„Tag der offenen Tür“ im Sandhäuser Rathaus
(cr) In Anbetracht des unbeständigen Wetters stellten die „Tage der offenen Tür“ am Sonntag in Sandhausen eine willkommene Alternative zum Sommertagsumzug da. Im gesamten Rathaus wurde Programm geboten, von afrikanischer Trommelmusik, über Einblicke in die Drehscheibe Sandhausen, bis zu Vorführungen des Deutschen Roten Kreuzes.
Ab 13:30 fand stündlich eine Führung durch das gesamte Rathaus statt, in der die verschiedenen Ämter und die zugehörigen Mitarbeiter vorgestellt wurden. Der Gruppenführer Hauptamtsleiter Horst Schneider informierte über die Aufgabenbereiche der Abteilungen; die dabei aufkommenden Kritikpunkte und Anregungen der Sandhäuser Bürger nahm er beherzt auf und ließ sie sofort notieren.
Besonderes Interesse fanden das Grundbuchamt und das Standesamt. Herr Herzog gewährte den Anwesenden sogar einen Blick in ein Grundbuch, die sich begeistert darum sammelten und eifrig über die Zuordnung des Grundstücks und der Grundstückeigner diskutierten. Derzeit befinden sich nur noch Folianten aus der Zeit vor 1900 im Archiv, die neueren (6300 an der Zahl) wurden und werden alle elektronisch erfasst. Im Rahmen der Grundbuchreform wird das Grundbuchamt ab 2014 nach Mannheim verlegt werden.
Im Standesamt bekamen die Anwesenden die Gelegenheit dem Traubericht einer anwesenden Sandhäuserin aus dem Jahre 1960 zu lauschen, was sich als ein sehr emotionaler Moment und als Höhepunkt der gesamten Führung herausstellte. Das Trauzimmer der Gemeinde wurde erst vor kurzem umgestaltet, um den Ansprüchen moderner Trauzeremonien gerecht zu werden. Immer freitags bietet sich dazu im Rathaus Sandhausen die Gelegenheit.
Beeindruckend und unterhaltsam war wohl auch die Tatsache, dass die Gruppe, die sich großteils aus alteingesessenen Sandhäusern zusammensetzte, jedem angesprochenen Nachnamen zuordnen konnte, ob er ursprünglich aus Sandhausen stammte. Es wurden sowohl die Rathausmitarbeiter wie auch die verschiedenen Grundstücksbesitzer des angesprochenen Grundbuchamts genaustens unter die Lupe genommen, sodass sich daraus beinahe schon ein „running gag“ entwickelte, der jedenfalls sehr zum Unterhaltungswert der Führung beitrug und sie zu einem sehr schönen und außergewöhnlichen Erlebnis machte.
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