Übungslage: Brand in Sandhäuser Schule – Ergebnis: Alle Kinder unverletzt gerettet
(fwu – 26.9.16) Diese Schlagzeile will bestimmt niemand lesen. Oder doch? Einen Brand in einer Schule wünscht sich mit Sicherheit niemand. Dass im Falle eines Falles bei einem solchen Brand aber alle Kinder gerettet und niemand verletzt wird, wäre dann echtes Glück im Unglück. Doch dieses Glück im Unglück stellt sich nicht von selber ein sondern will ernsthaft und professionell erarbeitet werden.
Von den Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern der Schule wird der Brandfall regelmäßig geübt, sodass sie sich hoffentlich in so einem Falle richtig verhalten und auch die Freiwillige Feuerwehr ist natürlich auf diesen Fall vorbereitet und übt solche Szenarien zudem einmal im Jahr auf der sogenannten Jahreshauptübung.
Dieser Hauptübung der Sandhäuser Feuerwehr fand am vergangenen Samstag statt und hatte den besagten Brand aus der Überschrift in der Theodor Heuss Grundschule als Übungslage, die sich im Detail so darstellte:
Aufgrund eines technischen Defektes in der Elektroverteilung eines Klassenzimmers im ersten Obergeschoss des alten Schulhauses kommt es zu einem Entstehungsbrand. Dieser kann sich relativ schnell ausbreiten. Absatz ein Lehrer bemerkt den Brand aufgrund der Rauchentwicklung und verständigt über die Notrufnummer 112 die Feuerwehr. Gleichzeitig versucht die Lehrkraft die Klasse aus dem Gebäude zu führen. Da der innenliegende Treppenraum bereits stark verraucht ist, gelingt dieses jedoch nur für die Fluchttreppe. Eine weitere Klasse ist im ersten Obergeschoss im Klassenzimmer eingeschlossen. Eine Flucht über den baulichen Rettungsweg ist aufgrund der starken Rauchentwicklung ebenfalls nicht mehr möglich.
Um kurz nach 15:00 Uhr konnten die mehreren hundert Zuschauer auf dem Lège Cap Ferret Platz die ersten Martinshörner hören und binnen weniger Minuten waren die fünf eingesetzten Fahrzeuge, darunter auch die große Drehleiter der Freiwilligen Feuerwehr Nußloch, vor Ort und hatten die von Einsatzleiter Martin Schulz zugewiesenen Plätze angenommen. Mit schwerem Atemschutzgeräten machten sich einige der insgesamt 30 eingesetzten Feuerwehrleute daran, über die außen liegende Feuertreppe Gebäude zu betreten, das völlig verraucht war.
Über jeden einzelnen Einsatzschritt wurden die Zuschauerinnen und Zuschauer von Kommentator Axel Schuh über Lautsprecher informiert, sodass sie immer im bilde waren, was gerade passiert.
Mittels der großen nußlocher Dreh- und einer normalen Leiter war inzwischen auch der Zugang im zweiten Klassenzimmer der Schule ermöglicht worden und alle Kinder konnten gerettet werden.
Zum Abschluss der Übung wurde auch noch direkt vor dem Haupteingang der der Schule ein großer Sprungretter mittels Druckluft aufgeblasen und vorgeführt, was passiert, wenn jemand aus dem ersten Stock – in diesem Fall eine kindsgroße Puppe – hineinspringt.
Insgesamt lief die Übung absolut professionell und routiniert ab und die Freiwillige Feuerwehren Sandhausen und Nußloch konnten glaubhaft vermitteln, dass sie auf diesen und andere Einsatzfälle optimal vorbereitet sind. Die Zuschauerinnen und Zuschauern spendeten denn auch am Ende der Jahreshauptübung kräftig Applaus und auch Bürgermeister Kletti zeigte sich mit Ablauf und Durchführung hoch zufrieden.
Den Frauen und Männern, die einen Gutteil ihre Freizeit opfern, um als Feuerwehrleute ehrenamtlich diesen wichtigen Dienst an der Gemeinschaft zu erbringen, sei an dieser Stelle aufrichtig gedankt!
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