Storchenkolonie im Zoo Heidelberg wächst – Erkennungsringe für Jungtiere
(zoo – 8.6.22) Die wilden Weißstörche kehren jedes Frühjahr in den Zoo Heidelberg zurück, um im Sommer hier ihre Jungen großzuziehen. Die Eltern umsorgen fürsorglich den diesjährigen Nachwuchs, der von Tag zu Tag kräftiger wird. Diese Woche konnten die ersten Jungstörche im Zoo Heidelberg mit Erkennungsringen versehen werden. Durch die Beringung sammeln die Vogelkundler wertvolle Informationen, die ihnen helfen, die gefährdeten Vögel zu schützen, ihre Flugrouten nachzuvollziehen oder ihre Lebensweise zu erklären.
Für die Beringung arbeitet der Zoo Heidelberg eng mit dem Storchenbeauftragten der Region, Helmut Stein, zusammen. Sein Arbeitsplatz liegt in luftiger Höhe: Damit Herr Stein die Ringe an den Storchenbeinen anbringen kann, muss er ganz nah an die Nester ran. Das ist nicht immer einfach; oftmals muss ein Hubsteiger zum Einsatz kommen. Ist Herr Stein oben an einem Nest angekommen, drücken sich die Jungtiere tief in das Nest, während die Elterntiere das Geschehen aus sicherer Entfernung beobachten. Das eigentliche Beringen geht schnell und ohne größere Auswirkungen auf die Störche vonstatten: Der Ring wird sorgsam an das Storchenbein „geclipst“.
Anhand dieses Erkennungsrings können die Experten jeden Vogel eindeutig identifizieren. Durch Sichtungen und Beobachtungen erhalten die Vogelkundler auf diesem Weg Informationen über ihre Lebensweise oder über die jeweils bevorzugten Flugrouten. Zudem lässt sich erkennen, welche Brutplätze die Störche regelmäßig anfliegen. Für diese Areale können dann Schutzmaßnahmen vor naturzerstörenden Eingriffen entwickelt werden, um den Störchen einen geschützten Ort für die Jungenaufzucht zu bieten.
Bei seinem Blick ins Storchennest nutzte der Storchenbeauftragte die Gelegenheit, um die Anzahl der jungen Weißstörche zu ermitteln. Aufgrund des guten Wetters sind dieses Jahr besonders viele Jungstörche geschlüpft. Insgesamt sind 33 Nester besetzt, die Zahl der Jungtiere wird auf rund 70 Stück geschätzt. Von diesen konnten 34 Jungvögel beringt werden, die übrigen jungen Störche sitzen in Nestern außer Reichweite von Herrn Stein und dem Hubsteiger. Wie viele Küken letztendlich erfolgreich aufwachsen werden und am Ende des Sommers in den Süden ziehen, wird sich noch zeigen. Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann sagt: „Wir freuen uns, dass so viele Jungstörche im Zoo groß werden und hoffen, dass sie den Bestand der Störche in der Region weiter erhöhen werden“.
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