Strukturen und Entwicklungen der Gesundheits-Einrichtungen des Kreises
(bs – 15.2.15) Fast alle Mitglieder der CDU-Kreistagsfraktion konnte ihr Vorsitzender Bruno Sauerzapf im Konferenzraum der GRN-Klinik Schwetzingen zu einem Gespräch mit Rüdiger Burger, dem Geschäftsführer der Gesundheitseinrichtungen des Rhein-Neckar-Kreises begrüßen und freute sich über die sehr gute Resonanz: „Die GRN gGmbH bewegt rund 40 Prozent des Kreishaushaltes und obwohl wir bestimmte Aufgaben in diese Gesellschaft ausgegliedert haben, ist es uns angesichts dieses Volumens sehr wichtig, sie immer im Blick zu behalten.“
Burger erläuterte zunächst die Struktur und die Teilbereiche seiner Gesellschaft, die neben den vier Krankenhausstandorten in Schwetzingen, Sinsheim, Weinheim und Eberbach auch für die Betreuungszentren in Sinsheim und Weinheim, die Seniorenzentren in Nußloch und Schwetzingen sowie die drei Kliniken für geriatrische Rehabilitation in Sinsheim, Weinheim und Schwetzingen verantwortlich ist und inklusive ihrer Tochter, der GRN Service GmbH knapp 3000 Beschäftigte hat.
Pflegeausbildung bei GRN
Zusammen mit dem Psychiatrischen Zentrum Nordbaden werden in der zweiten Tochter, der Bildungszentrum Gesundheit Rhein-Neckar GmbH, Gesundheits- und Krankenpfleger ausgebildet. Eine interessante Perspektive, insbesondere für Menschen, die sich nach einer Familienpause beim beruflichen Wiedereinstieg neu orientieren wollen, ist die einjährige Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegehelferin, die Assistenzaufgaben im pflegerischen und im hauswirtschaftlichen Bereich in stationären, tagesklinischen oder ambulanten Einrichtungen im Gesundheitswesen umfasst und zugleich den Zugang zur 3-jährigen Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege ermöglicht.
Gesundheitsleistungen in schwierigem finanziellem Umfeld
Eine besondere Herausforderung seien für die GRN-Kliniken die vielen ambulanten Notfälle, deren Anzahl im Jahr 2013 mit über 45.000 deutlich über der Zahl der stationären Patienten lag. „Durch die pauschale Vergütung mit 32 Euro können diese niemals kostendeckend behandelt werden“, klagte Burger und ging auf die Kostendämpfungspolitik ein, die bereits seit 1993 dazu führe, dass die Kosten des Gesundheitssystems nur in dem Maße steigen dürfen, wie die beitragspflichtigen Einnahmen der Krankenkassen, „obwohl das eine mit dem anderen überhaupt nichts zu tun hat“. Sehr problematisch sei auch die Finanzierung der geriatrischen Rehabilitation. Obwohl dieses Angebot dazu führt, dass rund neun von zehn Patienten, deren Durchschnittsalter bei 85 Jahren liegt, nach einem akuten Krankenhausaufenthalt wieder in die eigenen vier Wände entlassen und nicht zum Pflegefall werden, wodurch sich deren Lebensqualität erheblich verbessert und außerdem im System viel Geld gespart wird, zahlen die Kassen nur noch maximal 21 Tage, weswegen auch dieser Bereich für die GRN nicht kostendeckend zu betreiben sei.
Bestandsgarantie für geriatrische Rehabilitation und Klinikstandort Eberbach
Die CDU-Kreisräte zeigten sich einig, dass der Aufrechterhaltung der geriatrischen Rehabilitation trotz deren Defizite mit Blick auf die alternde Gesellschaft eine große Bedeutung zukomme und sprachen sich für eine Bestandsgarantie aus. Sollte man zukünftig zu dem Ergebnis kommen, dass ein anderer Träger das Angebot wirtschaftlicher erbringen könne, müsse gewährleistet sein, dass sich dies nicht zulasten von Qualität und Umfang auswirke. Ein klares Bekenntnis gaben die CDU-Kreisräte auch zum Erhalt des Klinikstandorts Eberbach ab. Erst vor kurzem hätten die parlamentarische Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium Annette Widmann-Mauz (CDU) und die baden-württembergische Sozialministerin Katrin Altpeter (SPD) erklärt, dass sie bei der Krankenhausplanung Entfernungen nicht in Kilometern, sondern in Minuten Fahrzeit definieren wollen und das nächstgelegene Krankenhaus innerhalb einer halben Stunde erreichbar sein soll, erläuterte Burger. Die CDU-Kreisräte sahen sich in ihrer Haltung bestätigt. Der Erhalt des Krankenhauses in Eberbach, das medizinisch sehr gut aufgestellt und nur aufgrund der zu geringen Einwohnerzahl seines Einzugsbereiches defizitär sei, „ist mit Blick auf die Versorgungssicherheit im ländlichen Raum geboten“, brachte es Sauerzapf auf den Punkt.
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