Unterführung für Sprayer freigegeben: Florian Stein ist der Vorreiter bei Street Art und Graffiti

Florian Stein aka AiPS „verewigt“ sich auf dem Beton der Unterführung in der Heidelberger Straße. Auf seine Idee hin darf dort ab sofort gesprayt werden.
Fotos: Gemeinde Sandhausen

(mbr – 7.10.24) In Sandhausen konnte es ja nur die Unterführung in der Heidelberger Straße sein, die nun offiziell zum Ort für Sprayer und Graffiti-Künstler erkoren wurde. Des Straßennamens wegen, denn in Heidelberg findet schließlich jährlich das Metropolink Festival statt, das im August dieses Jahr schon zum zehnten Mal urbane Kunst-Schaffende zusammenbrachte. 90 Kunstwerke der Street-Art und Graffiti sind in Heidelberg über die zehn Jahre an verschiedenen Orten geschaffen worden, zieren Hausfassaden und öffentliche Plätze und machen das triste Grau der Stadt bunt.

Heidelberg war es auch, wo Florian Stein einen Graffiti-Workshop absolvierte und sein Faible fürs Sprayen entdeckte und ausleben konnte. Der Sandhäuser, der in die siebte Klasse am Friedrich-Ebert-Gymnasium geht, fragte sich bald, warum er sich immer mit Schutzbrille und Maske bewaffnet nach Heidelberg zu den Angeboten des Kulturfensters aufmachen muss, um seiner Leidenschaft fürs Sprayen nachzugehen. Toll wäre es, wenn es auch in Sandhausen einen Ort geben würde, wo man sprayen kann. Der Zwölfjährige wandte sich mit seiner Mutter Melanie an Altgemeinderat Thomas Schulze, der den Kontakt zur Verwaltung der Gemeinde Sandhausen herstellte.

„Das ist eine coole Sache“, sagte nun Bürgermeister Hakan Günes, als er Florian mit seinen Eltern kennenlernte und verfolgte, wie der Nachwuchs-Sprayer seinen Tag, also sein unverwechselbares Erkennungsmerkmal, auf die Wand der Unterführung aufbrachte. „AiPS“ steht dort jetzt. „Hier kannst du dich jetzt austoben“, sagte Bürgermeister Günes. Die Wände der Unterführung in der Heidelberger Straße seien fürs Sprayen, für Street Art und Graffiti offiziell freigegeben – für jeden natürlich.

Wie Florian Stein erklärte, dürfe man die bereits aufgebrachten Werke der Vorgänger dann übersprühen, wenn man es besser mache. Und vielleicht kommt der nächste Street Art-Künstler, der sich beim Metropolink Festival in Heidelberg auf einer der Hauswände und dergleichen verewigt, ja bald aus Sandhausen.