Sonntag, 12. Juni: Großes Gala-Doppelkonzert zum Nußlocher Stadtjubiläum
Musikverein Nußloch und Stadtkapelle Wiesloch bringen musikalischen Glanz in die Olympiahalle Nußloch.
Zum 1250-jährigen Jubiläum der Gemeinde Nußloch haben sich der Musikverein Feuerwehrkapelle 1875 Nußloch e.V. und die Stadtkapelle Wiesloch ein musikalisches Hightlight einfallen lassen. Wir haben uns mit den beiden Vorständen Thomas Fellhauer (MVFK Nußloch) und Horst Kummerow (SK Wiesloch) im Doppelinterview unterhalten:
Stellen Sie zunächst bitte einmal vor!
H.K.: Ich bin Horst Kummerow. Ich bezeichne mich gerne als „Wieslocher mit Wohnsitz Nußloch“ weil ich seit 35 Jahren in Nußloch lebe; mich aber musikalisch und kulturell vorwiegend in meiner Heimatstadt Wiesloch engagiert habe. So habe ich als Vorsitzender der Stadtkapelle Wiesloch in den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts mit den Grundstein gelegt für einen erfolgreichen Aufbau der Stadtkapelle Wiesloch und auch die ganze Zeit dort musiziert. Zu Beginn meiner musikalischen Laufbahn war ich zusätzlich ca. 10 Jahre bei der Feuerwehrkapelle Nußloch aktiv.
T.F.: Ich bin Thomas Fellhauer (mit der Blasmusik bin ich als Enkel von Edwin Sickmüller (Tuba) von Beginn an aufgewachsen). Seit zwischenzeitlich 27 Jahren bin ich Musiker bei dem Musikverein Feuerwehrkapelle Nußloch. Zudem seit Anfang 2013 auch 1. Vorsitzender des Musikvereins Feuerwehrkapelle und führe seit diesem Zeitpunkt mit der Unterstützung der Vorstandschaft und den Mitgliedern den Verein als großes „Team“. So macht die Zusammenarbeit richtig Spaß. Weiterhin bin ich schon seit über 15 Jahren Musiker bei der Nußlocher Band „Mondspritzer“.
Wie kam es zu diesem Doppelkonzert?
H.K.: Ich bin (wieder einmal) Vorsitzender der Stadtkapelle Wiesloch und es war mir ein besonderes Anliegen mit der Stadtkapelle Wiesloch in einem Konzert in Nußloch aufzutreten. Dies auch um die Verbundenheit mit dem Musikverein Feuerwehrkapelle Nußloch anlässlich des Nußlocher Gemeindejubiläums zu zeigen und um den Nußlocher Bürgerinnen und Bürger, mit einem sehr großen Potential an Blasmusikern, die Bläsermusik in einem etwas anderen Rahmen näher zu bringen.
T.F.: Wir haben den Vorschlag von Horst Kummerow dankbar angenommen, weil wir damit einen besonderen Beitrag zur 1250 Jahrfeier der Gemeinde Nußloch leisten können. Wir wollten damit auch die Chance nutzen im Rahmen eines Konzertes zusammen mit einem großen Orchester die Olympiahalle in einen Konzertsaal umzuwandeln.
Stellen Sie Ihre Orchester bitte vor!
T.F.: Der Musikverein Feuerwehrkapelle Nußloch blickt auf eine 141jährige Geschichte zurück. Wenngleich die letzten Jahre durch einen Umbruch im Verein geprägt waren sieht sich der Musikverein Feuerwehrkapelle für die Zukunft gut aufgestellt. Sei es durch die Kooperation im Rahmen der musikalischen Ausbildung mit der Musikschule Südliche Bergstraße, oder aber, dass auf einer soliden Basis im März 2016 die Jungmusiker des Vereins wieder in eine Jugendkapelle zusammengeführt werden konnten, für die Torsten Müller die musikalische Leitung hat. Das Gesamtorchester besteht aus rund 35 Musikerinnen und Musikern unter der Leitung von Stanislav Klimov. Dabei wird immer Wert darauf gelegt, die Gäste bei den Auftritten mit einem möglichst breiten musikalischen Spektrum zu unterhalten. Auftritte bei befreundeten Kapellen, bei Veranstaltungen der Gemeinde, Auftritte bei Nußlocher Vereinen und Veranstaltungen sowie die eigenen Veranstaltungen incl. Konzert rundes das Jahresprogramm ab.
H.K.: Die Stadtkapelle Wiesloch ist ein Blasorchester mit rd. 60 Musikerinnen und Musiker und feiert in diesem Jahr ihr 120jähriges Bestehen. Das Repertoire der Stadtkapelle Wiesloch umfasst alle Ausdrucksformen welche die Bläsermusik bietet. Die Stadtkapelle Wiesloch ist in allererster Linie ein leistungsorientiertes Konzertorchester. Die Spezialität „der Wieslocher“ ist die Darbietung von klassischen und zeitgenössischen Kompositionen bis zur höchsten Leistungsstufe. In den Wertungsspielen auf regionaler Ebene war die Stadtkapelle Wiesloch in den letzten vier Jahrzehnten äußerst erfolgreich. Vier CD´s geben Zeugnis von einem außerordentlich vielfältigen und produktiven Musikschaffen. Auftritte in Funk und Fernsehen runden das Erscheinungsbild der Stadtkapelle Wiesloch ab. Als Botschafter der Stadt Wiesloch war die Stadtkapelle nicht nur in Deutschland sondern auch in Frankreich, England, Ungarn, Südtirol, USA unterwegs.
