Seniorenreise der Stadt Leimen im Oktober 2019 zu den Herbstfarben am Gardasee

Kennst Du das Land, wo die Zitronen blühn? Beim Anblick des Gardasees sieht sich Goethe herrlich belohnt. Werden wir uns auch bezaubern lassen?

1.Tag: Bei 6°C starten wir am frühen Morgen mit unserem Fahrer Andreas /Fa. Hoffmann, unserem  Begleiterteam H. und H. Hinrichs und 44 reiselustigen SeniorInnen in Richtung Süden. Nach einer herzlichen Begrüßung aller, setzen wir den unterbrochenen Nachtschlaf fort. Zur traditionellen, sonntägl. Morgenandacht/ nahe Innsbruck sind dann alle wach und bei inzw. 10°C stimmen wir uns auf die kommenden Tage ein.

Während der Fahrt versorgt uns Andreas mit allem Wissenswerten rechts und links der Autobahn und Hanne H. mit Leckerlis. Noch rollt der Bus, aber dann- vor der letzten Autobahnausfahrt kommen wir in einen größeren Stau(Unfall), der sich nur langsam auflöst. Vorteil für Busreisende: WC ist an Bord, PKW-Fahrer stellen sich an den Zaun(Zaungäste?).

Mit erheblicher Verspätung erreichen wir unser Ziel, das Poiano Resort, in Garda. Große Überraschung: unsere Apartments liegen am Hang und sind nur über etliche Treppen oder einen ansteigenden Weg erreichbar. Freundliche Hotelangestellte mit Caddys und Shuttle-Bus übernehmen den Transport von Hotelgästen und Gepäck.

Nach kurzer Begutachtung der Apartments mit Balkon/Terrasse, sind wir überwältigt von dem wunderschönen Blick auf den Gardasee! Dann setzt die Völkerwanderung zum Abendessen im Restaurant des Haupthauses ein. Der Zugang erfolgt über die Treppen/Weg und jetzt stehen keine Caddys zur Verfügung.

Vorbei an der Rezeption und der Bar mit etlichen Sitzecken, gelangen wir in den Speisesaal(Kantine?) mit den verschiedenen Buffet-Stationen. Das Angebot ist groß und vielfältig-Auswahl an Obst und Dolci  (Desserts) ist Spitze, aber der Weg ist weit, vor allem für Gäste mit körperlichem Handicap! Nach dem Abendessen machen wir alle noch einen Verdauungsspaziergang… zu unseren Apartments!

2.Tag: Nach unserem morgendlichen Fitness-Programm(Treppenlauf zum Frühstück und zurück), treffen wir auf Christine (örtl.Reiseleiterin), die uns heute auf der Fahrt entlang der östllichen  Gardesana(Uferstraße) begleitet. In Cisano/Ortsteil von Bardolino an der Olivenriviera, besuchen wir das Ölmuseum(erstes seiner Art in Italien)und verfolgen im Stehen eine Videodokumentation über die Geschichte der Olivenölgewinnung.Eine interessante Ausstellung mit zahlreichen Exponaten rund um das Olivenöl und ein Verkaufsladen schließen sich an.

Im Bus erfahren wir von Christine: der Gardasee(lacus benacus), größter See Italiens-im Norden die Alpen, im Süden die Po-Ebene-, umgeben von Palmen, Oleandern, Olivenbäumen und Weinhängen, grenzt an die Regionen-Lombardei, Trentino-Südtirol und Venetien. Der Monte Baldo, mit über 2000 m das höchste Bergmassiv des Sees, trennt das Ostufer vom Etschtal. Vorbei an Lazise mit den zinnengekrönten Ringmauern und Türmen seiner Festungsanlage, erreichen wir Sirmione, dessen histor. Zentrum auf einer Halbinsel liegt.

