Straßenbahn Linie 23 bis Friedhof: Lieb, teuer und mit ungenauer Abrechnung
(fwu – 30.12.22) Zu den Standortvorteilen Leimens gehört die gute Anbindung an den Öffentlichen Personen-Nahverkehr, insbesondere durch die Straßenbahn Linie 23, die bis zur Endhaltestelle Leimen Friedhof reicht. Allerdings ist dies ein durchaus teures Unterfangen, dass sich ab 2023 mit 8,80 € pro gefahrenen Kilometer im Leimener Haushalt niederschlägt. Eine Erhöhung des bisherigen Preises von 7,46 € um immerhin 17,5 Prozent. Trotzdem genehmigte der Leimener Gemeinderat die Erhöhung bei zwei Gegenstimmen (Stadträte Feuchter und Lindenbach) und einer Enthaltung (Stadtrat Hahn), da die Straßenbahnanbindung alternativlos für Leimen ist.
Allerdings sparten die Wortmeldungen zu diesem Thema nicht mit deutlicher Kritik in Richtung RNV. Es wurde moniert, dass die Bahn-Fahrkilomenter ab der Haltestelle Rohrbach-Süd bis Leimen-Friedhof berechnet werden, obwohl eine nicht unerhebliche Anzahl Fahrgäste ein Ziel auf Heidelberger Gemarkung haben, wo der Mc Donald angesiedelt ist. Die Kosten trägt dann Leimen und den Verpackungsmüll gibt es oft noch ärgerlicherweise obendrauf, so ein Gemeinderat.
Weiter bemängelt wurde, dass bei Verspätungen Bahnen nicht bis zum Friedhof fahren sondern vorher am Kurpfalz-Centrum die Fahrtrichtung wechseln. Dies würde in der Kilometerabrechnung bisher nicht automatisch berücksichtigt und es stelle sich die Frage, ob solche Fehlkilomenter nicht aus den digital vorliegenden Daten ermittelt und herausgerechnet werden können.
Es komme sogar vor, dass Bahnen der Linie 23 tatsächlich nur bis Rohrbach-Süd fahren und dort dann die nach Leimen wollenden Fahrgäste strandeten. Gemeinderätin Britta Kettenmann berichtete, dass sie schon mehrfach ihre in Heidelberg zur Schule gehende Tochter dort hätte mit dem Auto abholen müsse.
Gemeinderat Bruno Lindenbach aus Lingental kritisierte für den Bereich OPNV besonders die Tatsache, dass allmorgendlich mehrere Busse mit der Aufschrift „Leerfahrt“ durch Lingental fahren, während dort Fahrgäste – darunter viele Kinder – auf einen Bus warten. Diese Handhabung sei nicht nachzuvollziehen.
Oberbürgermeister Hans Reinwald nahm die berechtigte Kritik bzgl. Linie 23 auf und sicherte zu, dass sich die Stadt bezüglich der digitalen Auswertung der Fahrdaten und Fahrkilometer an die RNV wenden werde, um eine genaue Abrechnung zu erreichen. Er appellierte an die ÖPNV-Nutzer, Abweichungen vom Fahrplan (nicht angefahrene Haltestellen) an die Stadt zu melden, damit man dies gegenüber dem Leistungserbringer monieren könne.
Ihre lokale Internetzeitung für Leimen, Nußloch, Sandhausen
Kurz-URL: https://leimenblog.de/?p=156995