Sommerhitze bringt Wasserknappheit mit sich – Jetzt sind Fische in Gefahr
(rnk) In vielen Flüssen und Bächen im Rhein-Neckar-Kreis wird das Wasser knapp. Darauf weist das Wasserrechtsamt im Rhein-Neckar-Kreis hin. Weil es seit vielen Tagen nicht ausreichend geregnet hat, sinken vielerorts die Wasserstände und die Wassertemperaturen steigen. Die Folge: Der Lebensraum vieler Wassertiere wird stark eingeengt. „Vor allem für die Fische kann die Situation mittlerweile kritisch werden“, erläutert die Leiterin des Wasserrechtsamts, Margarete Schuh. Daher sei es nicht zulässig, Wasser zur Bewässerung landwirtschaftlicher Flächen oder Gärten aus Bächen zu entnehmen, die über kein ausreichendes Wasserdargebot mehr verfügen.
Kleine Bäche besonders betroffen
Überdies appelliert das Landratsamt an alle Anlieger, in der nächsten Zeit auf Wasserentnahmen auch für häusliche Zwecke zu verzichten. Betroffen sind im Rhein-Neckar-Kreis nahezu alle Gewässer, besonders aber die kleineren Bäche. Ein Blick auf die Pegelstandskarte der Hochwasservorhersagezentrale Baden-Württemberg unter www.hvz.baden-wuerttemberg.de zeigt, dass große Teile des Bundeslandes vom Niedrigwasser betroffen sind. „Zwar haben wir im Rhein-Neckar-Kreis in diesem Jahr glücklicherweise relativ hohe Pegelstände“, so Schuh, „für viele Flüsse, Bäche und Gräben gilt das aber leider nicht. Der Regen der letzten Wochen hat mengenmäßig nicht ausgereicht, um dort die Wassermenge oberhalb der kritischen Marken zu halten“, berichtet die Amtsleiterin. Eine wesentliche Entschärfung der Lage sei bislang nicht in Sicht, denn die erwarteten Niederschlagsmengen werden weiterhin insgesamt eher gering sein, schätzt man im Landratsamt die Lage ein. Und auch die Temperaturen werden in den nächsten zwei Wochen voraussichtlich hochsommerlich bleiben. „In solch einer Situation macht es sich schon bemerkbar, wenn an mehreren Stellen Wasser abgepumpt wird“, erklärt Schuh. Unter normalen Umständen sei das kein Problem.
Fische in Gefahr
Die Wasserentnahmen im Rahmen des Gemeingebrauchs oder aber im Rahmen einer wasserrechtlichen Erlaubnis gelten aber nicht mehr, wenn kein ausreichendes Wasserdargebot mehr zur Verfügung steht. An einigen Stellen ist der Mangel für die Wasserlebewesen bereits existenziell bedrohlich. Vor allem in begradigten Wasserläufen fließt das Leben spendende Nass sehr schnell ab und es bleiben keine Nischen und Unterschlupfmöglichkeiten mehr übrig. Auch heizt sich das Wasser dadurch stärke auf. 23 Grad Celsius sind in diesen Tagen keine Seltenheit. Für die Fische und andere Tiere sind das auf Dauer extreme Bedingungen.
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