Die Scaligerburg mit großem Hafenbecken und einer Ringmauer schließt das Städtchen vom Festland ab. Noch bevor die zahlreichen Tagesausflügler einfallen, erwandern wir das Terrain.Über die Fußgängerbrücke bei der Burg gelangen wir in die
Altstadt mit ihren engen Straßen und Gassen, Boutiquen und Cafés.Wir entdecken die Kirche Santa Maria Maggiore (15.Jhdt.),deren Äußeres eher schlicht ist. Inmitten von Oliven-und Zypressenhainen liegt malerisch auf einem Hügel die kleine Kirche San Pietro in Mavino (8.Jhdt.) mit seltenen Fresken. Bei einem Nachmittagskäffchen in einer ruhigeren Seitengasse, genießen wir die Sonne und amüsieren uns über die Eiswaffelhörnchen in XXL-Form.

Auf dem Rückweg zum Bus treffen wir den Teil der Gruppe, der sich für eine Mini-Bootstour um die Halbinsel entschieden hat. Alle berichten begeistert von dem einzigartigen Blick auf die Scaligerburg, die einstige Villa von Maria Callas und die Grotte des Catull. Aber das Highlight ist wohl doch eher das Erlebnis in einem der Boote, dessen Bootsführer mit Erlaubnis seiner Fahrgäste, seinen leistungsstarken Motor(500 PS) voll aufdreht und damit für einen richtigen Adrenalin-Kick sorgt.

Ein Unterschied im Aussehen(Gesichtsfarbe) zwischen den Adrenalin-Junkies und den Fahrgästen  im zweiten Boot, ist nicht auszumachen! Auf der Rückfahrt machen wir noch Halt in Peschiera mit einer mittelalterlichen, von Wasserkanälen durchzogenen Altstadt, die innerhalb einer imposanten Festung (UNESCO-Weltkulturerbe) liegt. Das malerische Städtchen lädt zum Bummeln (weniger Touristen) und Einkaufen(Spezialitäten)ein.

Wieder am Hotel und nach kurzer Erholungsphase im
Apartment, nutzen einige die Zeit bis zum Abendessen zu einem Streifzug durch die Hotelanlage, die sehr weitläufig(60 ha) und auch hügelig ist. Es wird viel geboten! Wir sind beeindruckt, mögen uns aber nicht vorstellen, wie es hier in der Hauptsaison aussieht! Bei einem Apéritif nach Wahl genießen wir auf der Hotelterrasse den faszinierenden Sonnenuntergang, bevor uns dann zum Abendessen eine unliebsame Überraschung erwartet: die Hotelleitung hat unserer Reisegruppe andere Tische zugewiesen und damit die Sitzordnung vom Vorabend völlig durcheinander gebracht!

Wir haben es ü b e r l e b t!

3.Tag: Ausflug zum Iseosee. Mit Christine an Bord geht es vorbei an Desenzano durch das Val Camonica, das mit seinen praehistorischen Felsgravuren UNESCO-Weltkulturerbe ist, Richtung Brescia zum Iseosee. Angesichts der grasenden Kühe am Straßenrand, merkt Christine an: e i n e Kuh macht muh, viele Kühe machen Mühe! Der Iseosee liegt inmitten von Bergen und grenzt an die Po-Ebene. Mittelpunkt des Sees ist die Monte Isola(Berginsel,415m hoch), größte Insel in einem europ.Binnengewässer. Weitere Inseln im See: Isola di Loreta und Isola di San Paolo, beide im Privatbesitz der Waffenhersteller-Dynastie Beretta. Berühmt geworden ist der See vor allem durch die Floating Piers, einer temporären Installation von Christo und Jeanne Claude im Juni  2016.

