SV Sandhausen gewinnt 3:2 gegen SC Paderborn

SV Sandhausen LogoDer SV Sandhausen hatte das Quäntchen Glück.  Der Hardtwald bleibt weiter eine Festung.

Auch der sonst nicht gerade als Feierbiest bekannte SVS-Trainer Alois Schwartz begleitete nach dem Abpfiff der Freitagabendpartie seines SV Sandhausen gegen den SC Paderborn die Mannschaft in die Fankurve, wo sie von den Zuschauern gebührend für den gerade errungenen und überaus wichtigen 3:2-Sieg gefeiert wurde. „Es waren zwar wieder nur 3000 Zuschauer da, aber die Fans haben uns heute bedingungslos unterstützt,“ zeigte sich Mittelfeldspieler Denis Linsmayer von der Unterstützung der SV-Getreuen beeindruckt. Noch beeindruckender war aber wohl das, was die Hausherren auf dem Platz zwischen der 72. und 74. Minute zeigten, als sie einen 1:2-Rückstand innerhalb von zwei Minuten in eine Führung umwandelten. Linsmayer weiß, wie das möglich war: „Unser großes Plus ist die mannschaftliche Geschlossenheit. Auch wen es mal nicht so gut läuft, wie heute, glauben wir trotzdem an uns.“

Tatsächlich waren sowohl die Hausherren als auch die Gäste spielerisch weit von ihrer Bestform entfernt. Das hatte aber auch seine Gründe. Im Hardtwaldstadion herrschte schon den ganzen Tag lang Fritz-Walter-Wetter, die beiden Teams können allerdings nicht gerade von sich behaupten, einen Fritz Walter in ihren Reihen zu haben. Dementsprechend rutschten die Akteure auf dem nassen Untergrund reihenweise aus und zeigten magere Fußballrohkost. „Das Spiel war heute sehr umkämpft, des Weiteren gab es viele Unterbrechungen. Der Rasen hatte seinen Anteil daran,“ resümierte Linksaußen Adler nach dem Spiel. Auch sein Trainer Schwartz klagte: „Es war heute sehr schwer auf dem Platz zu spielen.“

Passend zur Partie wurde das von Paderborn erzielte, erste Tor des Abends von der an anderen Tagen wie ein Bollwerk agierenden Abwehrreihe der Schwarz-Weißen begünstigt. Kachunga nutzte die Abstimmungsprobleme zwischen Olajengbesi, Schulz und Riemann zur frühen Führung für die Gäste (12.). Sandhausen brauchte aber nicht lange, um die entsprechende Antwort zu liefern. Auch die Paderborner Abwehr half kräftig mit. Strohdiek fiel dem Platz zum Opfer, sodass Jovanovic, alleine auf das gegnerische Tor zulaufend aus spitzem Winkel den Paderborner Ersatztorhüter Lück mit einem Beinschuss düpierte (25.)

„Bis zur Halbzeit haben wir das ganz gut gemacht, Jovanovics Verletzung hat uns dann geschwächt. Aber schon vorher war das Umschaltspiel nicht so, wie wir uns das vorstellen,“ so Linsmayer. Wie SVS-Trainer Schwartz später bekanntgab, habe sich der 33-jährige Stürmer in der ersten Halbzeit eine Oberschenkelzerrung zugezogen. Damit reihte er sich in das aktuell wieder größer werdende Lazarett bei den Sandhäusern ein. Hübner, wegen eines Bänderrisses im Sprunggelenk, Löning, wegen Rückenbeschwerden, und Danny Blum, bei dem sich nach einem Schlag aufs Knie Flüssigkeit in diesem gesammelt hatte, waren bereits vor der Partie nicht einsatzbereit.

Jovanovics Ausfall machte sich spätestens in der zweiten Halbzeit bemerkbar, denn das Offensivspiel erlahmte und Meha ließ nur kurz nach Wiederanpfiff mit seinem flach getretenen Freistoß Riemann im Tor der Sandhäuser schlecht aussehen – die erneute Führung für die Gäste.

