrasierungen und freie Strukturen.
Ein zeitgenössisches Element brachte Michael Arcangelo Müllers Komposition „Sieben Schritte von E“ ein. Das Werk entwickelt sich aus einer modalen Phrygischen Struktur und durchläuft eine Reihe von Variationen, bis es in E-Dur endet. Den Abschluss bildete die Sonate in g-Moll von Johann Friedrich Fasch, die in mehreren Sätzen angelegt ist und zwischen langsamen und schnellen Passagen wechselt.
Das Publikum verfolgte das Konzert aufmerksam. Die Darbietung wurde mit freudlichem Applaus bedacht.
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