Auf, mit orangefarbenem Stoff bespannten, schwimmenden Stegen(16 m breit) konnte man von Sulzano aus die Monte Isola und die Isola di San Paolo erreichen. Sehenswerter Dokufilm Christo-Walking on Water(April 2019). Übrigens , keine(r) der Mitreisenden hat nasse Füße bekommen, es ist aber auch niemand trockenen Fußes über das Wasser gelaufen! An den See grenzt
das Weinbaugebiet Franciacorta, ein Paradies für Schaumweinfreunde( Spumante Franciacorte vergleichbar mit dem frz. Champagner). Am Nachmittag besuchen wir Salò, die größte Stadt am Westufer des Gardasees mit der längsten Uferpromenade. Hier findet das Internat.Sommerfestival der Violinenmusik statt, gewidmet einem Sohn der Stadt und Erfinder der Violine, Gasparo da Salò.

Die Altstadt mit zahlreichen Delikatessenläden und Designermodeshops lädt zum Flanieren und Fotografieren ein. Salò war wohl immer etwas wohlhabender als die umliegenden Fischerdörfer. Schönstes Jugendstilgebäude am See ist die Villa Laurin/zeitweise Residenz von Mussolini, heute edles Hotel). Nach der Rückkehr ins Hotel Stufenland und einer kurzen Verschnaufpause freuen wir uns schon auf das Abendessen. Heute gibt es keine unliebsame Überraschung, das Buffet ist wieder einladend und die Auswahl groß.

4.Tag: Ausflug ins Val di Tenno, ein romantisches Tal mit malerischen, alten Weilern, zum Tennosee, eingebettet in eine nahezu unberührte Naturlandschaft am Fuße des Monte Misone. Der leuchtende, fast kreisrunde Bergsee(570m ü.M.) mit seinem smaragdgrünen Wasser und dem ihn umgebenden dichten Nadelwald, ist sicher ein Ort, an dem man die Seele baumeln lassen kann. Ein frischgepflücktes vierblättriges Kleeblatt soll mir Glück bringen! Der nächste Stopp ist am Ballino Pass(755 m), wo wir den Vino Santo, einen Dessertwein aus dem Valle die Laghi, verkosten können. Er wird hergestellt aus Nosiola-Trauben, die „von der trockenen Luft des Ora del Garda(Wind) gestreichelt“ werden!

Gute Einstimmung auf das Nachmittagsprogramm/ Besuch einer Grappabrennerei. Tolles Motiv für Fotografen ist der Toblinosee mit seinem mittelalt. Schloß und kleinen Park. Mediterranes Klima und alpiner Charme, die vielen Weinberge, Zitronen-und
Olivenbäume machen diesen See auch zu einer bezaubernden Kulisse für Hochzeitevents. Apropos, beim Auftauchen eines Schwanenpaares erklärt Christine, daß Schwäne ein Leben lang zusammenbleiben, darauf eine Mitreisende, hätte ich doch bloß einen Schwan geheiratet…

Weiter geht es an Comano-Terme und der Kunststadt Trient vorbei zur Grappabrennerei Marzadro(seit 1949 in Familienbesitz). Bei einem geführten Rundgang lernen wir die verschiedenen Produktionsphasen kennen und besichtigen den Saal der Destillierkolben, die verschiedenen Lagerzonen und die Alterungssäle (des Grappa). Besonderen Eindruck macht die anschließende Verkostung der verschiedenen Grappasorten und Liköre mit Trentiner Grana-Käse, Brot/Grissini und Olivenöl. Erwähnenswert ist der Grappa Le Diciotto Lune(Auswahl der besten Trentiner Trester). Im modernen, großzügigen Verkaufsraum werden so einige Mitreisende fündig, sei es Eigenbedarf oder Mitbringsel.

