SVS-Stadion: Gemeinsame Stellungnahme von NABU und BUND Sandhausen
Mit Flächen und Ressourcen sorgsam umgehen!
So wie es derzeit aussieht, wird das Waldschutzgebiet Schwetzinger Hardt für zusätzliche Trainings- und Parkplätze für den Profifußball wohl nicht angetastet. Dafür hat die Bürgerinitiative Pro Waldschutz Sandhausen lange und letztlich erfolgreich gekämpft. Ein Erfolg für den Naturschutz, könnte man meinen.
Doch die neue Variante, die SVS-Präsident Jürgen Machmeier kürzlich ins Spiel gebracht hat, hat es in sich. Ohne Details zu kennen lässt sich wohl sagen, dass es sich bei einer „kompletten Verlagerung des BWT-Stadions und der bereits bestehenden und durch den SVS genutzten Trainingsplätze“ (Zitat Bürgermeister Kletti) samt dem Bau zweier weiterer Trainingsplätze wohl kaum um eine Lösung im Sinne eines nachhaltigen Umgangs mit knapper werdenden Flächen und Ressourcen handeln würde.
Das muss man sich mal konkret vor Augen führen: Das Hardtwald-Stadion, das Walter-Reinhard-Stadion und zwei Trainingsplätze ersetzen und dazu noch zwei weitere Spielfelder bauen? Was für ein gewaltiger Flächenverbrauch wäre das! Von den Parkplätzen gar nicht zu reden.
Wo soll das alles hin? Und was passiert mit den bisherigen Spielfeldern? Wie soll man sich einen solchen Umzug vorstellen? Werden die Rollrasen einfach zusammengerollt und an anderer Stelle wieder ausgerollt oder landen sie nicht eher in der Müllverbrennung? Und die bestehenden Tribünen mit ihren VIP-Logen, die funktionsfähigen Gebäude? Alles ein Fall für die Abrissbirne?
Bei der Herstellung von Beton und Stahl werden große Mengen an Treibhausgasen freigesetzt. Bodenversiegelung ist eine Gefahr für Klima, Mensch und Tier. Nicht nur Wald ist ein wertvolles Gut, auch das Offenland. Landwirtschaftliche Flächen sind wichtig für die regionale Versorgung und bei nachhaltiger Bewirtschaftung auch für den Artenschutz. Der Schwerpunkt im dicht bebauten Ballungsgebiet muss auf intelligenter Nutzung, Kooperation und Flächenrecycling liegen. Es müssen verstärkt Anreize für eine sparsame und schonende Flächennutzung gesetzt werden. Nur so können Grünflächen gesichert und Stadt- und Regionalplanung naturverträglich und zukunftsfähig gestaltet werden.
Zum Glück ist eine Verlegung des Stadions nur eine von vier möglichen Varianten, die bisher am Runden Tisch besprochen wurden. Hoffen wir, dass die Gemeinderätinnen und Gemeinderäte in ihrer Betrachtung den Aspekt der Nachhaltigkeit ausreichend berücksichtigen und gewichten!
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