Trotz Netflix und Prime: Freibad-Kino in Leimen begeistert mit Leinwandzeit

Besucher:innen sitzen auf Wiesen mit Zelten und Liegestühlen vor der großen Leinwand im Freibad Leimen

Filmfest auf der Wiese – mit Zelten, Decken und guter Laune gegen jedes Heimkino.

Gruppenfoto mit dem Organisationsteam und Besuchern vor dem Leinwandbereich beim Open-Air-Kino

Teamgeist mit blauem Herz: Das Orga-Team von Quartier erleben und Gäste im Publikum

(fwu – 24.7.25) Ob man heutzutage mit einem Filmnachmittag unter freiem Himmel noch jemanden hinterm Ofen – oder sagen wir lieber: von der Streaming-Couch – hervorlocken kann? Zwischen Prime, Netflix und dem 37. Superhelden-Spin-off ist die Konkurrenz jedenfalls nicht gerade klein. Und dann auch noch unter freiem Himmel? Im Juli? Da fragt man sich als Veranstalter fast zwangsläufig: Spielt das Wetter mit – oder fällt das Ganze doch eher ins Wasser? Wobei, manchmal ist genau das ja das Schöne in einem Freibad.

Doch Leimen hatte Wetterglück – richtig schönes sogar. Nicht zu heiß, nicht zu kühl, ein kleines Sommerparadies wie aus dem Bilderbuch. Also keine Ausrede bei Misserfolg. Doch siehe da: Die Idee schmeckte und kam an. Und zwar nicht nur beim Organisationsteam, sondern auch den über 500 Besucherinnen und Besuchern, die bereits zum ersten Film eintrudelten. Wer später kam, ergatterte noch ein Plätzchen auf der Decke, im Liegestuhl oder ganz lässig auf dem Rasenhocker.

Das „Quer“-Quartiersmanagement und die Wirtschaftsförderung hatten geladen – und das mit so viel Engagement und Detailfreude, dass selbst Serienjunkies kurz das Smartphone vergaßen. Drei Filme, Popcorn, Nachos und frischen Waffeln vom Schwimmklub Neptun, Live-Musik von „Jazzabella“ und lachende Kinder beim Glücksrad oder an den Spielstationen der Kinderakademie Go – der Samstag war eine kleine Kinowelt für sich.

Und das Filmprogramm? Bunt wie ein Sommercocktail: „Drachenreiter“ ließ die Kleinsten abheben, „Fünf Freunde und das Tal der Dinosaurier“ war Nostalgie und Abenteuer zugleich – und mit „Ziemlich beste Freunde“ zog am Abend ein warmherziger Klassiker ins Herz der Zuschauer ein. Wer danach noch nicht genug hatte, durfte beim Wasserball-Pokalfinale mitfiebern – ganz ohne Drehbuch, aber mit echtem Einsatz.

Ein Mann fürs Popcorn – OB Ehret probiert sich durch das Snackangebot mit Stadtwerke-Chef Kuhn und Wirtschaftsförderer Jörg Hormann am Neptun-Stand mit Tim Sautter

Besonders schön: Oberbürgermeister John Ehret ließ es sich nicht nehmen, vorbeizuschauen, das Quartiersteam zu loben und selbst eine Portion Popcorn zu schnappen. Auch Stadtwerke-Chef Rudi Kuhn und Wirtschaftsförderer Jörg Hormann waren mittendrin statt nur dabei.

Finanziell unterstützt vom baden-württembergischen Wirtschaftsministerium, war die „Leinwandzeit Sommer Edition“ ein Paradebeispiel dafür, wie öffentliche Förderung, bürgerschaftliches Engagement und ein bisschen Glück mit dem Wetter zusammenkommen können – und dabei einen Tag schenken, der bleibt.

Team Neptun v.l.: Georgiana Brschlik, Elo Zarnbach, Nadine Kolb und Tim Sautter

Und nächstes Jahr? Hoffentlich wieder. Denn so schmeckt der Sommer. Und das kann kein Stream der Welt.

Im Anschluss an das Kino-Event trat die SGW Leimen-Mannheim im Wasserball Pokalfinale gegen den SSV Freiburg an und sicherte sich vor großem Publikum den Sieg. Mit diesem 21:4 Sieg krönte sich das Team zum Meister der Badenliga.