Bereits in der ersten Halbzeit hatte Meha die Chance zur Führung auf dem Fuß gehabt (43.), doch der ruhende Ball lag ihm schon immer mehr.

Nach der Führung seien die Paderborner – laut Gästetrainer André Breitenreiter – klar spielbestimmend gewesen, hätten es aber versäumt, das dritte Tor zu erzielen.

Stattdessen kam der für Jovanovic eingewechselte Rechtsaußen Stiefler im Strafraum des Gegners zu Fall und Schiedsrichter Christian Dietz zeigte auf den Punkt – offensichtlich eine Fehlentscheidung. Das sah natürlich auch der Trainer der Paderborner so, hatte aber trotzdem Mitleid mit dem Referee: „Die Schiedsrichter sind die ärmsten Menschen auf dem Platz. Sie müssen sehr schnell entscheiden.“ Sein Gegenüber, Schwartz, nannte den nicht berechtigten Elfmeter „ausgleichende Gerechtigkeit,“ immerhin habe man seiner Mannschaft bereits sechs Mal in dieser Saison einen Strafstoß verwehrt.

David Ulm ließ sich die unverhoffte Chance nicht nehmen und sorgte für den etwas glücklichen Ausgleich der Hausherren.

Nur kurz nach dem Ausgleich, als die meisten Fans sich noch lautstark über den Ausgleich freuten, flog eine lange Flanke von Schauerte zum langen Pfosten, wo Adler goldrichtig stand und mit seinem Kopfball die Fans auf den Rängen in Ekstase versetzte. Ausgerechnet Adler, der, wie Schwartz es ausdrückte, „wegen einer Entgleisung“ in Düsseldorf nicht dabei war. Er habe mit dem Siegtor und seiner Leistung die richtige Antwort gegeben.

In der Schlussviertelstunde bemühten sich die Paderborner noch um den Ausgleich, scheiterten aber mit diesem Unterfangen. Auch weil Sandhausen sich mit Mann und Maus hinten reinstellte und seine Defensivqualitäten voll entfaltete. Dafür gab es viel Lob vom Trainer: „Ein Riesenkompliment an die Mannschaft. Sie haben am Ende mit viel Herz und Leidenschaft den 3:2-Vorsprung verteidigt.“

Sandhausen hat, wenn man die ausgerufene 40-Punkte-Klassenerhaltsmarke als ausreichend betrachtet, jetzt bereits die Hälfte davon erreicht und das bei noch zwei ausstehenden Vorrundenspielen. „In den ausstehenden Spielen können wir jetzt Bonuspunkte sammeln,“ betonte Siegtorschütze Adler. Am besten schon am nächsten Samstag in Ingolstadt. Das fordert auch Linsmayer: „Wir müssen in Ingolstadt was zählbares mitnehmen und den FCI auf Abstand halten.“

Auf die Frage, warum noch vor dem Paderborn-Spiel Sandhausen nur zehn Tore erzielt hatte und in diesem Spiel dann gleich drei, antwortete der Sandhäuser „Sechser“ geradeaus:

„wir hatten heute einfach mal das Quäntchen Glück.“

SV Sandhausen: Riemann – Schauerte, Olajengbesi, Schulz, Achenbach – Linsmayer, Tüting – Zimmermann (63. Thiede), Ulm (87. Kister), Adler – Jovanovic (46. Stiefler

SC Paderborn: Lück – Heinloth (78. Wurtz), Strohdiek, Hünemeier, Brückner (85. Amedick) – Demme, Pepic (79. Sané) – Wemmer, Kachunga, Meha – Saglik

Tore: 0:1 Kachunga (12.), 1:1 Jovanovic (25.), 1:2 Meha (48.), 2:2 Ulm (FE, 72.), 3:2 Adler (74)

Schiedsrichter: Christian Dietz Zuschauer: 3000


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