Sturmtief Antonia trifft Zoo hart – Gebäudeschaden bei Riesenschildkröten
(Zoo – 22.2.22) In der Nacht zum Montag ist Sturmtief Antonia über Heidelberg gezogen und hat den Zoo nicht verschont: Ein über 10 Meter langer und rund 50 cm dicker Ast ist gebrochen und auf das Dach des Schildkrötenhauses gefallen. Die Dachplatten, Balken, Oberlichter, sowie die Wasserleitung im Haus wurden stark beschädigt. Weitere Sturmschäden auf dem Zoogelände gab es glücklicherweise nicht, auch wurden weder Mensch noch Tier verletzt.
„Wir sind sehr froh, dass nicht mehr passiert ist und es keine Verletzten gab. Der Schaden am Schildkrötenhaus ist für uns jedoch ein großer Unglücksfall und trifft uns zusätzlich zu den Belastungen aufgrund der Corona-Pandemie und der Vogelgrippe-Welle sehr hart“, berichtet Thomas Pöschko, Kaufmännischer Geschäftsführer im Zoo Heidelberg.
Die vier Riesenschildkröten haben das Unglück ohne sichtbare Verletzungen überlebt. Die Tierpfleger haben sie aus dem Haus geholt. Im kleinen Affenhaus wurde kurzfristig und mit großem Engagement der Tierpfleger und Handwerker eine Notunterkunft eingerichtet. „Den Tieren geht es soweit gut. Hier sind sie erstmal untergebracht, bis wir wissen, wie es weitergehen kann“, erklärt Kuratorin Sandra Reichler. Um sich nach der Aufregung in Ruhe in die neue Umgebung einzufinden, sind die Reptilien für die Besucher vorerst nicht zu sehen.
Wie es mit dem Schildkrötenhaus weitergeht, ist noch unklar. Im ersten Schritt wird der große Ast vom Dach entfernt, um das genaue Ausmaß des Schadens beurteilen zu können. „Wir können Stand heute noch nicht sagen, ob eine Reparatur möglich ist oder ob ein kompletter Neubau notwendig wird. Das müssen wir entscheiden, wenn uns alle dafür wichtigen Grundlagen vorliegen“, erklärt Pöschko.
Eine Herausforderung wird dies für den Zoo Heidelberg sicherlich: Das Haus der Riesenschildkröten ist nicht nur für die Reptilien ein Zuhause, es ist auch eine zentrale Stelle für den Zoobetrieb. Wichtige Versorgungsleitungen für andere Zoobereiche sitzen dort. Zudem ist das Schildkrötenhaus baulich mit der angrenzenden Voliere der Geierraben und Kappengeier sowie mit der Scheune verbunden. Für die weitere Planung müssen sowohl die technischen als auch die finanziellen Aspekte in Betracht gezogen werden. „Nach zwei Jahren Pandemie und dem Vogelgrippe-Ausbruch ist das eine zusätzliche finanzielle Herausforderung, mit der wir nun zu kämpfen haben.
Das ist alles andere als leicht, denn durch die finanziellen Auswirkungen dieses Schadens muss die Realisierung anderer geplanter Projekte voraussichtlich zurückgestellt werden. Klar ist aber auch, dass wir zeitnah eine Entscheidung treffen müssen, wie es mit dem Gebäude weitergeht“, erklärt der Kaufmännische Geschäftsführer.
Egal, wie sich die Situation am Ende darstellt: Wirtschaftlich belastend ist sie für den Zoo Heidelberg allemal. Wer den Zoo unabhängig vom aktuellen Unglück – oder gerade deswegen – unterstützen möchte, kann dies am besten mit einer Spende auf das allgemeine Spendenkonto: Sparkasse Heidelberg, IBAN: DE 65 6725 0020 0000 0159 11. Das gesamte Zoo-Team freut sich über jede Spende, die im Zoo ankommt!
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