Welche Kontakte bestehen den zwischen beiden Orchestern?
H.K.: Wie schon erwähnt war ich 10 Jahre in Nußloch aktiv. Ich spielte bei der damaligen Feuerwehrkapelle als Nachfolger von Phillipp Braun zunächst die kleine Trommel (mit August Roth an der großen Trommel) um dann fast ein Jahrzehnt mit dem kombinierten Schlagzeug bei den Auftritten der Feuerwehrkapelle dabei zu sein. Besondere Erinnerungen habe ich an die Auftritte beim KCN und an die Begleitung der legendären „Deichseles Buwe“ vom MGV 1867 bei ihren Auftritten beim KCN. Ich bin förderndes Mitglied beim Musikverein und dem Verein auch durch Verwandtschaft (Schwager und Neffen) sehr verbunden.
T.F.: Zwischen beiden Orchestern bestand seit den sechziger Jahren eine intensive personelle Verbindung. Damals zählten Josef „Seppl“ Ziegler (Klarinette), Albert Rensch (Tenorhorn), Wolfgang Fertig (Tuba) alle aus Nußloch zum „Stammpersonal“ der Stadtkapelle Wiesloch. In der anderen Richtung wirkten Gerhard Hecker (Flügelhorn), Ferdinand Ehler (Trompete) und eben Horst Kummerow und sein Bruder Heinz (Tenorhorn) aus Wiesloch bei der damaligen Feuerwehrkapelle mit. Die Verbindung hat gewissermaßen Tradition und schließlich war unser Seppl Ziegler in der Zeit von 1972 bis 1977 Dirigent der Stadtkapelle Wiesloch.
Was erwartet die Zuhörer beim Gala-Doppelkonzert?
T.F.: Ein Programm, ja ein musikalisches Spektakel, bei dem die Vielfalt der musikalischen Ausdrucksformen und Kompositionen in einer Art zum Ausdruck kommen wird, die man in Nußloch so noch nicht gehört und gesehen hat. Neben den Einzeldarbietungen der beiden Orchester, werden im zweiten Teil des Konzertes beide Orchester zusammen ein großes Blasorchester mit ca. 100 Musikerinnen und Musikern bilden, das von der Polka, über Märsche bis hin zu Rock-Pop-Titeln alles bieten wird. Der Musikverein Feuerwehrkapelle wird die Gäste unter anderem mit „James Bond Cinema Spectaculars“ in den die Welt des Doppel-Null Agenten entführen oder mit „Let me Entertain You“ die größten Hits von Robbie Williams darbieten. Hier wird auch einer der Sänger des Musikverein Feuerwehrkapelle, Michel Neff, sein Können zeigen.
H.K.: Die Stadtkapelle Wiesloch wird die Höhepunkte aus ihrem Ende April im Wieslocher Palatin dargebotenen Jubiläumskonzert zum Besten geben. Neben einer Auftragskomposition der Stadtkapelle Wiesloch unter dem Titel „Venatio Palatina“ (Rhapsodie über „Der Jäger aus Kurpfalz), wird mit den „Armenischen Tänzen“ des amerikanischen Komponisten Alfred Reed ein musikalisch anspruchsvolles aber nicht minder unterhaltsames Standardwerk der symphonischen Bläsermusik zum Vortrag kommen. Auch die beiden Sänger der Stadtkapelle Tine Groß und Kai Schmidt-Eisenlohr (ein Wieslocher der in Nußloch erfolgreich Handball gespielt hat) werden mit Rock-Pop-Nummern zum Gelingen des Konzertes beitragen.
T.F.: Für den gemeinsamen Konzertteil halten wir uns noch etwas bedeckt, es soll einige musikalische Überraschungen geben.
Wann und wo ist das Konzert und wo gibt es Eintrittskarten?
T.F.: Das Konzert findet im Rahmen der Feierlichkeiten zum 1250-jährigen Jubiläum der Gemeinde Nußloch statt. Schirmherr ist Bürgermeister Karl Rühl.
Der Termin ist am Sonntag, 12. Juni 2016 ab 17 Uhr in der Olympiahalle Nußloch. Eintrittskarten gibt es im Vorverkauf für 10,– € bei der Volksbank Kraichgau in Nußloch und für 12,– € an der Abendkasse. Für das leibliche Wohl vor dem Konzert, in der Pause und nach dem Konzert ist selbstverständlich gesorgt.
H.K.: Wir laden alle Nußlocher Bürgerinnen und Bürger sowie die Blasmusikinteressierten aus der Region zu diesem außergewöhnlichen Konzertereignis herzlich ein die Blasmusik einmal von einer anderen Seite kennen und ggf. schätzen zu lernen. Wir freuen uns gemeinsam über einen zahlreichen Besuch.
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