5.Tag: Ausflug nach Bergamo mit seiner Città Bassa(moderne Unterstadt mit Flaniermeile) und der Città Alta (histor.Altstadt). Von der Unterstadt geht es mit der Standseilbahn zur Piazza delle Scarpe, wo einst die Schuhmachergilde ihren Sitz hatte. Durch die mittelalterliche Altstadt, umgeben von venezianischen Stadtmauern, auf einem Hügel liegend, führt uns heute Frau Tedesco.
Wir bummeln zur zentralen Piazza Vecchia, wo wir auf den Palazzo della Ragione(Justizpalast und Sitz der Verwaltung), die Bibliothek(weißer Palast gegenüber) und den Contarini-Brunnen(in der Mitte)treffen. Gleich neben der Piazza del Duomo besichtigen wir die Basilika Santa Maria Maggiore, die Colleoni-Kapelle und das Baptisterium. All diese Baudenkmäler beeindrucken schon von außen durch ihre Größe und aufwendigen Bildhauereien, doch ihre Schätze im Inneren sind eine wahre Pracht in Farbe und Gold (Intarsienarbeiten des Renaissanc-Künstlers LOTTO, Gobelins, Bilder, Fresken, das Grabmal von Donizetti u.v.m.) Unbeschreiblich!

Wir schlendern noch durch die malerischen Winkel der Oberstadt, bevor wir uns im amerikanischen Café,gleich neben der Standseilbahn, niederlassen. Dort machen wir unsere erste Erfahrung mit dem Coperto, einer Art Servicegebühr für das Gedeck pro Person!Vielleicht auch für die Atemluft? Von der Terrasse des Cafés haben wir einen wunderbaren Ausblick in die Po-Ebene und auf die Unterstadt. Hätten Sie’s gewußt? In Bergamo wurde das berühmte Stracciatella-Eis kreiert (Gelateria Marianna).

6.Tag: Oft sind wir schon an Garda vorbeigefahren, doch heute ist Markttag und wir haben Freigang. Das Bummeln bzw.Schieben über den riesigen Wochenmarkt mit vielen Angeboten hat sich schnell erledigt. Garda hat mehr zu bieten, eine vielseitige Vegetation, viele romantische Ecken in der Altstadt mit ihren kleinen Läden und schicken Boutiquen, einen kleinen Hafen und eine weitläufige Uferpromenade(heute jedoch von Marktständen belegt). Am Ortseingang, hinter Mauern verborgen, steht die Villa Albertini, ein schloßähnliches Gebäude, dessen Fassade durch eine auffällige Farbgebung in kräftigen rot und gelb-Tönen, nicht zu übersehen ist(Besichtigung nicht möglich).

Mittags treffen wir uns zur gemeinsamen Bootsfahrt mit Christine am Hafen.Vom Wasser aus haben wir einen wunderbaren Blick auf Garda, den markanten Aussichtsfelsen Rocca di Garda, die Halbinsel San Vigilio, Bardolino und Lazise, wo wir an Land gehen. Am Hafenbecken gibt es viele Cafés und Restaurants und Touristen. Wir spazieren zum weiß-rosa gepflasterten Marktplatz und flanieren durch verwinkelte Gässchen mit edlen Boutiquen und bewundern den prächtigen Blumenschmuck an den Häusern. Lazise ist einer der ältesten Orte am See und eine typische Festungsstadt der Scaliger (Burganlage ist noch fast vollständig erhalten).

Auf der Rückfahrt schleicht sich schon ein bißchen Wehmut ein, denn es ist unser letzter Abend. Ein letzter Apérol Sprizz auf der Hotelterrasse, ein letzter wunderschöner Sonnenuntergang über dem Gardasee, ein letztes gemeinsames Abendessen…

7.Tag: Rückreise-pünktlicher Start bei 11°C – erwarteter Stau vor dem Gotthard-Tunnel – neben Anekdoten und Leckerlis und selbstgebranntem Mirabellenschnaps ist ein besonderes Highlight das selbst verfasste und vorgetragene Reisegedicht von Sieglinde S. Last, but not least, geht mein Dank an unseren Fahrer Andreas und das Ehepaar Hinrichs, die uns diese erlebnisreichen Urlaubstage ermöglichten, und auch an alle Mitreisenden, die gute Laune im Reisegepäck mitführten!

Arrivederci, Margit Wagner

Bild von Bernd Hildebrandt auf Pixabay

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