Tragik, Liebe, Intrigen, Klamauk und Märchenhaftes – Shakespeares „Der Sturm“

(jw – 28.2.19) Enorme Vielseitigkeit demonstrierte die Theater-AG des Freiedrich-Ebert-Gymnasiums (FEG) mit ihrer diesjährigen Inszenierung. Beginnend mit dem Titelmotiv des Sturms, dargestellt durch eine wilde Choreografie des gesamten Ensembles, riss die Aufführung vom Start weg das Publikum in eine traumhafte Welt und vereinte verschiedene Handlungsstränge:

Prospero (Maksym Rudnytskyy), der ehemalige Herzog von Mailand, ist vor zwölf Jahren von seiner Schwester Antonia (Hannah Baumgartner) entmachtet und verstoßen worden. Diese hat sich all seiner Ämter bemächtigt und ihn mit der Unterstützung Emilias (Emelie Bayer), der Königin von Neapel, mit seiner damals dreijährigen Tochter Miranda (Laura Zowada) auf hoher See ausgesetzt. Die beiden sind auf einer einsamen Insel gestrandet, wo sie dank Prosperos Zauberbüchern ein ruhiges, aber angenehmes Leben führen. Einzige Mitbewohner dieser Welt sind Ariel (Carmen Adrian), ein Luftgeist, und Caliban (Kevin Krougliak), ein unzivilisierter Ureinwohner, welche Prospero mithilfe seiner Magie zu Dienern macht.

Eines Tages werden Prosperos Feinde, die von einer Reise zurückkehren, in die Nähe der Insel verschlagen, und er wittert seine Chance, die alten Widersacher zur Rechenschaft zu ziehen. Unter Einsatz seiner Zauberkünste und mithilfe seiner dienstbaren Geister hält er die Gestrandeten zum Narren, provoziert Intrigen, entzweit die Gefährten, appelliert an ihre niedersten Instinkte und hält allen letztlich den Spiegel vor.

Bis in die Nebenrollen überzeugt das Stück: Serafina (Victoria Schlüter) z.B. will ihre Schwester Emilia und deren treue Ratsherrin Giulia (Anna Gawriltschuk) gemeinsam mit Antonia ermorden, um selbst die Macht zu ergreifen. Auch der Kammerdiener Stephano (Johannes Nickel) steht für Anmaßung und will sich unter dem Einfluss von viel Wein und mit Unterstützung des Hofnarren Trinculo (Flora Hefft) und Calibans zum König der Insel aufschwingen.

Aber auch Prospero ist skrupellos und will die alte Herrschaft über das Herzogtum Mailand um jeden Preis wiedererlangen. Er missbraucht die Macht, die ihm die Zauberkunst bietet, versklavt Caliban wie ein Kolonialherr, benutzt Ariel und manipuliert sogar die eigene Tochter, die er mit Emilias totgeglaubtem Sohn Ferdinand (Leon Renner) verkuppelt, um seine Ziele zu erreichen. Doch gerade diese Darstellung der Grauzonen menschlicher Existenz zeigt Shakespeares Meisterschaft und macht „Der Sturm“ zu einem überaus spannenden Stück.

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